Gala-Sieg und Ausschreitungen im Derby

Von SPOX
Aydin Yilmaz (r.) traf zum 2:0 für Galatasaray
© anadolu

Fener ist für den Titelkampf gerüstet! Nach der wohl besten Leistung in dieser Saison und einem 2:0-Sieg gegen Trabzon feierte die Mannschaft von Aykut Kocaman einen erfolgreichen Auftakt in die Playoffs. Galatasaray bezwang Besiktas im Nachholspiel mit 2:0.

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Besiktas - Galatasaray 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Felipe Melo (26.), 0:2 Aydin Yilmaz (79.)

Gelb-Rote-Karte: Roberto Hilbert (88.)

Galatasaray hat am 1. Spieltag der Meister-Playoffrunde "Süper Final" einen wichtigen 2:0-Sieg bei Erzrivale Besiktas gefeiert und den Vorsprung auf Verfolger Fenerbahce bei fünf Punkten gehalten.

Das Spiel, das aufgrund heftiger Regenfälle am Samstag abgesagt und auf Montag verschoben wurde, wurde allerdings von heftigen Ausschreitungen in der Schlussphase überschattet.

Beim Stande von 0:2 stürmten vereinzelt Zuschauer aufs Feld. Im Visier war in erster Linie Schiedsrichter Hüseyin Göcek, der über weite Strecken große Probleme in der Beurteilung von Zweikämpfen hatte und u.a. auch eine Abseitsstellung vor dem 0:1 Felipe Melos übersah.

Eigentlich war nicht nur die Leistung des Schiedsrichters, sondern auch das gesamten Spiel auf einem unterdurchschnittlichen Niveau. Nach einem temporeichen Beginn, vor allem der Gastgeber, verflachte das Spiel früh und geriet zu einem Fehlpass- und Foulspektakel.

In dieser Phase schoss Felipe Melo (26.) nach einem Eckball das 1:0. Galatasaray, das defensiv sehr diszipliniert auftrat, dominierte fortan das Spiel, ohne aber selbst offensiv zu glänzen. Nach der Pause wurde das Niveau noch ärmer, auch weil beide Mannschaften die Konzentration noch mehr verloren.

Aydin Yilmaz' Traumtor in der 79. Minute beendete alle Besiktas-Träume: Der eingewechselte Offensivspieler setzte sich auf der rechten Seite mit Tempo durch und schoss mit rechts ins Kreuzeck.

Danach brannten bei Besiktas die Sicherungen durch. Angetrieben von den wütenden Fans häuften sich auf dem Platz die Fouls. Quaresma hätte nach einem harten Foul die Rote Karte sehen müssen. Diese sah dann Roberto Hilbert per Ampelkarte nach einer Unsportlichkeit.

In der Nachspielzeit stürmten dann mehrere Zuschauer auf den Rasen. Das Spiel wurde mehrere Minuten unterbrochen und stand sogar vor dem Abbruch. Erst nachdem die Sicherheitskräfte für Ordnung sorgen, ging es wenige Minuten weiter. Fabian Ernst, der sein 100. Spiel für Besiktas betritt, sah nach dem Schlusspfiff noch eine Gelbe Karte.

Fenerbahce - Trabzonspor 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Cristian Baroni (36.), 2:0 Moussa Sow (61.)

Vor dem Spiel: Bei den Gästen waren bis auf den langzeitverletzten Robert Vittek alle Mann an Bord. Mittelfeldabräumer Didier Zokora kam zu seiner ersten Begegnung mit Fener, nachdem er in der regulären Saison bei beiden Aufeinandertreffen gesperrt war. Die Hausherren mussten auf den angeschlagenen Miroslav Stoch verzichten, für ihn lief Caner Erkin auf dem linken Flügel auf.

Analyse: Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der die Gäste durch einen gefährlichen Distanzschuss durch Zokora ein erstes Ausrufezeichen setzten, übernahm Fener das Kommando. Die Hausherren bestimmten den Rhythmus und erspielten sich bis zur Pause fast durchgehend über 60 Prozent Ballbesitz. Vor allem über den starken Rechtsverteidiger Gökhan Gönül und Stürmer Moussa Sow kam man immer wieder zu guten Gelegenheiten.

Trabzon fand dagegen in der Offensive überhaupt nicht statt, Goalgetter Burak Yilmaz wurde kaum unterstützt und hing völlig in der Luft. In der 36. Minute fiel folgerichtig die Führung für die Gastgeber, die Mittelfeldmann Cristian Baroni per Distanzschuss besorgte.

Auch im zweiten Durchgang fanden die Gäste nie zu ihrem Spiel, Fener blieb überlegen und war so gut wie immer einen Schritt schneller. Bezeichnend war die Entstehung des zweiten Treffers.

Im Mittelfeld wurde Gustavo Colman von drei Mann gleichzeitig attackiert und verlor den Ball, nach überragender Vorarbeit von Baroni erzielte Sow aus kurzer Distanz das 2:0 (61.). Danach schaltete Fener einen Gang zurück und spielte den hochverdienten Sieg nach Hause.

Star des Spiels: Cristian Baroni. Der Brasilianer lieferte wie immer eine zuverlässige Leistung im Mittelfeld ab, erzielte die Führung und bereitete den zweiten Treffer auf sehenswerte Weise vor.

Die Playoffs im Überblick