Gislason erwartet Rückschläge für THW Kiel

SID
Alfred Gislason mit dem Champions-League-Pokal nach dem Finalsieg gegen Madrid
© Getty

Nach der gerade beendeten Rekordsaison blickt der Ausnahmeklub THW Kiel schon wieder nach vorn - Trainer Alfred Gislason erwartet eine weitaus härtere Spielzeit.

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Deutsche Konkurrenten wie der HSV Hamburg und die SG Flensburg-Handewitt würden dann besser eingespielt sein, vermutete Gislason in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagausgabe). Anders als zuletzt werden die Kieler außerdem einige Neuzugänge ins Team integrieren müssen.

Der THW dominierte in der am Samstag zu Ende gegangenen Saison ungeschlagen die Meisterschaft: Nach dem 39:29 gegen den VfL Gummersbach stellte die Mannschaft eine historische Bestmarke auf: Nie zuvor in der deutschen Sportgeschichte war es einer Profimannschaft gelungen, den Meistertitel zu erreichen, ohne einen Punkt abzugeben. Zudem holte der THW den Pokalsieg und gewann die Champions League.

Starke Konkurrenz erwartet

Im kommenden Kalenderjahr könne den Kielern eine Zäsur bevorstehen, vermutete Gislason. Dann wird Torwart Thierry Omeyer nach Frankreich zurückkehren, Kapitän Marcus Ahlm will nach der kommenden Spielzeit seine Spielerkarriere beenden. Schon in der nächsten Spielzeit werde der Weggang von Rückraumspieler Kim Andersson das Spiel des Clubs verändern: "Ich bin selbst gespannt, wie es aussieht." Kiel wird fünf Neue in den Kader integrieren müssen.

Mit Konkurrenz rechnet Gislason künftig vor allem aus Berlin: Die Füchse müssten irgendwann aufhören, den Underdog zu spielen. Sie seien schon jetzt super besetzt auf der Ersatzbank. In der abgelaufenen Saison erreichte Berlin Platz Drei und ist damit auch in der Champions League gesetzt. Auch der HSV werde mit dem wieder genesenen Rückraumspieler Oscar Carlén stärker werden. Vorjahresmeister Hamburg erreichte nur den vierten Tabellenrang.

"Diese Mannschaft will immer gewinnen"

Seine Spieler würden die Konkurrenz - trotz der bisherigen Dominanz - nicht unterschätzen, sagte Gislason der Zeitung.

"Diese Mannschaft will immer gewinnen", stellte er klar und wies die Vermutung zurück, der Titelhunger seiner Jungs sei nun gestillt. Allen im Verein sei klar, dass der Erfolg nicht einfach wiederholbar sei.

Gislason will sich nach dem glänzenden Saisonfinale in sein Haus in Wendgräben bei Magdeburg zurückziehen. Drei Wochen wolle er nicht mehr erreichbar sein und sich während der Olympischen Spiele wohl nur die Partien seiner isländischen Landsleute anschauen. Während der Sommerpause lautet seine Devise: "Ich beschäftige mich nicht mehr mit Handball."

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