WM

WM alle zwei Jahre? Weltmeisterschaft wäre laut FIFA-Boss Gianni Infantino weiterhin "magisch"

Von Philipp Schmidt/SID
FIFA-Boss Gianni Infantino hat eine Entscheidung über einen möglichen neuen WM-Rhythmus angekündigt.
© getty

FIFA-Boss Gianni Infantino ist der festen Meinung, dass die Weltmeisterschaft auch bei einer Austragung alle zwei Jahre nichts von ihrer Magie verlieren würde. Die WM 2030 könnte er sich auch im Nahen Osten vorstellen.

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"Das Prestige eines Turniers hängt von der Qualität, nicht von der Frequenz ab", sagte er am Dienstag bei einer Medienrunde in Israel.

"Den Super Bowl gibt es jedes Jahr, Wimbledon und die Champions League gibt es jedes Jahr, und jeder freut sich und wartet darauf", erklärte er weiter. Die Tatsache, dass die WM ein "magisches Turnier" sei, nannte der Schweizer als Grund, warum die Veranstaltung häufiger stattfinden sollte. Infantino glaube fest daran, dass es mehr prestigeträchtige Turnier brauche, "egal ob die WM oder andere".

Derzeit werde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, ob eine Weltmeisterschaft im Zweijahresrhythmus realisierbar sei. Die Kritik an diesen Plänen ist groß.

"Wir müssen versuchen, diesen Fußballkalender, der viel zu vollgepackt ist, ein Stückchen zu reformieren und zu rationalisieren. Die Spieler können nicht mehr leisten, als es im Moment schon von ihnen verlangt wird", sagte Ex-Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge zuletzt im Rahmen der Preisverleihung der Initiative Deutscher Fußball Botschafter.

Infantino sagte zu den Plänen nur: "Eine WM mit 48 Teams (ab 2026, Anm. d. Red.) ist bereits beschlossen. Ob sie alle zwei oder vier Jahre stattfindet, wird derzeit untersucht." Außerdem solle die jährlich stattfindende Klub-WM umfangreicher gestaltet werden, um den Wert der heimischen Ligen zu erhöhen: "Wir müssen das richtige Format finden, das den Kalender und die anderen Veranstaltungen nicht zu sehr stört."

FIFA: Infantino hält WM im Nahen Osten für möglich

Infantino sieht den Fußball als ein mögliches Element zur Friedensstiftung unter den verfeindeten Staaten des Nahen Ostens. Er ermutigte die Länder der Region, über eine gemeinsame WM-Bewerbung nachzudenken.

"Nichts ist unmöglich. Wir müssen groß denken. Man muss Visionen, Träume und Ambitionen haben", antwortete Infantino bei der Podiumsdiskussion der Jerusalem Post auf die Frage nach einer WM-Ausrichtung Israels und nannte in diesem Zusammenhang die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten: "Warum nicht Israel? Vielleicht ist es eine Möglichkeit, als Co-Gastgeber aufzutreten."

Die nächste "freie" WM-Endrunde wäre die im Jahr 2030. Nach der WM im kommenden Jahr in Katar wird 2026 in den USA, Kanada und Mexiko erstmals eine Endrunde mit 48 Teilnehmern gespielt.

Für 2030 sind mehrere Kandidaten im Gespräch. Uruguay, Argentinien, Paraguay und Chile wollen sich gemeinsam bewerben. Das gilt auch für die vier britischen Verbände in Kooperation mit Irland. Zudem werden Spanien und Portugal wie auch China gehandelt.

Über die Endrunden-Vergabe entscheiden letztlich alle FIFA-Mitgliedsländer bei einem Kongress.