Deutsch-spanische Endspiele um CL-Halbfinals

SID
handball, pokal
© Getty

Leipzig - Es geht um viel Geld, um noch mehr Renommee und nicht zuletzt um die bedeutendste Trophäe im internationalen Klub-Handball:

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Titelverteidiger THW Kiel eröffnet am 13. März gegen Ademar Leon im ersten von drei brisanten deutsch-spanischen Duellen die Endspielserie um den Einzug ins Halbfinale der Champions League. Am 15. März folgt der HSV Hamburg bei Portland San Antonio, einen Tag später der VfL Gummersbach bei Ciudad Real.

Die SG Flensburg-Handewitt als vierter Bundesligist in der Königsklasse hat zwar keine Chance mehr auf das Halbfinale, kann aber mit einem Sieg am 16. März gegen Croatia Zagreb aber etwas für ihr angekratztes Prestige tun.

HBL-Geschäftsführer glaubt an Duo 

"Es gibt einen großen Favoriten, das ist der THW Kiel. Der VfL ist sicher Außenseiter bei Ciudad Real. Und den HSV muss man aufgrund der personellen Situation auch als Außenseiter einschätzen. Aber ich glaube, dass zwei Mannschaften weiterkommen", sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL).

Für ihn ist es kein Zufall, dass je drei Teams aus Spanien und Deutschland ums Halbfinale kämpfen. "Das sind die dominierenden Nationen mit den teuersten Mannschaften, wenn man einmal Zagreb ausklammert."

Viel Geld winkt 

Einen Teil der Kosten für die teuren Spieler können die Klubs mit der Halbfinal-Teilnahme einspielen. 50.000 Euro erhält jeder Halbfinalist. Damit würden die deutschen Vereine ihre Einnahmen erheblich aufstocken. Aus erster Gruppenphase (15.000 Euro pro Team), zweiter Gruppenphase (30 000 Euro pro Team) sowie für jeden gewonnenen Punkt in der Hauptrunde jeweils weiteren 10.000 Euro haben die drei deutschen Halbfinal-Anwärter schon tüchtig verdient: Kiel als Krösus bekommt bereits 125.000 Euro, Hamburg 115.000 Euro und Gummersbach 105.000 Euro.

Nur Flensburg fällt wegen der dürftigen Punktausbeute mit 65.000 Euro ab.

Kiel reicht Unentschieden 

Sportlich die beste Ausgangsposition hat der THW Kiel. Im Heimspiel gegen Leon, wo die Zebras mit 24:28 die bislang einzige Niederlage des laufenden Wettbewerbes kassiert hatten, reicht schon ein Remis zum erneuten Halbfinal-Einzug.

"Jetzt ist wenigstens Drive in der Geschichte. Das macht mehr Spaß", sagte Manager Uwe Schwenker. Und Rückraumspieler Filip Jicha verkündete: "Mit Leon haben wir nach dem Hinspiel noch eine Rechnung offen. Wir wollen Revanche."

Gislason drückt THW die Daumen 

"Ich drücke Kiel die Daumen für einen Champions-League-Sieg, damit Deutschland in der Nationenwertung wieder viele Punkte bekommt. Wir haben zwar selber noch Chancen, aber Kiel hat die besseren. Sollten wir weiterkommen, drücke ich dem THW dann lieber nicht mehr die Daumen", sagte Gummersbachs Trainer Alfred Gislason.

Der Isländer braucht einen Auswärtssieg mit mindestens zwei Toren Vorsprung, denn der Champions-League-Sieger von 2005 hatte in Köln 28:27 gewonnen.

HSV will kämpfen "wie die Teufel" 

Spannend ist die Ausgangslage auch für den HSV Hamburg. Der Bundesliga-Dritte würde bereits mit einem Unentschieden bei Portland San Antonio in Pamplona erstmals das Halbfinale erreichen. Die Spanier blieben dann hinter den Hanseaten zurück, und die Kroaten aus Zagreb könnten maximal nach Punkten mit Hamburg gleichziehen. Doch wegen des gewonnenen direkten Vergleichs (32:29, 26:27) hätte der Bundesligist die Nase vorn.

Allerdings gehen die Hamburger am Stock: Oleg Velyky (Kreuzbandriss, Hautkrebs), Torsten Jansen (Muskelfaserriss), Matthias Flohr (Knieblessur), Stefan Schröder (Handbruch) und Guillaume Gille (Ellenbogenoperation) fallen definitiv aus. "Wir werden gegen Portland kämpfen wie die Teufel", kündigte Rückraum-Ass Pascal Hens an.