Fiete Arp hat im zarten Fußballeralter von 23 Jahren schon zahlreiche Höhen und Tiefen erlebt. Mit 17 begeisterte er beim Hamburger SV, galt als größtes deutsches Stürmertalent und unterschrieb bald einen Vertrag bei Bayern München.
Jahre später dann, in dieser Saison, spielte Arp, der sich beim Rekordmeister nie hatte durchsetzen können, selbst beim Zweitligisten Holstein Kiel keine Rolle mehr - zunächst.
"Er hat sehr lange warten müssen auf seine Chance", sagt auch Kiel-Trainer Marcel Rapp nach einer komplizierten Phase voller Nichtberücksichtigungen und Kurzeinsätzen.
Doch Arp hat sie genutzt - plötzlich ist er wieder da und zeigt sich ungewohnt torhungrig. Beim 3:0 über den 1. FC Kaiserslautern traf Arp, der zuletzt dreimal in Folge in der Kieler Startaufstellung stand, ebenso wie zuletzt gegen Wehen Wiesbaden (3:2).
Arp: "Es ist Spielpraxis, es ist Selbstvertrauen"
Für den geneigten Beobachter kommt das doch ein wenig überraschend - für seinen Trainer nicht. "Was er für ein Potential hat, wissen wir alle", sagt Rapp, während das ehemalige Toptalent aus Bad Segeberg selbst ein paar Erklärungsansätze anbietet.
Dafür, dass der Knoten endlich geplatzt ist: "Es ist Spielpraxis, es ist Selbstvertrauen, das auch die Mannschaft mir gibt", sagte Arp dem NDR nach der Wehen-Partie.
Mit seiner Formstärke trägt der Angreifer einen erheblichen Teil dazu bei, dass sich die Kieler klammheimlich und fernab der großen Fußballöffentlichkeit zu einem ernsthaften Aufstiegskandidaten aufgeschwungen haben.
Drei Partien in Folge hat Holstein gewonnen und ist inzwischen auf den zweiten Tabellenplatz geklettert - und steht vor dem großen Nachbarn HSV.
Arp droht bei Fortuna Düsseldorf auszufallen
Es sei "alles zu eng", um zu bewerten, ob Kiel wirklich schon eine Spitzenmannschaft ist, sagte Arp. Die kommende Partien aber dürfte ihn der Antwort näher bringen - am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) wartet das Duell bei der ambitionierten Fortuna Düsseldorf.
Arp selbst könnte die wichtige Partie allerdings aufgrund von Leistenproblemen verpassen, wie Rapp am Freitag berichtete. Für Kiel wäre das aktuell eine schlechte Nachricht.
