"Risiko einschätzen": US-Kongress prüft Golf-Fusion von PGA und Saudi-Serie

SID
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© getty

Die spektakuläre Verschmelzung der US-PGA-Tour und der DP-World-Tour mit der höchst umstritten Saudi-Serie LIV Golf hat nun auch den US-Kongress auf den Plan gerufen. Der "Ständige Unterausschuss für Untersuchungen des Senats" leitete zu Wochenbeginn ein Prüfverfahren zu dem Vorgang ein und forderte die PGA und LIV zu gezielten Auskünften binnen einer Frist von 14 Tagen auf.

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"Die Untersuchung ist der Schlüssel dazu, das mögliche Risiko durch die Übernahme der Kontrolle über eine wertgeschätzte amerikanische Institution durch Saudi-Arabiens Regierung einzuschätzen", begründete der demokratische Senator Richard Blumenthal als Vorsitzender des Ständigen Unterausschusses die Ermittlungen der Politik: "Ich erwarte von der PGA und LIV Informationen dazu, wie es zu dieser Vereinbarung mit dem saudischen Staatsfonds gekommen ist und wie die neue Organisation strukturiert sein soll und agieren wird. Wir fordern deswegen Aufzeichnungen, Dokumente und andere Beweise für wichtige Fakten an."

PGA, DP-World-Tour einerseits und LIV Golf andererseits hatten sich vor Wochenfrist nach über einjährigem Streit über das vermeintliche Sportswashing der Saudis zur Ablenkung von Menschenrechtsverletzungen vollkommen unerwartet zusammengeschlossen. Mit der geradezu sensationellen Vereinbarung zwischen den so ungleichen Partnern endeten auch sämtliche Auseinandersetzungen beider Lager vor Gerichten.

Es entstehe ein "gemeinsames, gewinnorientiertes Unternehmen, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten von einem Modell profitieren, das maximale Spannung und Wettbewerb unter den besten Spielern des Spiels bietet", teilten die beteiligten Organisationen bei der Verkündung ihres Überraschungs-Bündnisses mit.

Die Einführung der LIV Tour 2022 hatte die Golfwelt gespalten. Die stark umstrittene Serie wurde von Saudi-Arabien mit astronomischen Millionen-Summen finanziert. Die US-PGA-Tour schloss Profis aus, die am Konkurrenzwettbewerb teilnahmen. Dazu gehörte auch der deutsche Ex-Weltranglistenerste Martin Kaymer (Mettmann).

Blumenthal wies in Briefen an die Spitzen von PGA und LIV zudem ausdrücklich auf Saudi-Arabiens "tief verstörenden" Umgang mit der Achtung von Menschenrechten als Auslöser für seine Untersuchungen hin: "Saudi-Arabien benutzt Investitionen im Sport, um strategische Ziele seiner Regierung zu verfolgen."

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