Handball EM der Frauen: Deutschland vs. Montenegro 25:29 - Großer Kampf, keine Punkte

Von SPOX
Die DHB-Frauen jagen den zweiten Sieg im zweiten EM-Spiel.
© getty

Großer Kampf, keine Punkte: Deutschlands Handball-Frauen haben bei der Europameisterschaft einen ersten Dämpfer kassiert. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch unterlag Gastgeber Montenegro in einem hitzigen Duell im Hexenkessel von Podgorica mit 25:29 (12:15), hat aber weiter gute Karten im Kampf um eines der begehrten Hauptrunden-Tickets.

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Beste deutsche Werferinnen vor 4500 Zuschauern in Podgorica waren die beiden Kapitäninnen Emily Bölk und Alina Grijseels mit je sieben Toren. Xenia Smits sah nach ihrer dritten Zeitstrafe früh die Rote Karte (36.). Am Ende scheiterte das deutsche Team vor allem an einer zu hohen Fehlerquote im Angriff.

Letzter Vorrundengegner der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) ist der WM-Vierte Spanien am Mittwoch (20.30 Uhr/beide Sportdeutschland.TV). Zum Turnierauftakt hatte das deutsche Team am Samstag Polen noch mit Mühe 25:23 bezwungen, Spanien war zum Start Montenegro mit 23:30 unterlegen.

Die ersten drei Teams der Vierergruppe erreichen die Hauptrunde, die in der ersten Turnierphase gewonnenen Punkte gegen die Hauptrundengegner werden mitgenommen. Da Montenegro durch den zweiten Erfolg sein Ticket für die nächste Turnierphase bereits sicher hat, kann das deutsche Team im Falle einer Qualifikation maximal zwei Punkte mit in die Hauptrunde nehmen.

"Wir müssen die hohe Zahl an technischen Fehlern abstellen und besser ins Tempospiel kommen", hatte Grijseels vor der Partie gefordert. Und Co-Kapitänin Bölk warnte mit Blick auf die hitzige Atmosphäre in der Moraca-Arena: "Die Gefahr, dass man durch diese unglaubliche Stimmung beeinflusst wird, besteht natürlich. Wir bereiten uns auf diese Aufgabe dementsprechend mental vor, um es eher als Motivation für unser Spiel zu nutzen."

Der ohrenbetäubende Lärm der enthusiastischen Zuschauer schien Bölk und Co. zunächst aber mehr zu hemmen, als ihnen lieb war. Zwar führte die DHB-Auswahl schnell mit 3:1 (6.), doch begünstigt durch deutsche Fehlwürfe und einfache Passfehler übernahm Montenegro fortan erstmal das Kommando und zog nach 20 Minuten bis auf 12:8 davon.

Deutschland steckte aber nicht auf, kämpfte sich bis zur Pause zurück in die Partie und war kurz nach Wiederanpfiff beim 16:16-Ausgleichstreffer durch Bölk plötzlich wieder auf Tuchfühlung. Ob Bölk mit ihren strammen Würfen aus der zweiten Reihe oder die unermüdliche Grijseels: In dieser Phase waren es besonders die beiden Kapitäninnen, die dem deutschen Angriffsspiel ihren Stempel aufdrückten.

Doch die deutsche Mannschaft nutzte das Momentum nicht. Ohne ihre Abwehrspezialistin Smits, die nach ihrem frühen Platzverweis fast die gesamte zweite Halbzeit zuschauen musste, fehlte es der deutschen Defensive an Zugriff. Als vorne nun auch die sonst so sichere Grijseels beim Stand von 20:23 vom Siebenmeterpunkt scheiterte, zeichnete sich zehn Minuten vor dem Ende eine Vorentscheidung ab.

Handball EM der Frauen: Deutschland vs. Montenegro - Das Ergebnis

TeamsTore
Deuschland25
Montenegro29

Handball EM der Frauen: Deutschland vs. Montenegro - Das Spiel im Liveticker zum Nachlesen

Handball EM der Frauen: Deutschland vs. Montenegro - Spielende

60.: Der letzte Punkt des Spiels geht nochmal aufs Konto von Brnovic. 25:29 - Schluss in Podgorica.

60.: Alina Grijseels und Alexia Hauf können zwar noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, aber der Sack ist mittlerweile schon längst zu.

58.: Drei Minuten später muss diese Frage wohl mit nein beantwortet werden. Mal um Mal ist es Marta Batinovic im Kasten der Gastgeberinnen, die einen Strich durch die Rechnung macht, Bälle hält und Konter richtig einzuleiten weiß. Nach zwei weiteren Montenegro-Punkten trennen beide Teams erneut fünf Punkte.

55.: Wahnsinn! Und schon wieder ist Bölk zur Stelle. Die Frau ist ja vom niemandem mehr zu stoppen. Wieder sind es nur zwei Punkte Unterschied. Ist hier noch was möglich?

55.: Deutschland lässt sich nicht abschütteln, Montenegro lässt sich aber auch nicht knacken. Immer wieder nutzen sie die Räume, die man ihnen gibt clever aus. So verwandelt Grbic den Ball zu 22:25.

54.: Kaum ist die Zwischenpause vorüber, schon ist Kapitänin Bölk wieder zur Stelle. Ihr straffer Wurf aus dem Rückraum landet wohl unhaltbar unten rechts im Eck.

53: Auszeit Montenegro! Acht Minuten vor Ende scheint es Gesprächsbedarf zu geben.

52.: Nach Minuten der Verzweiflung kann Deutschland Marta Batinovic im Tor der Montenegrinerinnen, dann doch mal wieder bezwingen. Ein zweiter Ball landet bei Bölk, die die entscheidende Lücke sucht und findet. Anschlusstreffer!

50.: Wieder eine bittere Sequenz aus deutscher Sicht. Erst vergibt Grijseels einen Siebenmeter, im direkten Gegenzug schraubt Pavicevic aus kurzer Distanz den Vorsprung auf vier Punkte hoch. Keine Chance für Filter. 20:24.

49.: Die Gastgeberinnen lassen sich den zurückgewonnenen Abstand nicht nehmen. Ein deutsches Tor kommt hier selten allein.

45.: Jetzt kann auch mal wieder Deutschland-Torhüterin Filter ihre Stärke unter Beweis stellen. Nach einem technischen Fehler von Petersen bekommt Malovic die Chance im eins-gegen-eins, scheitert jedoch an der 23-Jährigen Schlussfrau.

43.: Nun nimmt es hier tatsächlich wieder die Züge aus Halbzeit Nummer eins an. Erneut verpasst es Deutschland klare Torchancen in Punkte umzumünzen, bekommt dafür aber auf der Gegenseite die Quittung. Radicevic versenkt nach einem Querpass durch die Mitte einen herrlichen Heber aus spitzem Winkel. Neuer Spielstand: 17:20.

42.: Aber auch die Osteuropäerinnen lassen sich nicht zweimal bitten. Kaum belohnen sich die Deutschen offensiv nicht mehr, schon fällt der eigene Wurf wieder. Die Montenegrinnerin ziehen nach zwei erfolgreichen Siebenmeterwürfen wieder auf zwei Punkte Abstand davon.

40.: Von der Unterzahlsituation nicht abgeschreckt spielen die DHB-Damen weiter munter auf. Emily Bölk bringt mal wieder ihren patentierten strammen Wurf aufs Tableau und netzt gleich zweimal nacheinander ein. Wichtig für die dezimierte Mannschaft.

38.: Jetzt wird es aber noch bitterer. Einen leichten Schubser von Smits ahnden die Offiziellen als Foul. Da es sich bereits um die dritte Zeitstrafe für die Deutsche handelt, ist der Abend für sie gelaufen. Schade!

37.: Die deutsche Mannschaft ist wirklich hochmotiviert aus den Katakomben gekommen. Endlich stimmt auch in der Defensive die Intensität. Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte legt Hauf einen freien Versuch an die Latte. Bitter!

35.: Deutschland ist jetzt wieder voll dran. Grund dafür ist unter anderem Alexia Hauf. Die Nationalspielerin war zum Anpfiff der zweiten Hälfte auf links außen gestartet und belohnte das Vertrauen direkt mit einem ansehnlichen Wurf ins Eck zum 14:15.

31.: Deutschland eröffnet die zweite Halbzeit direkt mit einem wunderbar ausgeführten Angriff. Wegen der noch aktiven Zeitstrafe versuchen die DHB-Damen zunächst ordentlich an der Uhr zu drehen. Dann zieht Grijseels aus der zweiten Reihe ab und trifft sehenswert zum 13:15.

Handball EM der Frauen: Deutschland vs. Montenegro - Start der 2. Halbzeit

Halbzeitfazit: Nach 30 Minuten laufen die DHB-Frauen einem Rückstand von drei Punkten hinterher. Trotz eines engagierten und körperlich betonten Auftritts lassen es die Spielerinnen von Trainer Markus Gaugisch noch zu ungenau angehen. Zu viele einfache Ballverluste und ein zuhauf schlampiges Defensivverhalten setzen dem Team zu. Kann man aber das Tempo weiterhin so hochhalten, so ist hier noch alles drin. Gleich geht's weiter.

Handball EM der Frauen: Deutschland vs. Montenegro - Ende der 1. Halbzeit

30.: Aber Deutschland kann tatsächlich nochmal verkürzen. Silje Petersen tankt sich mit einer wahren Energieleistung halblinks durch und trifft letztendlich durch die Beine von Batinovic zum 12:15. Das war's mit dem ersten Durchgang.

30.: Den anschließenden Siebenmeter lässt sich Jaukovic auch nicht nehmen. 11:15 für Montenegro.

30.: Kaum ist das Spiel wieder freigegeben, lässt sich Smits zu einem Leichtsinnsfehler hinreißen. An der Seite schiebt sie ihre Gegenspielerin Grbic derart stark, dass dem Schiedsrichterteam gar nichts mehr anderes übrig bleibt als eine Zeitstrafe zu veranlassen. Es ist bereits die zweite für Smits.

29.: Die erste Halbzeit währt zwar nur noch knapp eineinhalb Minuten, die montenegrinische Trainerin Popovic will aber keine Zeit vergeuden und ruft die erste Teamauszeit.

29.: Clever! Deutschland tut alles in Macht stehende um die laufende Zeitstrafe im eigenen Angriff zu überbrücken. Am Ende trifft dann sogar noch Bölk aus dem Freiwurf zum 11:14.

27.: Fast im selben Atemzug gibt es wieder die ersten Punkte seit knapp drei Minuten. Jaukovic taucht vor Torhüterin Filter auf und schraubt die Führung auf vier Punkte hoch. Neuer Spielstand: 10:14.

27.: Bitter! In einem Vorstoß der Osteuropäerinnen geht Pavicevic zu Boden. Wieder nehmen die Schiedsrichter die Hilfe der Kameras in Anspruch. Diesmal jedoch wird mit Luisa Schulze eine deutsche Spielerin zur Rechenschaft gezogen. Sie hatte ihre Gegenspielerin von hinten gestoßen. Richtiger Pfiff.

25.: Das Spiel wird gerade immer wilder, immer unübersichtlicher. Beiden Mannschaften unterlaufen zahlreiche Fehler. Die Trainer beider Nationen sind hektisch gestikulierend damit beschäftigt, ihre Spielerinnen zum ruhigen Spiel zu animieren.

22.: Nach wie vor schaffen es die DHB-Damen nicht, den Rückstand zu verkürzen. Gerade gab es einmal die Möglichkeit, an dessen Ende Stockschläder jedoch an der heute hervorragend aufgesetzten Torhüterin Batinovic scheitert. Es bleibt also bei drei Punkten Unterschied.

19.: Man muss es so deutlich formulieren: In der Offensive gibt es bei den deutschen Handballerinnen nur wenig zu bemängeln, hinsichtlich der Defensive jedoch gibt es einiges an Nachholbedarf. Zu häufig stimmt die Zuordnung nicht, weswegen die Montenegrinnerinen schlichtweg zum punkten eingeladen werden. Diesmal ist es Ivona Pavicevic, die vom mangelhaften Abwehrverhalten profitiert. 8:12.

18.: Jetzt wird es hektisch. Erst trifft Weigel für Deutschland zum 7:9-Anschluss, dann geht plötzlich Grijseels zu Boden. Die Deutsche war beim Treffer wohl von Alidovic im Gesicht getroffen wurden. Die Unparteiischen verhängen, nach kurzer Konsultation des Monitors eine Zwei-Minuten-Strafe.

15.: Und wieder sind die Montenegrinnerinnen nicht zu stoppen. Die kurze Überzahlsituation nutzen sie für einen erneuten 3:1-Lauf. Der neue Spielstand beträgt 6:9.

13.: Nun wird es einen Siebenmeter für die Gastgeberinnen geben. Xenia Smits hatte Alivodic im Kreis zu Boden gerissen. Dafür kassiert sie zusätzlich noch eine Zwei-Minuten-Strafe.

12.: Grijseels lässt sich daraufhin nicht zweimal bitten. Wieder fordert sie die gegnerische Hintermannschaft heraus, wieder behält sie das bessere Ende für sich. Der neue Spielstand lautet 4:6.

12.: Nun haben auch die Gastgeberinnen ihre erste Zeitstrafe zu verbuchen. Direkt nach Ende der deutschen Auszeit sucht Grijseels erfolgreich den Kontakt mit Jaukovic, der nur das Foul übrig bleibt. Überzahl Deutschland!

11.: Und es geht noch weiter. Wieder nutzt Montenegro den Umschaltmoment clever aus, macht das Spiel schnell und punktet. Die Antwort von DHB-Trainer Markus Gaugisch? Auszeit.

10.: In Unterzahl scheint die deutsche Hintermannschaft gänzlich überfordert. Kaum ist Schmelzer raus, schon befinden sich die Osteurpäerinnen auf einem 4:0-Lauf. Aus 3:1 mach 3:5!

8.: Es geht weiter munter hin und her. Erst schraubt Xenia Smits die deutsche Führung auf zwei Punkte hoch, direkt im Gegenzug fasst sich Jaukovic einmal richtig an Herz und hämmert den Ball zum Anschluss in die Maschen. Weil Meike Schmelzer ihr dabei noch dazwischenfunken wollte, jedoch nur Arm berührt, muss sie zwei Minuten auf die Bank.

5.: Wie zu erwarten war, ist die Stimmung hier in Montenegro atemberaubend. Man hat das Gefühl schon zu Beginn an ist das ganze Stadion auf den Beinen. Dieser, wohl schwer zu spielenden Atmosphäre, begegnen die Deutschen in den Anfangsminuten genau richtig: Mit Kampfgeist und Willen.

4.: Aber die DFB-Frauen fackeln ebenfalls nicht lang. Zwei clever ausgespielte Tempogegenstöße finden ihren Weg ins Tor. Zuerst trifft Stockschläder, dann Behrend.

2.: Bereits den zweiten Versuch nutzen die Gastgeberinnen für die Führung: Ivona Pavicevic steht frei auf der Außen und trifft mühelos ins lange Eck.

1.: Los geht's. Die Partie ist eröffnet. Deutschland spielt in weiß, die Montegrinerinnen sind in schwarz unterwegs.

Handball EM der Frauen: Deutschland vs. Montenegro JETZT im Liveticker - Vor Beginn

Vor Beginn: Gleich geht es los. Die Nationalhymen erklingen bereits. Die Spannung steigt.

Vor Beginn: Kommen wir nochmal auf den Kader zu sprechen: Die Montenegrinerinnen verfügen insbesondere über einen stark bestückten Rückraum. Mit Đurđina Malović, Milena Raičević und Đurđina Jauković stehen drei Topkräfte zur Verfügung, auf die die deutsche Mannschaft heute ihren Fokus ausrichten wird.

Vor Beginn: An der Seitenlinie der Gastgeber steht übrigens Bojana Popovic. Eingefleischten Handball-Fans mag der Name auch ein Begriff sein: Die heute 42-Jährige hatte 2012 - damals noch als Spielerin - mit Montenegro die Europameisterschaft gewonnen.

Vor Beginn: Bestehen die DHB-Frauen in der "Hölle von Podgorica"? Über 3.000 frenetische montenegrinische Fans beherbergt die Arena und verfügt damit über das Potenzial wirklich jedes Gegnerteam aus dem Konzept zu bringen. So geschehen erst vor wenigen Tagen gegen Spanien. "Die Gefahr, dass man durch diese unglaubliche Stimmung beeinflusst wird, besteht natürlich", warnte Kapitänin Emily Bölk im Vorfeld des Spiels. Dementsprechend wolle man sich aber vorbereiten und die Lautstärke als Motivation auffassen.

Vor Beginn: Die DHB-Frauen sind vorgestern mit einem 25:23-Sieg über Polen in die 15. Handball-Europameisterschaft der Frauen gestartet. Heute wartet mit Montenegro nicht nur einer von dreien EM-Gastgebern (die anderen sind Slowenien und Nordmazedonien), sondern auch die zweite Mannschaft in der Gruppe D, die am 1. Spieltag einen Sieg einfahren konnte. Die Montenegrinerinnen setzten sich am Samstag gegen Spanien mit 30:23 durch.

Vor Beginn: Die Partie des 2. Spieltags geht um 18 Uhr los. Als Spielstätte dient das Sportski centar Morača in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica.

Vor Beginn: Herzlich willkommen zum EM-Gruppenspiel der Frauen zwischen Deutschland und Montenegro.

Handball EM der Frauen: Deutschland vs. Montenegro im TV und Livestream

Verantwortlich für die Übertragung heute ist der Streamingdienst Sportdeutschland.tv, der das Spiel gegen Montenegro, aber auch alle anderen des Turniers, live und kostenlos anbietet. Als Kommentator fungiert Tobias Schimon, ihn unterstützt dabei die Expertin und Ex-Nationalspielerin Ina Großmann.

Handball EM: Die aktuelle Tabelle der Gruppe D

PlatzLandSp.SUNToreDiff.Punkte
1.Montenegro110030:23+72
2.Deutschland110025:23+22
3.Polen100123:25-20
4.Spanien100123:30-70