João Félix, Evra, Saul Niguez und mehr: Die schlechtesten Premier-League-Debüts der Geschichte

Von Callum Rice-Coates
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Das Debüt von João Félix für Chelsea und in der Premier League ging gründlich in die Hose. Er hat einige Leidensgenossen!

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Wenn das Debüt in der Premier League ansteht, werden auch erfahrene Fußballer schon mal nervös.

Die Intensität der Liga, die Erwartungen der Fans an den neuen Star, das gehässige Gesicht von Social Media: All das kann schwer auf den Schultern eines Spielers lasten.

Englands höchste Spielklasse hat über die Jahre schon so manch fürchterliche Premiere erlebt. Und anlässlich des Albtraum-Debüts von Chelsea-Neuzugang João Félix am Donnerstag schauen wir auf die elf schlechtesten Einstände in der Geschichte der Premier League.

FC Chelsea
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João Félix - Chelsea

Sein Debüt begann und endete in einer Kontroverse, das erste Spiel für Chelsea wird João Félix sicher nicht so schnell vergessen.

Der 23-Jährige wurde als Leihgabe von Atletico Madrid geholt, da die Verletztenliste des Klubs immer länger wurde. Und genau diese fehlende Offensivkraft führte dazu, dass er nur einen Tag nach seiner Verpflichtung gegen Fulham bereits beginnen durfte.

Nach einer ersten Halbzeit, die einige brillante Momente aufwies - darunter ein raffinierter Beinschuss für Tim Ream in den Anfangsminuten - wurde die zweite Halbzeit zu einer Katastrophe.

Angestachelt vom Ausgleichstreffer Chelseas kurz nach der Pause ging Félix auf Fulhams Rechtsverteidiger Kenny Tete los und wurde dafür von Schiedsrichter David Coote mit einer Roten Karte bestraft.

Alles in allem waren das weniger als 58 Minuten Premier-League-Fußball für den Portugiesen, der nun auch noch die nächsten drei Spiele wegen der obligatorischen Rotsperre verpassen wird.

Saul Niguez
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Saúl Ñíguez - Chelsea

Saúls erstes Spiel für Chelsea war bereits ein Vorgeschmack darauf, wie sein kurzer Aufenthalt in London laufen sollte.

Der Spanier, der 2021 von Atlético Madrid ausgeliehen wurde, kam gegen Aston Villa zu seinem ersten Einsatz in der Premier League.

Seine Leistung war jedoch so unglücklich, dass der damalige Trainer Thomas Tuchel ihn in der Halbzeitpause auswechselte. Fehlpässe waren das Thema des Tages für Saúl und ein Chelsea-Fan bezeichnete seine Leistung als "Müll". Ein herzliches Willkommen in der Premier League also.

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Patrice Evra - Manchester United

Am Ende seiner Zeit bei United gab es nur wenige, die noch an Evras schwaches Debüt in der Premier League dachten.

Der Franzose etablierte sich schnell als einer der beständigsten Spieler in der Liga und gewann in acht Jahren im Old Trafford einen Titel nach dem anderen.

Nur wenige hätten das wohl nach seinem Debüt vorausgesagt. Bei der Niederlage im Manchester-Derby gegen City war Evra so angeschlagen, dass er später erzählte, er habe sich vor dem Anpfiff übergeben müssen.

Eine Mahlzeit mit Nudeln und Bohnen vor dem Spiel und die fehlende Erfahrung mit Spielen zur Mittagszeit erwiesen sich als Rezept für eine Katastrophe.

Evra hat sich danach jedoch schnell an das Leben in der Premier League gewöhnt und sein fragwürdiges Debüt hinter sich gelassen.

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Gervinho - Arsenal

Es gibt nicht viel Schlimmeres, als eine Rote Karte bei seinem Debüt zu kassieren. Aber das war die Schmach, die Gervinho bei seinem ersten Einsatz als Arsenal-Spieler erlitt.

Fairerweise muss man sagen, dass die meisten einem Neuling verzeihen würden, dass er sich von Joey Barton ärgern lässt. Der Mittelfeldspieler aus Newcastle und der Debütant von Arsenal gerieten in ein Gerangel, bei dem Gervinho Barton mit seinem rechten Arm erwischte.

Jener ging unmittelbar darauf zu Boden - und Gervinho wurde vom Platz gestellt.

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Ali Dia - Southampton

Wenn ein Premier-League-Fußballer unter einem Hochstapler-Syndrom leidet sollte, braucht er sich nur die Aufnahmen von Ali Dias Debüt für Southampton im Jahr 1996 anzusehen.

Der senegalesische Stürmer wurde dem Saints-Boss Graeme Souness von jemandem empfohlen, der vorgab, George Weah zu sein.

Southampton entschied sich, auf den relativ unbekannten Stürmer zu setzen und bot ihm einen Vertrag über einen Monat an - in der Annahme, dass er zuvor bei PSG und für die senegalesische Nationalmannschaft geglänzt hatte.

Beides hatte er nicht getan, und als er gegen Leeds debütierte, war Dia hoffnungslos überfordert. Souness nahm ihn noch vor der Pause vom Platz und er wurde nie wieder gesehen.

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Laurent Koscielny - Arsenal

Ein weiterer Arsenal-Debütant, der sich als übereifrig erwies und einen Platzverweis erhielt.

Laurent Koscielny musste bei seinem Premier-League-Debüt gegen Liverpool zunächst einmal auf der Trage Platz nehmen, erholte sich aber schnell und spielte weiter.

Kurz darauf musste er das Spielfeld dann doch verlassen, da er für ein überhastetes Foulspiel die Gelb-Rote Karte sah.

Emmanuel Frimpong, FC Arsenal
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Emmanuel Frimpong - Arsenal

Was ist nur los mit den Arsenal-Spielern und den Platzverweisen bei ihren Debüts?

Der exzentrische Frimpong holte sich, genau wie Koscielny, bei seinem ersten Einsatz in der Premier League zwei Gelbe Karten ab, zufälligerweise auch gegen Liverpool.

Arsenal verlor mit 0:2, mitten in einer der schwierigsten Phasen von Arsene Wenger als Trainer des Vereins.

Foulquier
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Dimitri Foulquier - Watford

"Wer?", werdet Ihr jetzt vielleicht fragen. Selbst die Fans von Watford können sich nur schwer an Dimitri Foulquier erinnern.

Die Hornets scheinen ein endloses Spielerkarussell zu haben und der französische Rechtsverteidiger war weg, bevor er überhaupt einen Eindruck hinterlassen konnte.

Bei der 0:8-Pleite gegen Manchester City im Jahr 2019 gab er jedoch sein Debüt.

Und Foulquier wurde dabei nach nur 33 Minuten bei einem 0:5-Rückstand aus dem Spiel genommen. Kein guter Start also.

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Thiago Silva - Chelsea

Eine feste Größe in der Abwehr von PSG, eine Konstante in der brasilianischen Nationalmannschaft, routiniert und gelassen, ein absoluter Profi.

Das war der Eindruck, den die Fans der Premier League von Thiago Silva vor seinem Wechsel zum FC Chelsea im Jahr 2020 hatten. Und er war richtig.

Dennoch schien der Innenverteidiger auf die Heftigkeit seines ersten Premier-League-Spiels völlig unvorbereitet zu sein. Er war komplett von der Rolle, als West Brom die Blues auseinander nahm und zur Pause mit 3:0 führte.

Diese Demütigung schien jedoch nichts weiter zu bewirken, als Silva neu zu fokussieren, der sich seither von seiner besten Seite zeigt.

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Christian Negouai - Manchester City

Bevor das Geld kam, waren die aufsehenerregendsten Neuverpflichtungen von Manchester City meist geschickte Einkäufe für etwas mehr als eine Million Euro.

Damals, im Jahr 2001, war die Ankunft des Mittelfeldspielers Christian Negouai, der von Manager Kevin Keegan hochgejubelt worden war, mit einigen Erwartungen verbunden.

Doch sein Debüt in der Premier League dauerte nur drei Minuten. Ein gefährliches Foulspiel an Marcus Bent von Everton führte zu einer Roten Karte und Negouai kam nie wieder in der ersten Liga zum Einsatz.

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Garry Flitcroft - Blackburn

Das bestimmende Thema dieser Liste ist, dass ein Platzverweis bei einem Debüt ein unerwünschtes, aber seltsam häufiges Vorkommnis ist.

Die Rote Karte für Garry Flitcroft war vielleicht die schlimmste von allen, vor allem wegen desjenigen, der auf der anderen Seite stand.

Der junge Mittelfeldspieler hatte nur wenige Minuten nach seinem Premier-League-Debüt für Blackburn ausgerechnet Duncan Ferguson mit einem Ellbogenschlag erwischt.

Glücklicherweise war Ferguson in verzeihender Stimmung und Flitcroft kam mit dem Leben davon.

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