Nach erneuten rassistischen Schmähungen gegen Vinicius Jr.: Real Madrid erstattet Anzeige wegen Hass und Diskriminierung

Von Soham Mukherjee
Vinicius Atletico
© Getty

Die Beleidigungen und rassistischen Verunglimpfungen gegen Real Madrids Vinicius Jr. reißen nicht ab. Zuletzt wurde der Brasilianer sogar bei Spielen ohne Beteiligung der Königlichen zur Zielscheibe von Hass und Diskriminierung. Sein Klub geht nun offiziell dagegen vor.

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Vor dem Champions-League-Spiel von Atlético Madrid unter der Woche tauchten in den Sozialen Medien Videos auf, in denen Fans rassistische Beschimpfungen ausstießen und Vinicius Jr. unter anderem als "Schimpansen" bezeichneten.

Es war nicht das erste Mal, dass Anhänger des Lokalrivalen durch derlei Fehlverhalten auffielen. Ähnliche Gesänge waren auch während des Achtelfinal-Derbys der Copa del Rey zwischen Atlético und Real Madrid im Januar zu hören gewesen.

Berichten zufolge kam es in Barcelona in der vergangenen Woche zu ähnlichen Vorfällen. Eine Gruppe von Barça-Anhängern soll vor dem Champions-League-Spiel ihres Teams gegen Napoli Stadion "Vinícius, stirb" skandiert haben.

Real Madrid beschwört "Null-Toleranz-Politik"

Real Madrid gab am Freitag eine offizielle Erklärung ab:

"Real Madrid hat bei der Staatsanwaltschaft eine Anzeige wegen Hass und Diskriminierung eingereicht, die sich auf die rassistischen und hasserfüllten Beschimpfungen gegen unseren Spieler Vinicius Junior in der Umgebung des Olympiastadions Montjuic und des Metropolitano-Stadions in Madrid vor den Champions-League-Spielen FC Barcelona-Napoli und Atlético de Madrid-Inter Mailand bezieht. Real Madrid fordert die Staatsanwaltschaft auf, von den Sicherheitskräften die verfügbaren Aufnahmen von beiden Orten anzufordern, um die Täter zu identifizieren. Real Madrid verurteilt diese gewalttätigen rassistischen, diskriminierenden und hasserfüllten Angriffe gegen unseren Spieler Vinicius Junior, die leider schon seit einiger Zeit immer wieder vorkommen. Unser Verein wird weiterhin hart daran arbeiten, die Werte des Fußballs und des Sports als Ganzes aufrechtzuerhalten, und wir werden uns weiterhin für eine Null-Toleranz-Politik gegenüber solchen verabscheuungswürdigen Vorfällen einsetzen, wie wir sie in letzter Zeit mehrfach erlebt haben."

Carlo Ancelotti: "Kriminelle sollten nicht auf der Straße sein"

Obwohl die Gesänge außerhalb des Stadions stattfanden, sagte LaLiga zu, die Angelegenheit bei der auf Hassverbrechen spezialisierten Staatsanwaltschaft anzuzeigen, um den Ernst der Lage zu unterstreichen.

Carlo Ancelotti, Trainer von Real Madrid, lobte die Null-Toleranz-Politik des Vereins gegenüber Rassismus und betonte, wie wichtig es sei, entschlossen gegen solch verwerfliches Verhalten vorzugehen.

"Wenn man von Nulltoleranz spricht, bedeutet das Nulltoleranz für uns und für alle anderen", sagte der Italiener. "Man muss handeln, um diesen Probleme entgegen zu treten, die jeden betreffen, die unsere Gesellschaft betreffen. Kriminelle sollten nicht auf der Straße sein".

Vinicius Jr. hat auch die UEFA aufgefordert, strenge Maßnahmen gegen die Täter zu ergreifen.

Der brasilianische Nationalspieler schrieb in den Sozialen Medien: "Ich hoffe, Sie haben bereits über ihre Bestrafung nachgedacht @ChampionsLeague @UEFA es ist eine traurige Realität, dass dies sogar bei Spielen passiert, bei denen ich nicht anwesend bin!"

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