Grabesstimmung bei Hansa

SID
Siegen oder fliegen: Dieter Eilts braucht mit Hansa einen Dreier beim FC St. Pauli
© dpa

Wiederauferstehung beim Club, Grabesstimmung bei Hansa Rostock: Nach dem 0:4 im ungleichen Duell der Bundesliga-Absteiger war der neue Hansa-Trainer Dieter Eilts endgültig jeder Illusion beraubt.

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"Wir stecken ganz klar mitten im Abstiegskampf. Das hier übertrifft im Negativen alles, was ich erwartet habe. Aber ich bin auch als Trainer ein Kämpfer", kündigte der weiter tor- und punktlose neue Coach des Fußball-Zweitligisten voller Trotz an.

Schwerer fiel die sportliche Einordnung seinem Kollegen Michael Oenning, der von einer Nürnberger Rückkehr ins Aufstiegsrennen nichts wissen wollte. "Wir sind zurück im erfolgreichen Fußball", meinte der Trainer der sich im Aufwind befindenden Franken.

Nach einer Hinrunde voller Rückschläge und auch interner Querelen steuert der Club auf ein versöhnliches Weihnachtsfest zu.

Nürnberg fünf Spiele ungeschlagen

Seit fünf Spielen sind die Franken ungeschlagen, durch die Ausrutscher der Konkurrenz sind die Aufstiegsplätze wieder im Blick.

"Für uns ist es eigentlich schlecht, dass jetzt die Winterpause naht", sagte Oenning vor dem wichtigen Derby-Gastspiel am Wochenende bei 1860 München.

Ein Auswärtssieg beim bayerischen Rivalen - und für den großen Favoriten ist das Ziel direkter Wiederaufstieg wieder zum Greifen nah. "Man muss uns bis zum Schluss auf der Rechnung haben", sagte Club- Sportdirektor Martin Bader.

Erstmals in dieser Saison war Bader angesichts der Leistung seiner Mannschaft am Montagabend warm ums Herz geworden. "Eine Sensation" sei der Auftritt in der ersten Halbzeit gewesen, schwärmte der Manager.

Eilts: "Fans und Verein im Stich gelassen"

Bemerkenswert war vor allem die Kaltschnäuzigkeit, mit der die Hausherren die Partie nach den Toren von Marek Mintal (9. Minute), Mike Frantz (31.) und Peer Kluge (45.) früh entschieden.

"In der ersten Halbzeit war das desolat", schimpfte dagegen Eilts und ging mit seinen Profis hart ins Gericht: "Die Mannschaft hat die Fans und den Verein im Stich gelassen."

Vier Niederlagen in Serie, ein Torverhältnis von 0:13 - die Rostocker Verunsicherung war in Nürnberg mit Händen zu greifen. Vorne wurden selbst beste Chancen kläglich vertan, hinten hatten die Club-Angreifer leichtes Spiel, wie etwa Mintal (77.) bei seinem zweiten Treffer in der eigentlich überflüssigen zweiten Hälfte.

"Mir fehlen die Worte, so geht's nicht weiter", stöhnte der trotz vier Gegentoren überzeugende Hansa-Keeper Jörg Hahnel. Und auch Kämpfer Eilts steht endgültig mit dem Rücken zur Wand: "Ich habe mir die Aufgabe schwer vorgestellt. Aber mit so vielen Baustellen habe ich nicht gerechnet."

Eilts: "Das wird Konsequenzen haben!"