Woods kündigt erneute Therapie an

SID
Tiger Woods entschuldigte sich während seiner öffentlichen Stellungnahme
© Getty

Golfstar Tiger Woods wird eine erneute Therapie absolvieren und sein Comeback weiter verschieben. " Ich habe noch einen langen Weg vor mir", so Woods.

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Der mit Spannung erwartete öffentliche Auftritt von Tiger Woods glich einer Hollywood-Inszenierung. Mit Tränen in den Augen und am Ende von seiner Mutter gestützt bat der einstige Vorzeige-Mann des US-Sports am Sitz der US-PGA-Tour in Ponte Vedra Beach am Freitag um Vergebung.

Der jäh abgestürzte Golf-Superstar entschuldigte sich wegen seines ausschweifenden Sexuallebens bei seiner Ehefrau, Freunden und Fans, kündigte eine weitere Therapie an und erteilte einem baldigen Comeback eine klare Absage. "Ich hatte Affären, ich habe betrogen und ich war unehrlich. Ich bedaure meinen Egoismus zutiefst. Ich habe Schande über mich gebracht", sagte Woods, der im Dezember nach Bekanntwerden mehrerer Seitensprünge und der daraus entstandenen Ehe-Krise mit der Schwedin Elin Nordegren eine unbefristete Turnier-Pause angekündigt hatte.

"Werde eines Tages zurückkehren"

Der Ausnahme-Sportler verlas an einem Redner-Pult stehend in dreizehneinhalb Minuten seine vorbereitete Erklärung, sein Blick war leer, seine Stimme dünn - die Vorstellung hatte Theatralisches. "Ich habe noch einen langen Weg vor mir, Erfolge im Golfsport sind nicht alles", erklärte Woods weiter: "Eines Tages werde ich in den Golfsport zurückkehren. Ich kann aber noch nicht sagen wann. Ich will aber nicht ausschließen, dass es noch in diesem Jahr sein wird."

Bis zu seinem möglichen Comeback, über das es seit der Ankündigung der Stellungnahme Gerüchte gegeben hatte, will sich Woods aber erneut wegen seiner Sex-Sucht in Therapie begeben. Bereits am Samstag beginnt der 34-Jährige mit seiner Behandlung.

Um seine Ehe mit Nordegren zu retten, hatte sich der zweifache Familienvater im Januar und Februar bereits 45 Tage in Therapie befunden. An der Form der öffentlichen Inszenierung hatte es schon im Vorfeld Kritik gegeben. Lediglich ausgewählte Journalisten waren bei der Verlesung der Stellungnahme zugelassen - Nachfragen nicht gestattet. Dennoch wurde die Pressekonferenz live im Fernsehen gezeigt.

Keine häusliche Gewalt

Die Vereinigung der US-Golfjournalisten GWAA hatte sich daher für einen Boykott der Veranstaltung entschlossen. An die Öffentlichkeit gelangte die ganze Affäre durch einen mysteriösen Autounfall des ersten Sport-Milliardärs der Geschichte im Dezember.

Diesem Unfall soll ein Streit mit seiner Ehefrau vorausgegangen sein, einige Medien hatten sogar berichtet, Nordegren habe Woods mit einem Golfschläger angegriffen. In seinem Statement wies der Golfer dies jedoch zurück: "Elin hat mich nicht geschlagen. Es hat niemals einen Fall von häuslicher Gewalt gegeben."

Unbestritten ist dagegen wohl, dass die auf der Pressekonferenz nicht anwesende Schwedin auf dem Höhepunkt der Krise einen Scheidungsanwalt kontaktierte. Zuletzt hatten die Zeichen allerdings auf Versöhnung gestanden, Nordegren hatte ihren Mann nach der beendeten Therapie vom Krankenhaus abgeholt. Auch dürfte die 30-Jährige bei Woods Entscheidung, vorerst nicht auf die PGA-Tour zurückzukehren, eine gewichtige Rolle gespielt haben. "Sie schaut nicht darauf, was ich sage, sondern darauf, was ich tue", teilte Woods mit.

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