Trotz eines schwachen Auftritts führte der FC Bayern in jener Partie zur Pause mit 1:0. Zur Überraschung der Spieler sollen der Vorstandsvorsitzende Kahn und Sportvorstand Salihamidzic ungewöhnlicherweise Nagelsmanns Kabinenansprache beigewohnt haben. Laut SportBild fiel deren Analyse anschließend ernüchternd aus: "Der Trainer spräche zu schnell, die Spieler könnten seinen Anweisungen nicht folgen. In den Gesichtern sahen sie ratlose Blicke. Ohne motivierende Worte schickte sie der Trainer wieder zurück aufs Feld."
Letztlich verlor der FC Bayern mit 1:2 und damit die Tabellenführung an Borussia Dortmund. Noch am selben Sonntagabend sollen sich die Bosse darauf verständigt haben, dass es mit Nagelsmann nicht weitergehen könne. Während der Trainer anschließend auf Ski-Urlaub im österreichischen Zillertal weilte, trafen sich Kahn und Salihamidzic am Dienstag erstmals mit Thomas Tuchel und boten ihm den Job als Trainer des FC Bayern an - dieser willigte ein.
Tuchel soll bei diesem Treffen sogar schon über mögliche Neuzugänge gesprochen haben, unter anderem Mason Mount und Kai Havertz von seinem Ex-Klub FC Chelsea. Thema des Gesprächs seien auch Harry Kane und Declan Rice gewesen. Kane wurde im Sommer zum Rekordtransfer, Rice wechselte letztlich zum FC Arsenal.
Zwei weitere Tage später, am Donnerstag, wollten die Bayern-Bosse Nagelsmann schließlich über dessen Entlassung informieren, erreichten ihn aber zunächst nicht telefonisch. Dem Bericht zufolge bestanden sogar Gedankenspiele, ihn direkt am Skilift abzupassen. Letztlich gab es erst abends Kontakt. Tags darauf folgte ein persönliches Treffen an der Säbener Straße und die offizielle Verkündung des Trainerwechsels. Nagelsmann ist mittlerweile als Bundestrainer tätig.