Handball: Füchse Berlin gewinnen European League - "Endlich zahlt sich die harte Arbeit aus"

SID
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© getty

Die Füchse Berlin haben die European League gewonnen. Der Triumph in Flensburg ist auch der eines jungen Trainers.

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Jaron Siewert kämpfte mit den Tränen. Während Nationalspieler Fabian Wiede und seine Mitspieler nach ihrem Europacup-Triumph euphorisiert über das Parkett hüpften, wurde der junge Trainer der Füchse Berlin von seinen Emotionen übermannt.

"Jetzt ist es an der Zeit, zu feiern und glücklich zu sein über das, was wir erreicht haben", sagte Siewert schließlich, nachdem er von seiner Mannschaft im Anschluss an die Siegerehrung durch die Luft geworfen worden war: "Die Spieler und auch ich haben es verdient. Es ist ein großer Titel."

Vor allem für ihn war der Gewinn der European League durch das 36:31 (16:12) im Endspiel gegen den spanischen Klub BM Granollers etwas ganz Besonderes - war es doch der erste für das erst 29 Jahre alte Berliner Trainer-Eigengewächs seit dessen Amtsübernahme im Jahr 2020. Der Druck auf Siewert zuletzt war immens.

"Das ist auch sein Erfolg. Ich freue mich für ihn", sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning dem SID: "Jaron hat hart dafür gearbeitet und ist jetzt belohnt worden. Für einen Trainer gibt es nichts Wichtigeres, als mit einer Mannschaft Titel zu gewinnen."

Die Füchse trugen sich mit dem Erfolg zum dritten Mal nach 2015 und 2018 in die Siegerliste des zweitwichtigsten europäischen Wettbewerbs ein. In der Hauptstadt gilt der Gewinn des Europacups auch ein Stück weit als Trostpflaster nach dem frühen Aus im DHB-Pokal und der in den letzten Wochen verspielten Chance auf die Meisterschaft.

"Der Titel bedeutet uns extrem viel, wir haben seit fünf Jahren keinen Pokal mehr für unseren Verein holen können", sagte Wiede: "Endlich zahlt sich die harte Arbeit aus." Der 29-Jährige hatte im Finale mit sechs Toren und starken Anspielen geglänzt und war als Spieler des Turniers ausgezeichnet worden.

Göppingen gewinnt das kleine Finale

Mit ihrem Erfolg holten die Füchse den Pokal nach dem letztjährigen Cupgewinn von Lissabon (gegen Magdeburg) zurück an seinen Stammsitz nach Deutschland. Seit der ersten Austragung 1982 kam der Sieger in der European League bzw. seinen Vorgänger-Wettbewerben, dem EHF-Cup und dem IHF-Pokal, nun schon 26 Mal aus der Bundesliga.

Vor dem Finale hatte Frisch Auf Göppingen beim Endrundenturnier in Flensburg den "Trostpreis" gewonnen. Der Bundesligist besiegte das französische Spitzenteam Montpellier HB am Sonntag mit 33:29 (17:16). "Ich freue mich für meine Mannschaft über die gute Leistung", sagte Göppingens Trainer Markus Baur.

Die Chance auf ein mögliches deutsches Endspiel und seinen fünften Europacup-Sieg hatte der Bundesliga-14. am Vortag durch eine 29:31 (18:16)-Niederlage gegen Granollers verpasst. Die Füchse hatten ihr Halbfinale gegen Montpellier unterdessen mit 35:29 (16:16) gewonnen.

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