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NBA: Zach LaVine führt Chicago Bulls zu Comeback-Sieg bei Toronto Raptors - OKC überrumpelt New Orleans Pelicans

Von Robert Arndt
Zach LaVine erziele 30 Punkte nach der Pause.
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Die Chicago Bulls träumen weiter von den Playoffs. In Toronto siegten die Bulls dank einer starken zweiten Halbzeit und eines überragenden Zach LaVine nach 19-Punkte-Rückstand. Auch der zweite 10-Seed, die Oklahoma City Thunder, feiern einen Auswärtssieg.

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Die Saison der Raptors ist dagegen vorbei, auch weil den Kanadiern an der Freiwurflinie die Nerven versagten.

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Toronto Raptors (E9) - Chicago Bulls (E10) 105:109 (BOXSCORE)

  • Die Playoff-Hoffnungen der Chicago Bulls leben - dank Zach LaVine. Kurz nach der Pause lagen die Gäste bereits mit 19 Punkten hinten, bevor der Guard aufdrehte und Chicago die dringend benötigte Offense lieferte. 17 Zähler im dritten Viertel, 13 im Schlussabschnitt, die Raptors hatten keine Antworten und schlugen sich am Ende irgendwie auch selbst. Toronto brachte es fertig, 18 Freiwürfe zu vergeben (36 Versuche), elf davon alleine in der zweiten Halbzeit.
  • So war es auch nur passend, dass die Entscheidung an der Freiwurflinie fiel. Pascal Siakam bekam 12 Sekunden vor dem Ende ein Foul beim Dreierversuch bei -3, vergab dabei aber die letzten beiden Versuche, während Nikola Vucevic sich auf der Gegenseite keine Blöße gab. Heimlicher MVP der Bulls war die Tochter von DeMar DeRozan, die deutlich hörbar bei jedem Freiwurf der Raptors sich courtside die Seele aus dem Leib schrie. Die Ergebnisse sprechen für sich.
  • Zu der Freiwurfproblematik kamen auch die Turnover. Die Raptors leisteten sich 6 davon im Schlussabschnitt, Alex Caruso (9, 3 Steals) und Patrick Beverley übten dabei unglaublichen Druck aus und zwangen die Gastgeber mehrfach zu Fehlern. Sie trafen spät im Spiel auch jeweils einen Dreier, nachdem zuvor lange nichts fallen wollte. Vier der gerade einmal sieben Triples (26 Versuche) verbuchten die Gäste in den letzten zwölf Minuten des Spiels.
  • Neben LaVine machte auch DeRozan (23, 10/19, 7 Rebounds) an alter Wirkungsstätte ein gutes Spiel, kam diesmal aber nicht wie gewohnt an die Freiwurflinie. Zweistellig scorten ansonsten nur Vucevic (14 6/14, 13 Rebounds) sowie Patrick Williams (10, 4/12). Für die Raptors waren Siakam (32, 13/22) und Fred VanVleet (26, 7/13 3P, 12 Rebounds, 8 Assists) die fleißigsten Punktesammler, Jakob Pöltl kam auf 7 Zähler, 8 Rebounds und 2 Blocks in 37 Minuten.
  • Die Bulls sind damit der erste 10-Seed, der im Play-In einen Sieg einfahren konnte. In der Nacht auf Samstag trifft das Team von Coach Billy Donovan in Miami auf die Heat, welche in der Nacht zuvor von den Atlanta Hawks überrascht wurden.
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New Orleans Pelicans (W9) - Oklahoma City Thunder (W10) 118:123 (BOXSCORE)

  • Und nur wenige Stunden nach den Bulls zog mit OKC auch der zweite 10-Seed nach. Die Thunder siegten in New Orleans, weil sie mal wieder das dritte Viertel dank Shai Gilgeous-Alexander dominierten. 17 seiner 32 Zähler (11/22) markierte der Spielmacher in diesem Abschnitt und war dabei der Garant, dass OKC das Viertel mit 39:24 für sich entschied. OKC nahm einen 9-Punkte-Vorsprung in den Schlussabschnitt, nachdem sie zur Pause noch mit -6 hinten lagen.
  • Mit einem schnellen 9:0-Lauf waren die Pels zwar wieder voll im Spiel, doch Thunder-Coach Mark Daigenault brachte umgehend SGA zurück in die Partie - alles war angerichtet für eine spannende Schlussphase. Brandon Ingram brachte die Pels zweimal mit Midrange-Jumpern in Front, gekontert wurde der Forward aber von SGA, der mit einem schweren Runner von der Baseline 28 Sekunden vor Schluss OKC wieder in Front brachte. Ingrams Fadeaway klatschte dagegen nur auf den Ring und der starke Josh Giddey gab sich an der Linie keine Blöße. Ingram vergab hingegen nach einem dummen Foul von Lu Dort einen Versuch. Ohne verbleibende Timeouts war die Sache nach weiteren Freiwürfen von Dort gelaufen, auch wenn Ingram 2,8 Sekunden vor dem Ende mit einem schnellen Dreier noch einmal verkürzte.
  • New Orleans machte es defensiv eigentlich gut und schafften es, dass SGA häufiger als gewollt den Ball abgab, gerade Giddey blühte aber dank der sich ergebenden Freiräume auf. Der Aussie erreichte einen Karrierebestwert von 31 Punkten (11/22, 9 Rebounds, 10 Assists), während Dort (27, 8/14) die Thunder vor allem in Halbzeit eins im Spiel hielt. Stark präsentierte sich auch Center Jaylin Williams mit je 8 Punkten, Rebounds und Assists.
  • Dabei nahmen die Thunder in Kauf, dass Jonas Valanciunas (16, 18 Rebounds) die Zone dominierte. Der Litauer verletzte sich aber fünf Minuten vor dem Ende am Knöchel - ein herber Rückschlag für die Pels. Für diese waren Ingram (30, 10/19, 7 Assists) und Herb Jones (20) die besten Scorer, während C.J. McCollum (14, 5/15) wieder jede Menge Fahrkarten schoss. Alle Pels außer Trey Murphy (21, 4/10 3P) trafen gerade einmal 5/18 von Downtown.
  • Die Thunder reisen nun in den hohen Norden und treffen in der Nacht auf Samstag auf die Minnesota Timberwolves, welche in der Nacht zuvor sich nach Verlängerung den Los Angeles Lakers beugen mussten. Der Sieger des letzten Play-In-Spiels trifft dann in der ersten Playoff-Runde auf die Denver Nuggets.
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