Traumfinale perfekt

SID
Handball, Kiel, Rhein-Neckar-Löwen
© Getty

Hamburg - Das Traumfinale zwischen Titelverteidiger THW Kiel und Gastgeber HSV Hamburg um den deutschen Handball-Pokal ist perfekt.

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Im ersten Halbfinale setzte sich der deutsche Rekordmeister Kiel gegen die Rhein-Neckar Löwen verdient mit 38:34 (24:19) durch. Anschließend folgten ihnen die Hamburger durch den umkämpften 34:32 (16:14)-Sieg gegen die HSG Nordhorn ins Endspiel des Final Four am 30. März in eigener Halle.

Beide Nord-Klubs stehen auch noch in der Vorschlussrunde der Champions League und könnten dort im Endspiel aufeinandertreffen.

Grünes Licht für Gilles

Doch zunächst geht es um den nationalen Cup-Wettbewerb. "Das wird hoffentlich ein spannendes Finale auf hohem Niveau. Jetzt müssen wir erstmal durchatmen", sagte HSV-Trainer Martin Schwalb nach dem kräftezehrenden Sieg. Ein Spiel um den dritten Platz wird es nicht geben, da die Rhein-Neckar Löwen ihre Teilnahme zurückzogen. 

Vor 12.800 Zuschauern in der seit Wochen ausverkauften Color Line Aarena mussten die Hamburger im Gegensatz zum Nordrivalen Kiel lange um den Einzug ins Endspiel zittern. Kurzfristig hatten beim HSV die Brüder Guillaume und Bertrand Gille "Grünes Licht" für ihren Einsatz gegeben.

Auch dank der Treffer und Routine der beiden Franzosen und der Paraden ihres guten Keepers Johannes Bitter erarbeiteten sie sich in einer ausgeglichenen Partie im ersten Abschnitt ein leichtes Übergewicht.

Glandorf wie entfesselt 

Angetrieben vom lautstarken HSG-Anhang und dem wie entfesselt auftrumpfenden Nationalspieler Holger Glandorf, der 13 Mal traf, hielten die Nordhorner die Begegnung aber lange offen.

Als Weltmeister Pascal Hens zum 28:25 (51. Minute) traf, schien es so, als ob sich die Hamburger etwas absetzen könnten. Doch Nordhorn hielt bis zum Schluss mit, so dass im HSV das glücklichere Team gewann.

"Ich kam mir vor wie im Training" 

Zuvor war es zwischen Kiel und den Löwen zur Neuauflage des Vorjahresfinales gekommen. Nikola Karabatic und Dominik Klein waren mit jeweils acht Toren die erfolgreichsten THW-Werfer, beim Außenseiter war Mariusz Jurasik (10/5 Treffer) am zielsichersten.

"Wir haben uns weitergekämpft und verdient das Finale erreicht. Jetzt gilt es, sich bis Sonntag noch etwas auszuruhen", sagte Weltmeister Klein, der sich über die Tor-Flut im ersten Durchgang wunderte: "Ich kam mir vor wie im Training."

Begeisternde Kulisse 

Der THW hatte zunächst einige Anlaufschwierigkeiten, doch nach der ersten Führung (9:8/10. Minute) wurde der Bundesliga-Spitzenreiter sicherer. Angetrieben vom starken Kapitän Stefan Lövgren, der im Zusammenspiel mit Linksaußen Klein dem ersten Durchgang seinen Stempel aufdrückte, warfen die Kieler bis zur Halbzeit einen beruhigenden Fünf-Tore-Vorsprung heraus.

Nach Wiederanpfiff hielt der Cup-Verteidiger den Bundesliga- Fünften auch dank des sich steigernden Rückraum-Asses Karabatic sicher auf Distanz und zog letztlich ungefährdet ins Endspiel des Final Four ein. Dort dürfen sich die Kieler am Sonntag wieder vor der begeisternden Kulisse im Hamburger Handball-Tempel präsentieren. "Die Atmosphäre ist das Beste, was man sich wünschen kann", sagte Karabatic.