Zeitz rechnet mit THW Kiel ab

SID
Christian Zeitz wird den THW Kiel nach der kommenden Saison verlassen
© getty

Der ehemalige Handball-Nationalspieler Christian Zeitz (32) erhebt schwere Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber THW Kiel. Der Linkshänder, der einen ab 2014 gültigen Vertrag beim ungarischen Spitzenklub MKB Veszprem unterschrieben hat, rechnete in einem offenen Brief an die THW-Fans auf seiner Website mit den Kieler Verantwortlichen ab.

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Die Entscheidung, den Verein verlassen zu wollen, bezeichnete er als "logische Konsequenz der letzten Monate". Demnach hätte ihm THW-Manager Klaus Elwardt in den Vertragsverhandlungen "kein faires Angebot" unterbreitet. Das Gehalt, das Elwardt ihm angeboten hätte, sei nur als Bitte zu verstehen gewesen, den Verein zu verlassen. Zeitz sprach von einem "Alibi-Angebot".

"Da ich ein Spieler in einem fortgeschrittenem Alter bin, musste ich auch an meine Zukunft denken und konnte das Angebot vom THW nicht annehmen. Gerne wäre ich in Kiel geblieben und hätte hier meine Karriere beendet", schrieb Zeitz. Er kündigte an, auch in seinem letzten Jahr in Kiel "immer 100 Prozent" geben zu wollen. Er hoffe, "sportlich fair behandelt" zu werden.

Die Kieler reagierten am Abend auf die Vorwürfe und bezeichneten sie als "nachweislich inhaltlich falsch". Der Klub äußerte "Zweifel, dass diese in der vorliegenden Form von Christian Zeitz persönlich verfasst worden ist. Der THW Kiel wird sich auch durch dieses Mittel nicht in einen Vertragskonflikt mit seinem Rückraumspieler treiben lassen. Beim THW Kiel ist ein fairer und transparenter Umgang mit den Spielern selbstverständlich. Alles weitere wird in einem persönlichen Gespräch zwischen den THW-Verantwortlichen und Christian Zeitz geklärt werden."

Kritik an medizinischer Abteilung

Neben der Vereinsführung hatte Zeitz allerdings auch die medizinische Abteilung des THW kritisiert. So soll nach seinem Mittelhandbruch, den er sich im Pokal-Halbfinale gegen die MT Melsungen im April zugezogen hatte, kein Reha-Plan angefertigt worden sein.

Eine Abstimmung mit den Physiotherapeuten soll es nicht gegeben haben. Zeitz, der einräumte, nach der Verletzung möglicherweise zu früh mit dem Training begonnen zu haben, musste ein zweites Mal unter Vollnarkose operiert werden. "Das wurde in der Öffentlichkeit verschwiegen", schrieb Zeitz, der verletzungsbedingt das Final Four der Champions League Anfang Juni in Köln verpasst hatte. Dort belegte der Titelverteidiger nur den vierten Platz.

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