WM

Hiddink von WM-Qualifikation überzeugt

SID
Nach der Pleite gegen Deutschland schaute Russlands Trainer Guus Hiddink schon wieder nach vorn
© Getty

Nach der "etwas unglücklichen Niederlage" gegen Deutschland und der verpassten direkten Qualifikation für die WM 2010 hat Guus Hiddink seine Zuversicht nicht verloren.

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Das Spiel verloren, die vorzeitige Qualifikation für die WM verpasst - und trotzdem gefeiert: Als Guus Hiddink die Pressekonferenz nach dem 0:1 gegen Deutschland verließ, erhielt der Niederländer selbst von den zahlreichen russischen Journalisten Beifall.

Trotz der historischen Niederlage gegen den dreimaligen Welt- und Europameister scheint das Vertrauen der Russen in ihren ausländischen Coach weiterhin grenzenlos zu sein.

Auch für Hiddink selbst stand nach der ersten Heimpleite einer russischen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation außer Frage, dass die Sbornaja die WM 2010 in Südafrika erreicht: "Es gibt in den Playoffs keinen Lieblingsgegner. Aber wenn wir so spielen wie gegen die Deutschen, sind wir gegen jeden Gegner favorisiert", sagte er mit heiserer Stimme, aber gewohnt selbstbewusst.

Löw: "Den Russen hat nur das Quäntchen Glück gefehlt"

Unterstützt wurde Hiddink in seiner Einschätzung auch von Bundestrainer Joachim Löw. "Ich sehe die Russen auf jeden Fall bei der WM in Südafrika. Sie werden sich qualifizieren. Sie gehören zur Weltklasse. Guus Hiddink hat eine tolle Mannschaft geformt", lobte der DFB-Coach.

Russland sei "enorm kombinationsstark und hat viele, sehr gute Spieler. Es gibt ganz wenige Mannschaften, die so schnell umschalten", führte Löw weiter aus. Den Russen habe gegen die DFB-Auswahl "nur das Quäntchen Glück" gefehlt.

Für Hiddink war der entscheidende Unterschied "die Durchschlagskraft der Deutschen. Deutschland braucht nur eine halbe Chance zum Tor. Wir haben dagegen gute Möglichkeiten vergeben."

Es sei oft "schön anzusehen, aber es fehlen eben die wichtigen Tore". So scheiterten Wladimir Bystrow oder Stürmerstar Andrej Arschawin entweder am starken deutschen Keeper Rene Adler oder am eigenen Unvermögen.

Busacca verweigert Russland zwei Strafstöße

Zudem habe Schiedsrichter Massimo Busacca seinem Team kurz vor Schluss einen klaren Elfmeter nach einem Foul von Arne Friedrich an Bystrow verweigert. Die Niederlage sei deshalb "ein wenig unglücklich", meinte Hiddink.

Mit dem Unparteiischen haderte auch Mittelfeldspieler Igor Semschow: "Wir hätten mindestens zwei Elfmeter bekommen müssen. Aber es ist zu spät zu jammern. Wir können es nicht mehr ändern."

Vom Erfolg in den Playoffs überzeugt ist Andrej Arschawin: "Wir werden zur WM fahren", sagte der Stürmerstar der Russen und ließ keine Zweifel aufkommen.

Hiddink soll Vertrag in Russland verlängern

Das Spiel am Mittwoch gegen das von Ex-Bundestrainer Berti Vogts betreute Aserbaidschan ist für die Russen nun der Testlauf für die Playoffs am 14. und 18. November gegen einen anderen Gruppenzweiten.

Die Erwartungshaltung in Russland ist auf jeden Fall groß, zumal sich das Image der russischen Nationalelf grundlegend verändert hat, seit der Niederländer 2006 das Team übernahm.

Der Vertrag des 62-Jährigen läuft nach der WM 2010 aus. "Natürlich soll er bleiben", sagte Präsident Sergej Kapkow von der Nationalen Fußball-Akademie schon vor der Partie gegen die Deutschen. Auch Arschawin vom FC Arsenal machte sich für seinen Coach stark: "No Hiddink, no Team."

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