Woods und Kaymer 5 Schläge zurück

Von SPOX
Frust bei Tiger Woods! Nach einer 75 fiel er auf Rang 14 zurück
© Getty

Tiger Woods hat am dritten Tag der US Open im Olympic Club in San Francisco wahrscheinliche alle Chancen auf den Sieg verspielt. Wie auch Martin Kaymer hat Woods vor der Finalrunde fünf Schläge Rückstand auf die Spitze. Die einzigen beiden Spieler unter Par heißen Jim Furyk und Graeme McDowell.

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Der Moving-Day im Olympic Club war die große Chance für die Spieler, einen guten Score zu posten. Der Lake Course spielte sich leichter als an den ersten beiden Tagen, vor allem die softeren Grüns ermöglichten immer wieder Birdie-Chancen. Das Resultat: An Tag 3 gab es am Ende genauso viele Unter-Par-Runden (13) wie an den ersten beiden Tagen zusammen.

Aber: Ausgerechnet Tiger Woods konnte die günstigen Bedingungen nicht ausnutzen und schoss auf dem Par-70-Kurs eine überaus enttäuschende 75er-Runde. Damit fiel Woods, zur Halbzeit noch an der Spitze, bei einem Gesamtscore von +4 auf den geteilten 14. Platz zurück.

Ein Comeback-Sieg von Woods? Gab es noch nie!

Woods kassierte in Runde drei Bogeys an der 1, 3, 6 und 8 - er lag ganz früh vier über Par für den Tag. Auf seinen schockierenden Drei-Putt an der 8 antwortete er zwar mit einem traumhaften Left-to-Right-Breaker zum Birdie an der 9, aber auch das gab ihm kein Momentum.

Woods spielte keine guten zweiten Neun - sein mieses 6-5-5-Finish mit Bogeys an der 16 und 18 sorgte schließlich für die 75. Nur 8 Spieler waren am Moving-Day schlechter. Es war außerdem Woods' schlechteste Major-Runde, wenn er nach 36 Löchern mindestens die geteilte Führung inne hatte.

Bei all seinen 14-Major-Siegen notierte Woods am dritten Tag immer mindestens eine Par-Runde. Wenn er seine vierjährige Durststrecke (2008 US Open) beenden und sein 15. Major noch gewinnen will, muss er jetzt etwas schaffen, was er bei einem Major noch nie geschafft hat. Einen Comeback-Sieg.

Woods frustriert

"Ich hatte nicht wirklich viele Birdie-Putts. Ich hatte entweder Lag-Putts oder Putts mit riesigem Break. Ich hatte nicht viele Chancen. Und die Chancen, die man dann bekommt, muss man nützen. Es ist frustrierend. Ich muss jetzt einfach eine gute Runde spielen, einen Score posten und schauen, was passiert", sagte Woods, der insgesamt 34 Putts benötigte.

Völlig raus ist Woods bei fünf Schlägen Rückstand natürlich nicht. Viel wird davon abhängen, wie schwer die USGA den Platz für die Finalrunde machen wird. Auch Martin Kaymer hat noch Außenseiter-Chancen auf seinen zweiten Major-Triumph. Der Deutsche spielte am Samstag mit einer 69 seine beste Runde der Woche und liegt gleichauf mit Woods.

Kaymer traf so viele Grüns (14) wie an den ersten beiden Tagen zusammen, erlebte aber eine brutale Achterbahnfahrt. Mit einem Bogey an der 1 und einem Doppel-Bogey an der 3 ging es miserabel los, Kaymer notierte am Ende aber auch stolze 6 Birdies. Kein Spieler brachte am Samstag mehr Birdies auf die Scorekarte.

"Ich habe heute sehr gut abgeschlagen und den Kurs so gespielt, wie man es tun sollte. Ich bin stark zurückgekommen, wenn ich noch einmal so spiele, habe ich am Sonntag noch eine Chance", sagte Kaymer.

Furyk und McDowell vorne

Die Führung teilen sich nach 54 Löchern zwei ehemalige US-Open-Champions: Jim Furyk und Graeme McDowell. Furyk, der US-Open-Sieger von 2003 in Olympia Fields, brachte eine extrem solide 70 ins Clubhaus und hielt damit seinen Gesamtscore von eins unter Par. McDowell, der US-Open-Sieger von 2010 in Pebble Beach, spielte dank einer starken Back Nine mit Birdies an der 10, 13 und 18 eine 68 und schloss zu Furyk auf.

Der Nordire ist aber nicht das einzige Eisen, das Europa im Feuer hat. Der Schwede Fredrik Jacobson verbesserte sich mit einer 68 bei einem Gesamtergebnis von eins über Par auf den alleinigen dritten Rang, einen Schlag dahinter lauern unter anderem der Engländer Lee Westwood und der Belgier Nicolas Colsaerts.

Westwood, so oft schon so nahe an seinem ersten Major-Sieg dran, brachte sich mit einer famosen 67 in eine gute Ausgangsposition. Bomber Colsaerts notierte eine 71 und sorgte an der kurzen 7 für einen lustigen Moment, als ausgerechnet er, der längste Spieler im Feld, mit einem Eisen vorlegte.

Hossler weiter stark - Cejka schlägt Mickelson

Schlaggleich mit Westwood und Colsaerts liegen Blake Adams (USA) und Ernie Els (Südafrika) bei +2. The Big Easy lag in Runde 3 schnell bei +7, spielte aber dann drei Birdies und lochte an der 17 einen Pitch Shot zum Eagle. Els könnte seinen dritten US-Open-Titel nach 1994 und 1997 feiern.

Weiter ein überragendes Turnier spielt der 17-jährige Amateur Beau Hossler. Der US-Boy hält sich nach einer 70 bei +3 weiter in den Top 10 - an Tag 3 antwortete er auf seine vier Bogeys jedes Mal am nächsten Loch mit einem Birdie.

Alex Cejka setzte seine ordentliche US Open mit einer 70 (Eagle an der 7, drei Birdies, fünf Bogeys) fort - der zweite Deutsche im Feld belegt momentan bei +7 Rang 32. Cejka war einen Schlag besser als sein Flight-Partner Phil Mickelson. Lefty notierte an seinem 42. Geburtstag seine zweite 71 in Folge und liegt bei +8 auf Platz 42.

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