Tauziehen um Coach Bauermann geht weiter

SID
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Bamberg - Das Tauziehen um Dirk Bauermann geht weiter: Vor den Wochen der Wahrheit im deutschen Basketball hat der Coach in Doppelfunktion noch immer die Qual der Wahl: Fünf Jahre für Deutschland oder noch drei Jahre in Bamberg.

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"Es fällt mir extrem schwer, mich in der Alltagshektik zu entscheiden", sagte Bauermann. "Ich muss die Distanz und die Ruhe finden, um eine existenziell so wichtige Entscheidung zu treffen", meinte der 50-Jährige. Er will sich erst im Juni zu seiner sportlichen Zukunft äußern.

Ursprünglich hatte Bauermann angekündigt, seinen Entschluss bis Ende März bekanntgeben zu wollen, damit der Deutsche Basketball Bund (DBB) und die Brose Baskets ihre Planungssicherheit haben.

Druck nicht so groß

Nun ist er zurückgerudert. "Ich habe mit Verband und Verein Rücksprache gehalten. Meine Argumentation hat ihnen eingeleuchtet. Jetzt ist der Druck nicht so groß", sagte Bauermann.

Klar ist, dass Bauermann nicht mehr in der kräftezehrenden und von der Bundesliga auch mittlerweile verbotenen Doppelfunktion weitermachen will. "Ich mache das jetzt vier Jahre ohne Pause, jetzt kommt der fünfte Sommer. Irgendwann ist der Akku leer."

Sollte Titelverteidiger Bamberg erneut ins Playoff-Endspiel kommen, könnte sich die Saison für die Franken bis zum 19. Juni hinziehen. Nicht einmal vier Wochen später spielt die deutsche Nationalmannschaft vom 14. bis 20. Juli in Athen um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking. Sein DBB-Vertrag endet vor oder nach Olympia.

Unter Bauermann, seit 2003 Bundestrainer, ist die DBB-Auswahl im Jahr 2005 Vize-Europameister geworden. Zwei Jahre später sprang bei den kontinentalen Titelkämpfen Rang fünf heraus.

Ungewisse Zukunft

Der Vereinscoach Bauermann hat sein Bamberger Team seit 2001 zu zwei nationalen Titeln geführt. Von Erfolg oder Misserfolg im Klub will es der viermalige Trainer des Jahres, der auch sieben Meistertitel mit Leverkusen gewann, nicht abhängig machen, ob er weiter bei den Franken auf der Bank sitzen wird.

"Es kann sein, wenn wir Meister werden, dass ich motiviert bin, noch einmal Europaliga zu spielen. Oder aber ich sage, dass es keinen besseren Zeitpunkt gibt, um abzuspringen."

Sollte die Saison für den momentanen Tabellen-Vierten der Bundesliga enttäuschend enden, "könnte es sein, dass man sich sagt, so will ich nicht aufhören".

Die Bamberger wollen den noch bis 2009 laufenden Vertrag bis zum Jahr 2011 plus Option verlängern. Der Verband hat ihm einen unterschriftsreifen Fünfjahresvertrag angeboten.

Noch immer steht im Raum: Bauermann macht noch ein Jahr in Doppelfunktion weiter, denn diese Möglichkeit hat er nicht hundertprozentig ausgeschlossen. "Aber das ist die unwahrscheinlichste Möglichkeit", sagte er selbst.