Friedrich stark, Mertesacker ganz schwach

Von Für SPOX in Südafrika:
Stets erster Sieger gegen Asamoah Gyan: Arne Friedrich (r.) ganz stark im DFB-Dress
© Getty

Die deutsche Nationalmannschaft hat das Achtelfinale der Weltmeisterschaft 2010 erreicht. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw siegte im letzten und entscheidenden Spiel der Gruppe D gegen Ghana mit 1:0 (0:0) und zieht damit als Gruppensieger in die K.o.-Runde ein.

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Die deutschen Tore vor 83.391 Zuschauern im ausverkauften Soccer City Stadium in Johannesburg erzielte Mesut Özil das Tor des Abends. Die deutsche Mannschaft, die jetzt im Achtelfinale in Boemfontain auf den Zweiten der Gruppe C, England, trifft, musste aber lange Zeit zittern und gleich einige brenzlige Situationen bestehen.

Erst Özils Treffer und die Spielstände der Parallel-Partie zwischen Australien und Serbien brachten etwas Ruhe. Mit Deutschland zieht Ghana in die K.o.-Runde ein. Die Afrikaner profitierten dabei von Serbiens 1:2-Niederlage gegen Australien.

Die deutsche Mannschaft in der Einzelkritik.

Manuel Neuer: Einige Unsicherheiten mit dem Ball am Fuß. Blieb bei den beiden großen Kopfballchancen der Ghanaer im ersten Durchgang auf der Linie, zumindest bei Gyans Chance hätte er rauskommen müssen. Gegen Asamoah dann aber in der zweiten Halbzeit ganz stark. Note 3

Philipp Lahm: Nicht so souverän und abgeklärt wie gewohnt. Lahm ließ sich offenbar auch von der immer mehr um sich greifenden Nervosität anstecken, wählte einige falsche Entscheidungen, die man in der Art von ihm nicht gewohnt ist. In der ersten Halbzeit nach vorne immerhin bemüht. Note 4

Per Mertesacker: Ein Unsicherheitsfaktor. Ohne Ruhe am Ball, mit technischen Mängeln und schwach im Kopfballspiel. Verlor das Luftduell vor Gyans Riesenchance, weil er Gegenspieler Tagoe nicht energisch genug folgte. Das selbe nochmal vor Asamoahs Chance, als er gegen Gyan wieder den Kürzeren zog. Note 5

Arne Friedrich: Der Gegenpol zu Merte. Aggressiv am Mann, schnörkel- und kompromisslos im Zweikampf und immer hellwach. Erneut eine ganz starke Vorstellung Friedrichs, der seine guten Turnierleistungen erneut bestätigt hat. Auch weil er von der Körpersprache anderen ein Vorbild war: Note 1

Jerome Boateng: Ihm war die Nervosität deutlich anzumerken. Fand nur schleppend seinen Rhythmus und hatte zunächst keine Abstimmung mit Podolski. Offensiv so gut wie gar nicht zu sehen, aber immerhin defensiv zumindest solide gegen Tagoe. Note 4

Sami Khedira: Zu Beginn des Spiels mit guten Läufen in die Spitze, nur übersahen ihn seine Mitspieler viel zu oft. Defensiv dann immer mehr gefordert, worunter seine Offensivakzente schnell litten. Die Abstimmung mit Schweinsteiger passte in der Defensive nicht immer: Zu oft wurde Kevin-Prince Boateng nicht gut aufgenommen, wenn er mit Zug in den Sechszehner kam. Solide, mehr nicht. Note 3

Bastian Schweinsteiger: Der Chef im deutschen Spiel. Mit vielen wichtigen Ballgewinnen und sehr guter Antizipation, als er Tagoes Chance vereitelte. Schweinsteiger war der einzige, der sich in den kritischen Phasen nicht verrückt machen ließ und seinen Part absolut problemlos und routiniert herunterspielte. Note 2

Die SPOX-Analye: Özil-Hammer rettet DFB-Team

Thomas Müller: Gegen den schwachen Sarpei initiierte Müller einige gute Flankenläufe und konnte seinem Bewacher auch das eine oder andere Mal entwischen. Leider klappte auch bei ihm der letzte Pass nicht. Bis auf die Vorlage zum 0:1 durch Özil. Nach 67 Minuten war Schluss. Note 3

Mesut Özil: Wie schon gegen die Serben fand Özil nur sehr schwer ins Spiel, dem Bremer unterliefen in der Anfangsphase viele leichte technische Fehler. Er fand zwar oft die Lücken, war dann aber zu hastig in seinen Aktionen. Außerdem werden die hundertprozentigen Chancen zu seinem persönlichen Alptraum. Die Erlösung - nicht nur für ihn - dann der Volleykracher zum 1:0, der Deutschland ins Achtelfinale schoss. Note 3

Lukas Podolski: Der Kölner startete gut, wurde dann aber im Laufe der ersten Halbzeit immer unauffälliger. Auch im zweiten Durchgang nicht wirklich im Spiel. Hatte nur sehr selten gute Szenen. Auch, weil er von Boateng kaum Unterstützung erhielt. Note 4

Cacau: Hatte gegen den kantigen John Mensah einen sehr schweren Stand. Ließ sich deswegen immer wieder weit ins Mittelfeld zurückfallen, um seinem Bewacher zu entkommen. Überragendes Zuspiel vor Özils Großchance. Sonst aber unauffällig. Note 4

Piotr Trochowski: Kam nach 67 Minuten für Müller auf die rechte Seite. Ein paar nette Ansätze, aber ohne wirkliche Gefahr für das ghanaische Tor. Keine Bewertung

Marcell Jansen: Kam nach 73 Minuten für Boateng. Hatte wenig zu tun mit Muntari, was allerdings auch der Konstellation in den letzten Minuten geschuldet war, als sich beide Mannschaften fast gar nicht mehr weh tun wollten. Keine Bewertung

Toni Kroos: Durfte den angeschlagenen Schweinsteiger in der 81. Minute auf der Doppel-Sechs ersetzen. Kaum noch mit nennenswerten Aktionen. Keine Bewertung

Ghana - Deutschland: Die Fakten zum Spiel