Handball: Alles oder Nichts für Alfred Gislason - Comeback von EM-Held eine echte Option

SID
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Für Alfred Gislason und die deutschen Handballer geht es in der Olympia-Qualifikation um Alles oder Nichts. Verletzungssorgen erschwerten den Start in die Woche der Wahrheit.

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Drei Ausfälle, zwei angeschlagene Kreisläufer - und ein Olympia-Joker in der Hinterhand: Gleich zum Start der Woche der Wahrheit für Deutschlands Handballer war Alfred Gislason voll gefordert.

Unmittelbar vor der auch für ihn wegweisenden Olympia-Qualifikation muss der Bundestrainer ein kniffliges Personalpuzzle lösen.

"Es tut mir sehr leid für die verletzten Spieler, aber die anderen müssen das reißen", sagte Gislason im MDR-Fernsehen: "Wir wissen, dass es nicht einfach sein wird, aber wir werden alles reinwerfen, um zu Olympia zu kommen."

Als wären die Ausfälle der beiden verletzten Rückraumspieler Kai Häfner und Martin Hanne sowie von Justus Fischer (Kreis) nicht Hypothek genug, gab es zum Lehrgangsstart in Hannover auch noch große Sorgen um seine beiden verbliebenen Kreisläufer Johannes Golla und Jannik Kohlbacher.

DHB-Kapitän Golla knickte am Sonntag im Ligaspiel der Flensburger gegen Göppingen um, Kohlbacher verletzte sich an der Schulter.

Alfred Gislason: Telefonat mit Hendrik Pekeler

"Aktuell glaube ich, dass wir mit dem aktuellen Kader zurecht kommen werden", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer bei einem Medientermin am Montag.

Er berichtete aber auch von einem Telefonat Gislasons mit 2016-Europameister Hendrik Pekeler und erinnerte an die Möglichkeit, bis eine Stunde vor den Spielen Wechsel vornehmen zu können. "Der Weg nach Hannover ist von nirgends weit", so Kromer.

Ein Comeback Pekelers ist also eine echte Option. Zumal sich Golla und Kohlbacher nach ihrer Anreise "erstmal dem Doktor vorstellen" müssen.

Fällt einer der beiden für die Spiele gegen Algerien (Donnerstag, 17.45 Uhr/Sport1 und Dyn), Kroatien (Samstag, 14.30 Uhr/ZDF und Dyn) sowie Österreich (Sonntag, 14.10 Uhr/ARD und Dyn) aus, rückt Pekeler kurzfristig nach.

Der im Januar eigentlich aus der DHB-Auswahl verabschiedete Star des THW Kiel, unbestritten noch immer einer der weltbesten Abwehrspieler, steht neben Tim Zechel als einzige verbliebene Alternative im 35er-Aufgebot auf Abruf bereit.

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Für Alfred Gislason geht es um Alles oder Nichts

Die Verletzungsprobleme machen ihm Sorgen, sagte Gislason. Es sei "richtig schade für uns, dass diese Leute ausfallen. Wir müssen aber trotzdem sagen: Mit den Leuten, die wir da haben, müssen wir da durch."

Alle Spieler, die dabei sind, "freuen sich sehr, eine schöne Woche zu erleben. Aber die wird nur schön, wenn das Ergebnis am Ende stimmt."

Vor allem für Gislason geht es in den kommenden Tagen um Alles oder Nichts. Der Isländer weiß: Nur die zwei besten Teams des Vierer-Turniers lösen das Olympia-Ticket. Und er weiß natürlich auch: Sein kürzlich bis 2027 verlängerter Vertrag gilt nur, wenn er die Quali für Paris schafft.

Bei diesem Vorhaben setzt Gislason vor allem auf die Leistungsträger der Heim-EM im Januar. Torhüter Andreas Wolff ist ebenso dabei wie Spielmacher Juri Knorr und Youngster Julian Köster.

Für die verletzten Häfner und Hanne rückten die beiden Leipziger Rückraumspieler Franz Semper und Luca Witzke nach. Bei Kreisläufer Fischer verzichtete Gislason auf eine Nachnominierung. Bislang.

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