"Ein Krimi mit Happy End"

SID
Die deutsche Mannschaft feierte noch in der Halle ausgelassen den Sieg gegen Schweden
© Getty

Die deutschen Handballer haben dank ihrer bislang besten Turnierleistung und einem überragenden Torwart Silvio Heinevetter das vorzeitige EM-Ausscheiden verhindert. Beim 30:29 (21:18) im letzten Gruppenspiel gegen Rekord-Europameister Schweden feierte die DHB-Auswahl den ersten Turniersieg und zog damit in die Hauptrunde ein. In Innsbruck trifft die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand nun auf Olympiasieger und Weltmeister Frankreich, den Olympia-Dritten Spanien sowie Tschechien. Erneut verfolgten Christian "Blacky" Schwarzer und Günther Kaiser gemeinsam das Geschehen in Innsbruck.

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Kaiser: Erstmals war unsere Mannschaft von Beginn an hellwach. Anders als in den beiden vorherigen Vorrundenspielen war das Team von Heiner Brand sehr konzentriert bei der Sache und zeigte sich vor allem in der Offensive stark verbessert.

Blacky: Den Grundstein für unseren ersten Turniersieg legte das Team in der erste Spielhälfte. Die Mannschaft hat das umgesetzt, was man von ihr erwarten konnte.

Kaiser: Warst Du überrascht von dieser Leistung?

Blacky: Nein, ganz und gar nicht. Nach den sehr durchwachsenen Leistungen gegen Polen und Slowenien war ich davon überzeugt, dass wir nicht noch ein drittes Spiel auf diesem Niveau sehen würden.

Kaiser: Als Oliver Roggisch seine dritte Strafzeit bekam und vom Feld musste, begann für mich das große Zittern. Ein echter Krimi mit Happy End - auch wenn unser Team verglichen mit den zum Teil erschreckenden Auftritten gegen Polen und Slowenien diesmal deutlich variabler spielte. In der 53. Spielminute war das Ergebnis sogar ausgeglichen.

Blacky: Auch nach dem Ausscheiden von Olli hat die Mannschaft die Übersicht behalten. Manuel Späth hat gleich Verantwortung übernommen. Die Jungens leisteten sich weitaus weniger Fehler. Holger (8 Tore) und Mimi (6) waren voll im Spiel. Toto (7/3) verwandelte sicher vom Siebenmeterpunkt und Silvio war ein starker Rückhalt. Ich habe mir keine Sorgen gemacht, dass die Partie noch kippen könnte.

Kaiser: Bemerkenswert war auch die Stimmung in der Olympiahalle: 8.200 Zuschauer, die überwiegend die deutsche Mannschaft lautstark unterstützten, verwandelten die Arena phasenweise in ein Tollhaus.

Blacky: Diese Stimmung und das Selbstbewusstsein müssen wir nun - neben dem Punkt - in die Hauptrunde mitnehmen. Man hat gesehen, dass auch vermeintliche Favoriten wie beispielsweise Frankreich bei dieser EM ins Straucheln kommen. Aus Sicht der deutschen Mannschaft ist jetzt noch mehr möglich!

Kaiser: Am spielfreien Sonnabend wollen wir mal auf der Streif am Hahnenkamm in Kitzbühel vorbeischauen. Ab Sonntag werden wir wieder am Ball sein!

 

Rückblick:

Teil 4: "Glückwunsch Ösis!" (21.01.2010)

Teil 3: "Die Anfangsphase war eine einzige Katastrophe" (20.01.2010)

Teil 2: "Jetzt müssen wir Slowenien schlagen" (19.01.2010)

Teil 1: "Die Vorbereitungsspiele waren nicht immer überzeugend" (18.01.2010)