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WM 2022 - Vorschau Argentinien: Lionel Messi und mehr

Von Constantin Eckner
Lionel Messi will mit dem WM-Titel seine Trophäensammlung komplettieren.
© getty

Lionel Messi möchte sich mit einem Knall von der WM-Bühne verabschieden. Die passenden Offensivpartner hat er dafür im argentinischen Team, aber ob der Copa-America-Sieger weit kommt, hängt nicht nur vom Sturm ab.

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Am Dienstag startet Argentinien mit dem Spiel gegen Saudi-Arabien (11 Uhr im LIVETICKER) in die WM. Wir blicken auf die Stärken und Schwächen der Südamerikaner.

WM 2022 - Vorschau Argentinien: Hinter Lionel Messi

Im 4-4-2 oder auch 4-3-3 von Cheftrainer Lionel Scaloni müssen zunächst mehrere Linien eingesetzt werden, bevor der Ball überhaupt zu Messi und dessen Nebenmännern gelangen kann. In der Spieleröffnung konzentriert sich vieles auf die Sechser, die quasi als Durchlauferhitzer genutzt werden, also schnelle Raumgewinne und Tempoverschärfungen produzieren können.

Argentinien verfügt mit Rodrigo de Paul, Enzo Fernández und einigen anderen über talentierte zentrale Mittelfeldspieler, aber nicht immer wirkt die Aufgabenverteilung zwischen dem zentralen Duo oder Trio auf dem Feld komplett klar.

Das hängt unter anderem damit zusammen, dass aufgrund Messis besonderer Rolle im taktischen System einige temporäre Umformungen in der Grund- und Angriffsformation zur Normalität geworden sind. So bewegt sich etwa de Paul gerne auf die rechte Seite, wenn Messi im 4-3-3 den Flügel nicht bespielt und stattdessen bewusst auf der Zehnerposition verharrt.

Problematisch für Argentinien ist in diesem Kontext der Ausfall von Giovani Lo Celso, denn der Villarreal-Profi war perfekt für das Ausbalancieren der positionellen Rochaden. Er erkannte meist sehr schnell, wo eine Lücke zu füllen war oder wie er Gegenpressing und Restverteidigung zu unterstützen hatte.

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Lionel Messi will mit dem WM-Titel seine Trophäensammlung komplettieren.
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Lionel Messi will mit dem WM-Titel seine Trophäensammlung komplettieren.

WM 2022 - Vorschau Argentinien: Neben Lionel Messi

Im Sturm hat Messi in diesem Jahr den großen Vorteil, dass er insbesondere mit Lautaro Martínez einen von den Laufwegen her fast perfekten Vorder- und Nebenmann um sich vereint. Der Inter-Angreifer kommt sich mit Messi nie in die Quere und kreiert im Gegenzug oftmals Räume für den Superstar durch seine Bewegungen gegen die Innenverteidiger.

Messi kann zudem auf das Zusammenspiel mit Ángel Di María oder auch Julián Álvarez vertrauen. Auch diese Offensivkräfte wissen genau, welche Rollen sie ausfüllen und wie sie Messi zu bedienen haben.

WM 2022 - Vorschau Argentinien: Faktor Defensive

Während sich im Zuge einer Weltmeisterschaft offensiv noch so manches entfalten kann und sich die Automatismen schnell entwickeln sollten, bereitet eher die argentinische Defensive Sorgen. In der Innenverteidigung gibt es gute Individualkönner wie Lisandro Martínez, aber auf den Außenpositionen fällt die Qualität im Vergleich zum Rest des Teams ab.

Zudem weist das Pressing der Argentinier häufig strukturelle Schwächen auf. Die Wechsel zwischen Angriffs- und mittelhohem Mittelfeldpressing, die Scaloni bevorzugt, mögen einem guten Grundgedanken unterliegen, aber der konkreten Umsetzung fehlt es teils an Intensität und damit dem wichtigen Druck auf den Ball.

So stark die Offensive rund um Messi auch ist, Argentinien benötigt Stabilität am anderen Ende des Feldes. Diese muss eigentlich durch gut abgestimmtes Pressing entstehen. Ob der zweimalige Weltmeister in diesem Bereich Verbesserungen herbeiführen konnte, erfahren wir in den kommenden Wochen.

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