FC Sevilla: Als Paco Gallardo seinem Mitspieler beim Torjubel in den Penis biss

Von Louis Loeser
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Mit einem kuriosen "Torjubel" ließ Paco Gallardo seinen Teamkollegen beim FC Sevilla die Freude direkt spüren - und sorgte damit für einen riesigen Aufschrei.

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"Siiiiiiii" - ein Ausruf und jeder weiß, was gerade passiert ist. Cristiano Ronaldo hat mal wieder ein Tor erzielt und feiert es mit einem beherzten Sprung und einer breitbeinigen Landung direkt vor der jubelnden Menschenmasse.

Jubelrituale wie diese sind spätestens seit den 90er-Jahren im Unterhaltungsgeschäft Fußball nicht mehr wegzudenken. Nicht nur CR7 hat sich auf Basis seiner Torzeremonie eine Marke aufgebaut, die fast jedes Kind kennt.

Von Mario Balotellis Muskelmann-Geste, über Karim Adeyemis Turneinlagen, bis hin zu Stefan Kießlings Unterarm-Kuss - die Welt der Torjubel ist vielseitig. Wie Paco Gallardo am 25. November 2001 den Treffer seines Mitspieler José Antonio Reyes "feierte", wird jedoch vermutlich einmalig bleiben.

José Antonio Reyes: "Ich spürte ein kleines Zwicken"

"Ich spürte ein kleines Zwicken", erinnerte sich Reyes nach dem Spiel: "Aber ich wusste nicht, was Paco tat." Der im Jahr 2019 verstorbene Rechtsaußen hatte gerade per Traumsolo das 4:0 für seinen FC Sevilla gegen Valladolid markiert und lag nach den Feierlichkeiten mit seinen Kollegen auf dem Boden, als sich Gallardo über ihn beugte.

Was dann passierte, sorgte in Spanien für einen handfesten Skandal: Gallardo bewegte sich mit seinem Kopf in Richtung Reyes' Schritt und biss kurz, aber beherzt in das Geschlechtsteil seines Mitspielers.

"UNERTRÄGLICH", titelte die spanische Sportzeitung Marca nach dem Spiel in Versalien. "Ich bin sicher, dass ich niemanden beleidigt habe", entgegnete der "Täter": "Ich glaube nicht, dass das, was ich getan habe, sehr bemerkenswert war."

Der spanische Verband sah das jedoch anders und drohte Gallardo mit einer Geldstrafe sowie einer Sperre. Der Sevilla-Angreifer habe mit seiner Aktion die " Würde und Anstand des Sports" verletzt, begründete die RFEF die Anklage.

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FC Sevilla: Paco Gallardo wird seinen Ruf nicht mehr los

Gallardo war in Sevilla ausgebildet worden und hatte seinem Jugendklub 2001 zur Rückkehr in LaLiga verholfen. Insgesamt sollte er bis 2007 auf 96 Einsätze für die Andalusier kommen, doch in Erinnerung blieb er trotz seiner Verdienste für den Klub aber nur für diesen einen verhängnisvollen Jubel gegen Valladolid.

Gibt man den Gallardos Namen bei Google ein, ist bereits der dritte Ergänzungsvorschlag "Reyes". Ohne Zweifel hat der Vorfall die Spielerkarriere des heute 43-Jährigen geprägt, doch mittlerweile sorgt er in neuer Funktion für Schlagzeilen.

Leeds: Können sich Gallardo und "Ted Lasso" rehabilitieren?

So stieg er im Jahr 2017 als Trainer in Sevilla dritter Mannschaft ein und mauserte sich seitdem bis zum Techniktrainer bei Leeds United. Nach dem Aus von Teammanager Jesse Marsch Anfang Februar ist Gallardo dort einer der drei verbleibenden Trainer, die die Peacocks interimsweise zurück in die Erfolgsspur führen sollen.

Dabei ist er nicht der einzige mit einer interessanten Hintergrundgeschichte. Während Interimstrainer Michael Skubala zuvor die U21 von Leeds trainierte, war Co-Trainer Chris Armas als Assistent von Ralf Rangnick bei Manchester United tätig. Dort sollen sich die Spieler Berichten zufolge über den US-Amerikaner lustig gemacht und ihn "Ted Lasso" getauft haben.

Ob Gallardo und Armas es gemeinsam schaffen, sich zu revanchieren, bleibt abzuwarten. Auf den Jubel, den sie im Erfolgsfall auspacken, werden einige Fans aber vermutlich bereits jetzt mit Spannung warten.

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