FC Bayern München: Die zehn größten Transferflops in diesem Jahrtausend

Von Niklas Staiger
Der FC Bayern hat in der Vergangenheit immer wieder ein gutes Händchen für Transfers bewiesen. Doch auch beim Rekordmeister gibt es in der Tranferhistorie ein paar schwarze Schafe. Wir blicken zurück auf die zehn größten Flops der Bayern seit 2000.
© getty

Am 2. Januar öffnet das Wintertransferfenster in der Bundesliga. Dabei sollte sich der FC Bayern München vor erneuten Flops auf dem Transfermarkt in Acht nehmen, um nach dem Triple-Sieg 2020 endlich wieder in der Champions League angreifen zu können. SPOX zeigt die Top-10 der Transferflops des FC Bayern in diesem Jahrtausend.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der FC Bayern München muss im kommenden Wintertransferfenster erneut auf dem Transfermarkt tätig werden. Ein Ersatz für den verletzten Manuel Neuer soll kommen. Zudem müsste der FCB Nachfolger holen, sollten etwa Eric Maxim Choupo-Moting oder Benjamin Pavard den Verein verlassen.

Dabei haben die Bayern schon viele Toptransfers aus dem Hut gezaubert. Doch bei einigen haben sie auch ordentlich daneben gegriffen. Eine Transfer-Niete hält sogar noch bis heute an. Fast 130 Millionen Euro hat der deutsche Rekordmeister etwa in die folgende Top-10 der Bayern-Transferflops seit 2000 gesteckt.

Transfer, Transferflop, Transfermarkt, FC Bayern München, Ablösesumme
© getty

Renato Sanches (35 Millionen Euro)

2016 überwies der FC Bayern stolze 35 Millionen Euro an Benfica. Der damalige Shootingstar konnte sich beim Rekordmeister jedoch nicht durchsetzen.

Es folgte eine Leihe zu Swansea City, doch auch dort floppte der Portugiese. 2019 wurde er dann für 20 Millionen Euro an den OSC Lille verkauft. Dort blühte er auf und war ein Schlüsselspieler des Meister-Teams von 2021.

Nach einer ebenso starken Saison 2021/21 schnappte sich Paris Saint-Germain die Dienste des Portugiesen. Dort kam er bisher über die Rolle des Rotationsspielers nicht hinaus.

Transfer, Transferflop, Transfermarkt, FC Bayern München, Ablösesumme
© getty

Breno (12 Millionen Euro)

Breno kam 2008 als großes Talent für 12 Millionen Euro von Sao Paulo. Bei den Bayern hatte er immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und wurde zwischenzeitlich an den 1. FC Nürnberg verliehen.

2011 dann der Tiefpunkt: Unter Alkoholeinfluss zündete Breno sein eigenes Haus an. Der FC Bayern zahlte die Kaution, im Jahr darauf musste der Brasilianer trotzdem ins Gefängnis. Kurz nach seiner Haftstrafe ging er zurück in die Heimat.

Transfer, Transferflop, Transfermarkt, FC Bayern München, Ablösesumme
© getty

Sinan Kurt (3 Millionen Euro)

Sinan Kurt wechselte nach einem wochenlangen Transferpoker im Jahr 2014 von Gladbach zu den Bayern. Drei Millionen überwies der FC Bayern für Kurt, der zu diesem Zeitpunkt noch keine Minute in der Bundesliga gespielt hatte.

In München sorgte er ausschließlich abseits des Platzes für Aufsehen und wurde nach zwei erfolglosen Jahren für 500.000 Euro an Hertha BSC verkauft. Auch in Berlin lief es nicht und er wechselte von da an häufig den Verein.

Nach WSG Wattens, SV Straelen und FC Nitra war er seit Sommer 2021 vereinslos. Nun hat er einen neuen Klub gefunden: In der Winterpause wird Kurt sich dem türkischen Viertligisten Karaman FK anschließen.

Transfer, Transferflop, Transfermarkt, FC Bayern München, Ablösesumme
© getty

Danijel Pranjic (7,7 Millionen Euro)

Als Wunschspieler von Louis van Gaal wechselte Danijel Pranjic 2009 an die Säbener Straße. Bayern zahlte fast acht Millionen Euro für Pranjic, doch der Kroate nahm regelmäßig nur auf der Bank Platz.

2012 lief der Vertrag des Kroaten bei den Bayern aus und er wechselte nach einer enttäuschenden Zeit in München ablösefrei zu Benfica. Danach spielte er noch bei einigen anderen Vereinen, bevor er 2021 seine Karriere auf Zypern beendete.

Hier geht es zum Karriere-Interview mit Danijel Pranjic!

Transfer, Transferflop, Transfermarkt, FC Bayern München, Ablösesumme
© getty

Mario Götze (37 Millionen Euro)

Das wohl teuerste Missverständnis in der Transferhistorie der Bayern heißt Mario Götze. 2013 zog der Rekordmeister die Ausstiegsklausel in Götzes Vertrag mit Borussia Dortmund und überwies dem BVB 37 Millionen Euro. Der damalige Trainer Pep Guardiola hätte lieber Neymar anstelle von Götze verpflichtet.

Auch aufgrund vieler Verletzungen spielte er später kaum eine Rolle mehr und wechselte 2016 für 22 Millionen Euro zurück zum BVB. Zurück in Dortmund kam er nie mehr an seine alte Form heran.

2020 schloss er sich der PSV Eindhoven an, wo er sich zurück kämpfte. In einer persönlichen Topform wechselte er im vergangenen Sommer zu Eintracht Frankfurt, wo er Teil einer historischen Champions-League-Hinrunde war und 2023 in der K.o.-Runde der Königsklasse auflaufen wird.

Zudem kämpfte sich der WM-Siegtorschütze von 2014 auch zurück in die deutsche Nationalmannschaft und nahm an der Weltmeisterschaft 2022 in Katar teil. Doch nach zwei Einwechslungen konnte er nicht erneut seine magischen Funken versprühen. Deutschland schied bekanntlich in der Gruppenphase aus.

Transfer, Transferflop, Transfermarkt, FC Bayern München, Ablösesumme
© imago images

Marcell Jansen (14 Millionen Euro)

Marcell Jansen kam 2007 als großes Talent von Borussia Mönchengladbach zu den Münchnern. 14 Millionen Euro war die Verpflichtung den Bayern wert, doch Jansen konnte trotz regelmäßiger Einsatzzeiten nur wenig überzeugen.

Ein Jahr später gab man den Linksverteidiger schon wieder ab. Der Hamburger SV zahlte den Bayern acht Millionen für Jansen, bei dem er seine Karriere beendete und Funktionär wurde. Zunächst agierte er als Aufsichtsratsmitglied. Seit 2019 ist er mit einer kurzen Pause 2021 Präsident des HSV und arbeitet mit den Hanseaten am Aufstieg des ehemaligen Bundesliga-Dinos.

Kurios: Mit seiner Berufung als Aufsichtsratsmitglied 2018 beendete er seine Karriere und läuft seitdem für die dritte Mannschaft des Hamburger SV in der Oberliga auf.

Transfer, Transferflop, Transfermarkt, FC Bayern München, Ablösesumme
© getty

Jan Schlaudraff (1,2 Millionen Euro)

Wie Jansen kam auch Jan Schlaudraff 2007. Die Bayern gaben "nur" 1,2 Millionen für den Angreifer von Alemannia Aachen aus. An Miroslav Klose, Luca Toni und Lukas Podolski kam er aber nicht vorbei. Es reichte insgesamt für nur acht Kurzeinsätze (keine Tore).

Sein größter Erfolg bei den Bayern waren sieben Tore in einem Freundschaftsspiel gegen den SV Darmstadt 98. Nach einem enttäuschenden Jahr beim Rekordmeister wurde er immerhin noch gewinnbringend für 2 Millionen an Hannover 96 verkauft, für die er sieben Jahre auflief.

2015 beendete Schlaudraff seine Karriere bei 96. 2019 stieg er dann als Funktionär bei den Hannoveranern ein. Doch seine Zeit als Sportdirektor hielt nicht einmal ein volles Jahr. Seit Anfang des Jahres 2022 nimmt er derzeit einen zweiten Funktionärs-Anlauf als Sportgeschäftsführer beim österreichischen Zweitligisten SKN St. Pölten.

Transfer, Transferflop, Transfermarkt, FC Bayern München, Ablösesumme
© imago images

Torsten Frings (9,25 Millionen Euro)

Torsten Frings kam 2004 als Wunschspieler von Felix Magath für 9,25 Millionen von Borussia Dortmund. Bei den Bayern war er zwar gesetzt, doch trotzdem wurde er nie so richtig warm mit dem Klub und ergriff schon ein Jahr später wieder die Flucht.

Für fünf Millionen Euro ging es zu Ex-Verein Werder Bremen, wo er bereits vor seinem Aufenthalt in Dortmund gespielt hatte. Dort verbrachte er sechs Jahre und beendete seine Karriere nach zwei Saisons in der MLS.

Nach seinem Karriereende 2013 versuchte er sich bei mehreren Trainer-Stationen. Zunächst als Co-Trainer von Werders Reserve, dann bei den Profis unter Viktor Skripnik. Im Dezember 2016 stieg er beim SV Darmstadt 98 ein, wurde jedoch nach knapp einem Jahr entlassen. Auch sein Anlauf 2020 beim SV Meppen scheiterte nach nicht einmal einem Jahr. Derzeit ist er ohne Job.

Transfer, Transferflop, Transfermarkt, FC Bayern München, Ablösesumme
© getty

Jan Kirchhoff (ablösefrei)

Nachdem der Vertrag des Innenverteidigers bei Mainz 05 im Jahr 2013 auslief, stand für Jan Kirchhoff die halbe Liga Schlange, um sich seine Dienste zu sichern. Er entschied sich für den FC Bayern, doch damit begann die Talfahrt seiner Karriere.

Nach nur einer Hinrunde wurde er für eineinhalb Jahre an den FC Schalke 04 verliehen. Nach einer weiteren Hinserie beim FCB wurde er 2016 dann für eine Million an den AFC Sunderland verkauft. Danach war er zweimal sogar kurzzeitig vereinslos und beendete im Sommer 2021 seine Karriere nach zwei Jahren beim KFC Uerdingen. Seitdem ist er in der Jugendabteilung des VfB Stuttgart als Co-Trainer tätig.

Hier geht es zum Karriere-Interview mit Jan Kirchhoff!

Transfer, Transferflop, Transfermarkt, FC Bayern München, Ablösesumme
© getty

Bouna Sarr (8 Millionen Euro)

Bouna Sarr kam im Sommer 2020 etwas überraschend am Deadline Day für acht Millionen Euro von Olympique Marseille. Seitdem hatte er fast ausschließlich Kurzeinsätze von der Bank und konnte in diesen nicht überzeugen. Bereits seit einem Jahr versuchen die Münchner daher, ihn zu verkaufen.

Daran änderten auch seine starken Leistungen beim Afrika Cup 2022 nichts, den er mit dem Senegal gewann. Nach einer Knie-Operation verpasste er die komplette Hinrunde der Saison 2022/23 und somit auch die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Katar, wo er erneut hätte für sich werben können.

Im kommenden Wintertransferfenster steht Sarr bei den Münchnern erneut zum Verkauf. Sein aktueller Vertrag läuft noch bis 2024.

Artikel und Videos zum Thema