Gunesch: "Rassismus ist ein Verbrechen"

SID
Ralph Gunesch: "Solche Dinge haben in der Gesellschaft überhaupt nichts verloren"
© getty

Ralph Gunesch vom FC Ingolstadt ist nach dem 0:1 bei 1860 München sehr emotional mit Rassismusvorwürfen an die Öffentlichkeit gegangen. Er beklagte, Zuschauer auf der Gegentribüne "mit drei trommelspielenden Gehirnzellen im Kopf" hätten seinen dunkelhäutigen Mitspieler Danny da Costa rassistisch beleidigt.

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"Einen dunkelhäutigen Gegenspieler permanent als 'Scheiß N***r', 'Zurück in den Busch' zu beschimpfen und mit Affenlauten zu begleiten, zeigt nur, dass Euer IQ knapp über dem eines verbrannten Toastbrotes liegt", schrieb Gunesch bei "Facebook" und bekam dafür viel Zustimmung.

1860 München entschuldigt sich bei da Costa

"Schließt Euch zu Hause ein und labert mit dem rassistischen Müll Euren Wandteppich voll, aber verschont uns alle mit dem Gedankengut", fuhr Gunesch fort. "Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!!"

Gunesch (29) hatte auf der Ingolstädter Bank gesessen und offensichtlich die Beschimpfungen genau mitbekommen. Da Costa sei nach dem Spiel ziemlich konsterniert auf ihn zugekommen, sagte er in der "WDR"-Sendung "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs".

"Solche Dinge haben in der Gesellschaft überhaupt nichts"

Schiedsrichter Florian Meyer habe sich Notizen gemacht, es habe auch eine Stadiondurchsage nach Beleidigungen der "untersten Schublade" gegen da Costa gegeben.

"Als es ihm zu viel wurde, ist er zum Schiedsrichter gegangen. Solche Dinge haben in der Gesellschaft überhaupt nichts verloren. Das geht gar nicht", sagte Gunesch.

Die Vereine sollten alle rechtsradikalen Tendenzen "im Keim ersticken". Er sei durch seine Zeit beim FC St. Pauli (2003 bis 2006) stark sensibilisiert.

Ralph Gunesch im Steckbrief