WM

Niklas Süle über One-Love-Diskussion: "Sollte irgendwann auch mal zum Fußball gehen"

Von Philipp Schmidt
Für Deutschland und Süle endete die WM bereits nach der Vorrunde.
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Nationalspieler Niklas Süle hat klargestellt, dass die Diskussionen um das Tragen der One-Love-Binde bei der WM in Katar die deutschen Leistungen negativ beeinflusst haben: "Ja, das hat mich persönlich gestört", sagte der Verteidiger von Borussia Dortmund der Welt am Sonntag.

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Zwar halte er es für "für richtig und wichtig, auf Missstände aufmerksam zu machen. Aber wenn es um ein Fußballturnier geht, dann sollte es - irgendwann - auch mal zum Fußball gehen." Als Team wie Deutschland gehe man mit einer sportlichen Erwartungshaltung in ein Turnier wie eine WM: "Da wäre es notwendig gewesen, sich auch intensiv mit Fußball zu beschäftigen."

Vor dem Beginn der Weltmeisterschaft hatte die Diskussion um die One-Love-Kapitänsbinde das Sportliche überlagert. Gemeinsam mit sechs weiteren europäischen Verbänden wollte der DFB ein Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus setzen, nach Drohungen der FIFA mit einer nicht näher benannten Strafe wurde der Plan allerdings verworfen. Vor dem Spiel gegen Japan entschieden sich die deutschen Spieler für eine "Mund-zu-Geste".

Im Anschluss zeigte sich DFB-Präsident Bernd Neuendorf selbstkritisch, das Thema sei letztendlich "ins Turnier hinein getragen worden", was für Unruhe innerhalb der Mannschaft gesorgt habe. "Ich glaube, dass ich heute deutlich vor einem Turnier für Klarheit sorgen würde. Wir hätten den direkten Draht zu Gianni Infantino suchen und ihn nach der Haltung der FIFA fragen müssen."

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Niklas Süle hat Meisterschaft noch nicht abgeschrieben

Weiter erklärte Süle, dass er sich mit der oft kritischen Meinung der TV-Experten zu seiner Leistung nicht allzu sehr befasse: "Ich weiß nach zehn Jahren Profifußball selbst, ob ich ein gutes oder ein schlechtes Spiel gemacht habe. Die Experten bekommen Geld dafür, dass sie ihre Meinung äußern. Das ist ihr gutes Recht und es gehört zu meinem Job damit umzugehen. Ich glaube, das gelingt mir ganz gut."

Süle, der bezüglich seiner körperlichen Fitness zugab, "vielleicht etwas mehr als andere darauf achten" zu müssen, "was ich im Urlaub mache", hat mit dem BVB in den kommenden Monaten viel vor: "Falls wir die zwei noch ausstehenden Hinrundenspiele gewinnen sollten, wären wir wieder vorn mit dabei. Ich kann mich noch gut erinnern, dass der BVB einmal neun Punkte vor den Bayern stand und am Ende doch die Bayern Meister geworden sind." Derzeit beträgt der Rückstand auf die Münchner ebenfalls neun Punkte.

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