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NFL: Gewinner und Verlierer Divisional Round

Von Marcus Blumberg
NFL, Gewinner und Verlierer, Divisional Round
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Die Divisional Round der Playoffs liegen hinter uns und zahlreiche Stars versagten in entscheidenden Momenten. Ebenso haben sich zwei Head Coaches im Besonderen nicht mit Ruhm bekleckert.

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Positiv dagegen präsentierten sich ein paar Head-Coaching-Anwärter sowie einer der erfahrendsten Coaches der Liga.

Derweil steht die Zukunft manch eines großen Namens in den Sternen. Die Gewinner und Verlierer des Divisional-Wochenendes.

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Gewinner: Travis Kelce (Tight End, Chiefs)

Vor Mahomes' Verletzung und speziell danach war Kelce der zentrale Punkte dieser Offense, der Go-To-Guy, den scheinbar keiner covern konnte. Er war permanent offen, führte sein Team in Receptions, Yards und Touchdowns (14 REC, 98 YDS, 2 TD) an und machte zudem einen guten Job im Blocking.

Ohne ihn wäre es in diesem Spiel weitaus schwieriger geworden für den klaren Favoriten.

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Gewinner: Andy Reid (Head Coach, Chiefs)

Reid zeigte mal wieder, wie kreativ sein Play-Calling ist und selbst als Mahomes raus musste, nahm er nicht den Fuß vom Gas, sondern stellte etwas um, um auch mit Chad Henne erfolgreich zu sein.

Mit diesem Erfolg hat er nun die zweitmeisten Siege überhaupt für einen Coach in den Playoffs (20) und ist der einzige Head Coach überhaupt, der zwei Franchises (Eagles, Chiefs), zu jeweils mindestens zehn Siegen in der Postseason geführt hat.

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Gewinner: Jalen Hurts (Quarterback, Eagles)

Wie fit ist die Schulter wirklich, war die Frage vor dem Spiel gegen die Giants. Die Antwort: Fit genug in jedem Fall! Hurts feuerte schon früh eine Bombe auf DeVonta Smith und zeigte damit, dass er nicht beeinträchtigt war im Spiel. Er lief selbst nicht so oft wie sonst, musste das aber auch nicht.

Mit einer äußerst effizienten Vorstellung war er letztlich für 3 Touchdowns verantwortlich und räumte letzte Zweifel bezüglich seines Status aus. So bleiben die Eagles der Top-Favorit der NFC.

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Gewinner: James Bradberry (Cornerback, Eagles)

Bradberry wurde in der Offseason - noch dazu sehr spät - von den Giants aus Cap-Gründen entlassen. Und nachdem er bereits eine starke Saison gespielt hatte, setzte er mit seiner wegweisenden Interception gegen sein altes Team in der ersten Halbzeit noch ein Ausrufezeichen.

Bradberry wird nach der Saison Free Agent und dürfte mit dieser Leistung nochmal ein bisschen mehr Interesse an seiner Person geweckt haben.

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Gewinner: Lane Johnson (Right Tackle, Eagles)

Trotz einer Leistenverletzung biss Johnson auf die Zähne und machte ein sehr gutes Spel. Die Line dominierte vom Start weg und das war auch sein Verdienst.

Mit Johnson, einem der besten O-Liner der NFL, an Bord, müssen sich die Eagles auch weiterhin vor niemandem in der NFC oder NFL verstecken.

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Gewinner: Joe Burrow (Quarterback, Bengals)

"Better send them those Refunds" - zu deutsch heißt das so viel wie: "Zahlt den Leuten ihr Geld zurück!" Und gemeint waren die Tickets, die massenhaft für das AFC Championship Game auf neutralem Boden in Atlanta verkauft wurden, wo das Spiel bei einem Sieg der Bills stattfgefunden hätte.

Burrow hatte etwas dagegen und steht nun zum zweiten Mal nacheinander im besagten Championship Game. Burrow spielte stark und hatte kaum Mühe mit der Bills-Defense. Er hat nun schon 5 Playoff-Siege in seinen ersten drei Jahren in der Liga und geht nun sicher nicht als krasser Außenseiter ins Duell gegen die Chiefs.

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Gewinner: Lou Anarumo (Defensive Coordinator, Bengals)

Was eine Vorstellung der Bengals-Defense gegen die Offensivmaschine der Bills. Man hielt Buffalo bei ganzen 10 Punkten und setzte Josh Allen permanent unter Druck.

Das ist ein Verdienst von Defensive Coordinator Lou Anarumo, der immer die richtigen Calls parat hatte. Warum bei ihm nicht alle Teams, die einen Head Coach brauchen, Schlange stehen, bleibt deren Geheimnis. Vielleicht ändert sich das nun.

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Gewinner: Frank Pollack (Offensive Line Coach, Bengals)

Die Offensive Line hat im Vergleich zum Saisonstart drei Starter verloren. Und dennoch legte die Offense eine Glanzleistung hin, obwohl diese Line ohne ein paar Schlüsselverstärkungen im Vorjahr noch eine klare Schwachstelle war.

Das wiederum darf man durchaus Frank Pollack zuschreiben, der einen großartigen Job gemacht hat in der Vorbereitung dieser Unit, die auch im Run Game stets die Oberhand hatte.

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Gewinner: DeMeco Ryans (Defensive Coordinator, 49ers)

Die Defense hat die 49ers ins Championship Game getragen und für jene ist Ryans zuständig. Ryans gilt vielerorts alls Wunschkandidat für den Head-Coach-Posten und hat mit dieser Vorstellung seine Bewerbung noch kräftig aufgewertet.

Noch mehr "Cred" bekam er dadurch, dass er am Samstag sogar noch zwei seiner vier geplanten Interviews abgesagt hat, um sich ideal auf die Cowboys vorzubereiten. Das sollte alles aussagen über die Professionalität des einstigen Linebackers.

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Gewinner: George Kittle (Tight End, 49ers)

Wenn es wirklich zählt, dann ist Kittle einfach da. Sein Zirkus-Catch samt merhfachem Nachfassen über 30 Yards im vierten Viertel war so etwas wie die Initialzündung für sein Team auf dem Weg zum vorentscheidenden Touchdown des Spiels.

Wenn Kittle fit ist, ist diese Offense einfach eine Ecke besser als ohne ihn. Gut für die Niners, dass er aktuell absolut fit ist ...

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Verlierer: Defense (Jaguars)

In der vergangenen Offseason hat man signifikante Ressourcen in die Defense gesteckt - sowohl im Draft als auch in der Free Agency -, doch gelang es überhaupt nicht, jemanden zu finden, der Tight Ends stoppen kann.

Mahomes komplettierte zu allen vier seiner Tight Ends teils kritische Pässe und hatte in Kelce natürlich seinen überragenden Go-To-Receiver. Insgesamt wurde hier das Spiel verloren. Dass die Jaguars auch keine Antwort aufs Run Game hatten, machte die Sache nicht einfacher.

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Verlierer: Daniel Jones (Quarterback, Giants)

In der Vorwoche noch der gefeierte Held, war Daniel Jones gegen die Eagles überhaupt kein Faktor. Er stand permanent unter Druck, war ungenau mit seinen Pässen und hielt auch den Ball zu lange.

Zu allem Überfluss war er auch auf dem Boden keine Hilfe. Zynisch formuliert könnte er sich für seine anstehende Free Agency ein paar Milliönchen mit dieser Vorstellung gekostet haben - wenn er nicht doch den Franchise Tage bekommt ...

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Verlierer: Adoree' Jacksoon (Cornerback, Giants)

Ob das nun der Plan von Anfang an war oder man spontan diese Schwachstelle ausmachte, sei dahingestellt. Doch Jackson war von Beginn an das Lieblings-Opfer von Hurts und Co. Über seine Seite ging die Bombe auf Smith und er verlor später dann auch das Duell bei Smiths Touchdown.

Im Grunde war Jackson eigentlich immer der Unterlegene, wenn er der erste Verteidiger bei Hurts' Pässen war. Auch für ihn hat das vielleicht negative Konsequenzen, denn sein Vertrag löst sich nach der Saison auf und nach der Vorstellung könnte das seinem Markt durchaus geschadet haben.

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Verlierer: Sean McDermott (Head Coach, Bills)

Es gab wohl keinen größeren AFC-Favoriten im Vorfeld dieser Saison als die Bills. Doch nun verpassten sie sogar das Championship Game. Das darf man McDermott, der bislang immer durch die Bank gelobt wurde, ankreiden.

Gegen die Bengals waren dann auch ein paar eher fragwürdige Situationen dabei, etwa die Entscheidung, vor der Pause zu punten. Und auch eine unnötige Timeout im Laufe des Spiels hätte nicht sein müssen. So hatte man sieben Minuten vor Schluss schon keine Timeouts mehr, was bei einem besseren Schlussspurt durchaus zum Problem hätte werden können. Coaching war insgesamt bei den Bills in diesem Spiel nicht auf der Höhe.

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Verlierer: Offense (Bills)

VIele hatten mit einem Shootout in Buffalo gerechnet. Doch die Offense der Bills war einfach nicht da. Sie hatte über die gesamte Partie hinweg Ladehemmung und wurde schon an der Line dominiert.

Es ging los mit erfolglosen Runs bei early Downs, die direkt die ersten zwei Serien des Spiels frühzeitig beendeten. Und von dieser Hypothek erholte sich die Unit im Grunde nicht mehr.

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Verlierer: Mike McCarthy (Head Coach, Cowboys)

Im Vorjahr schon war sein In-Game-Management einer der Gründe für das Scheitern gegen die Niners. Und auch in diesem Jahr herrschte am Ende wieder Chaos. Und da reden wir gar nicht mal nur vom chaotischen Play zum Schluss. Warum er vor seinem unsinnigen Punt vor der Two-Minute Warning 30 Sekunden verschwendete, weiß keiner so genau. Warum er zuvor bei 4th&5 vor dem Niners-Touchdown von der 40, also der 45 nach einer absichtlichen Delay-Strafe puntete, war genauso unglaublich.

Ein Team zeigt n schwierigen, engen Situationen sein wahres Gesicht, die Handschrift des Coaches. Und die war einmal mehr nicht sonderlich gut zu lesen, wenn man so will. McCarthy mag hin und wieder modern coachen, doch wenn es zählt, verfällt er in seine alten Muster und steht dem Team im Weg.

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Verlierer: Dak Prescott (Quarterback, Cowboys)

Wieder einmal hätte es ein großes Spiel von Prescott gebraucht, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Und wieder mal lieferte er nicht, wenn es wirklich zählte. Ganz im Gegenteil: Dak warf 2 Interceptions und hätte durchaus auch 4 werfen können, inklusive eines potenziellen Pick-Sixes. Seine Würfe waren wild, sein Decision-Making gerade am Ende nicht gut genug.

Prescott ist aktuell nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems und warf in sechs seiner letzten elf Spiele mehrere Interceptions. Mittlerweile muss man sich schon fragen, ob Prescott noch zu den Top-QBs zu zählen ist.

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Verlierer: Ezekiel Elliott (Running Back, Cowboys)

Zeke ist schon lange nicht mehr der Alte. Doch in den vergangenen Wochen ging es immer mehr bergab mit ihm. Gegen die Niners lief er für 26 Yards bei 10 Carries - ein Schnitt von 2,6. In seinen letzten 70 Carries zuvor lief er sogar nur für 1,8 Yards im Schnitt.

Sein Cap-Hit 2023 wäre enorm und in diesem Jahr hätten die Cowboys endlich die Chance, sich halbwegs schmerzfrei von ihm zu trennen. Die spannende Frage wird aber sein, ob der exzentrische Besitzer und GM des Teams, Jerry Jones, das wirklich will, schließlich zählt Zeke zu seinen Lieblingen und ist ein Gesicht der Franchise.