Wenig Punkte, viele Verletzte: Kiel in der Krise

SID
Christian Zeitz fehlt dem THW Kiel mit einem gebrochenem Mittelhandknochen
© Getty

Serienmeister THW Kiel geht zum Jahresende die Luft aus. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf den Nordrivalen HSV Hamburg, nun ist auch noch Christian Zeitz verletzt.

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Die Verletztenliste wird immer länger, der Rückstand immer größer und die Sorgenfalten immer tiefer: Serienmeister THW Kiel geht kurz vor Jahresende die Luft aus und muss nach sechs Titeln in Folge ungewohnt kleine Brötchen backen.

"Die Meisterschaft ist ganz weit weg", sagt Torjäger Filip Jicha angesichts von fünf Punkten Rückstand auf den Tabellenführer und Nordrivalen HSV Hamburg.

Zeitz: Mittelhandbruch

Doch damit nicht genug: Am Montag erhielt Trainer Alfred Gislason die nächste Hiobsbotschaft. Linkshänder Christian Zeitz fällt für die letzten drei Bundesligaspiele vor der WM-Pause mit gebrochenem Mittelhandknochen aus.

"Christian hat sich in den letzten Wochen schon mit einer schmerzvollen Fußverletzung gequält und voll in den Dienst der Mannschaft gestellt. Dafür können wir uns nur bedanken", sagte THW-Geschäftsführer Uli Derad zum Malheur des 30 Jahre alten Rückraumspielers.

Damit wird die Personalnot beim Rekordmeister und Champions-League-Gewinner immer größer. Schon das Fehlen von Daniel Narcisse, Marcus Ahlm oder Kim Andersson hatte sich in den vergangenen Wochen schmerzhaft bemerkbar gemacht.

"Es ist unfassbar, was die Mannschaft in den letzten Monaten an Verletzungen hinzunehmen hatte", sagte Derad: "Das ist nicht einfach wegzustecken, und es müssen und werden jetzt alle noch dichter zusammenrücken, um die letzten drei Spiele zu gewinnen."

TuS N-Lübbecke die nächste Hürde

Schon am Mittwoch wartet beim TuS N-Lübbecke die nächste Hürde. Erst vor acht Tagen hatten die "Zebras" das Pokalspiel an gleicher Stelle nur mit Mühe 30:29 gewonnen. "Schadensbegrenzung" nennt die THW-Homepage dann auch das Motto der ausstehenden Begegnungen in Lübbecke, Ludwigshafen und gegen den DHC Rheinland. Ein weiterer Patzer, und der siebte Meistertitel in Folge wäre ganz weit weg.

Schon jetzt hat Kiel sieben Minuspunkte auf dem Konto, einen mehr als am Ende der vergangenen Saison. In der Tabelle ist nicht nur Nachbar Hamburg vorbeigezogen, auch das Überraschungs-Team der Füchse Berlin hat schon mehr Zähler gesammelt als der große Favorit aus Kiel.

Meisterschaft noch nicht abgeschrieben

Abgeschrieben haben die Kieler die Meisterschaft deswegen aber noch lange nicht. "Wir sind der THW und kämpfen bis in den Juni hinein", sagte Trainer Alfred Gislason.

Torwart Thierry Omeyer forderte gar: "Wir dürfen jetzt keinen einzigen Punkt mehr abgeben". Der Franzose hatte auch gleich das passende Beispiel zur Hand und erinnerte an die Saison 2007/2008. Damals hatte Kiel Anfang Dezember bereits sechs Minuspunkte.

Am Ende wurde der THW mit 61:7 Zählern souveräner Meister.

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