"Gekämpft wie Schweine": SC Magdeburg und THW Kiel mit bitterem Scheitern beim Final Four

SID
SC Magdeburg
© getty

Der SC Magdeburg und der THW Kiel scheitern beim Final Four frühzeitig, die große Krönung in Köln blieb aus.

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Matthias Musche wollte eine Sache direkt klarstellen. "Wir haben gekämpft wie die Schweine. Wir haben uns nichts vorzuwerfen", sagte der Routinier nach der Bruchlandung der Magdeburger Überflieger beim Final Four in Köln - bevor er schnell ergänzte: "Am Ende steht unter dem Strich die beste Saison aller Zeiten."

Mit der Meisterschaft, dem DHB-Pokal und dem Titel bei der Klub-WM im Gepäck war der SCM zum europäischen Showdown angereist. Das klare Ziel: Mit dem Gewinn der Champions League die bereits überragende Saison krönen, als erstes deutsches Team das historische Quadruple erreichen. Doch der große Traum platzte jäh, Titelverteidiger Magdeburg stolperte durch ein dramatisches 26:28 (11:11) bereits im Halbfinale an der dänischen Hürde Aalborg.

Im Gegensatz zum SCM wollten die Stars vom THW Kiel in der Domstadt ihre enttäuschende Saison mit einem fulminanten Schlusspunkt retten, beim deutlichen 18:30 (9:15) gegen Rekordsieger FC Barcelona war davon aber nur in wenigen Phasen etwas zu spüren. Unterm Strich steht die erste titellose Saison seit 2018.

"Wir wollten an einem Wochenende ein bisschen die Sachen vergessen machen, die bei uns in dieser Saison nicht gut genug waren", sagte Nationalspieler Rune Dahmke: "Das haben wir nicht geschafft." Und so blieb am Ende dieser schweren Spielzeit erneut nur die bittere Erkenntnis: "Es ist jetzt leider so, dass wir uns wieder entschuldigen müssen."

"Man hat sich so viel vorgenommen, aber irgendwie hat überhaupt nichts geklappt", sagte Patrick Wiencek: "Sich in einem Halbfinale so abschlachten zu lassen, das tut nochmal mehr weh." Gegen Barcelona hielt der selbst ernannte Underdog zu Beginn noch mit, verzweifelte aber mit zunehmender Dauer immer mehr an Emil Nielsen, dem überragenden Akteur im Tor der Katalanen. "Der macht uns fast alleine kaputt", lautete das ernüchterte Fazit von Dahmke.

Musche: "Am Ende fehlt vielleicht das Quäntchen Glück"

Auch Magdeburg zeigte gegen Aalborg um die Weltstars Mikkel Hansen und Niklas Landin ungewohnte Schwächen, in der Offensive wusste lediglich der Isländer Omar Ingi Magnusson mit zehn Treffern zu überzeugen. Nicht genug für die erfolgreiche Titelverteidigung.

Und so haderte Musche mit "Kleinigkeiten", die auf "diesem Niveau" eben den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage machen. "Wir haben uns reingehauen. Am Ende fehlt vielleicht das Quäntchen Glück."

Sein Trainer Bennet Wiegert verspürte nach dem bitteren K.o. eine "große Enttäuschung". Für die Triplegewinner bleibe es zwar eine tolle Saison, aber das Final Four sei schon ein "Höhepunkt" gewesen. "Und dann haben wir es zu einem Höhepunkt nicht geschafft, unseren besten Handball zu spielen", ärgerte sich der Erfolgscoach.

Und somit musste sich der SCM zum Abschluss mit dem "kleinen" Finale gegen den Liga-Konkurrenten aus Kiel zufrieden geben.