FC Barcelona entlässt Ronald Koeman: Fragen und Antworten zu Abfindung, Nachfolger, Interimstrainer

Von Ruben Uria / Lucas Neumann
Ronaldo Koeman wurde beim FC Barcelona entlassen.
© getty

Der FC Barcelona hat Trainer Ronald Koeman unmittelbar nach der 0:1-Niederlage bei Rayo Vallecano am Mittwochabend entlassen. Wenige Wochen zuvor hatte Barca-Präsident Joan Laporta seinem Coach noch den Rücken gestärkt, doch die jüngsten Ergebnisse ließen den Verantwortlichen kaum noch Handlungsspielraum.

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Wer übernimmt nun die Leitung bei Barca? Und wie tief muss der ohnehin finanziell gebeutelte Verein für Koemans Abfindung in die Tasche greifen? Die Fragen und Antworten zum Koeman-Aus beim FC Barcelona.

FC Barcelona: Wie viel kostet Barca die Entlassung von Ronald Koeman?

Ronald Koeman wurde von der Barca-Klubführung bei seinem Amtsantritt im August 2020 mit einem bis zum 30. Juni 2022 gültigen Vertrag ausgestattet. Eine vorzeitige Kündigung des Arbeitspapiers wird den Verein nach Informationen von SPOX und Goal knapp 13 Millionen Euro Abfindung kosten.

Diese Summe besteht aus seinem Grundgehalt pro Saison, welches sich auf sieben Millionen Euro beläuft, sowie weiteren sechs Millionen Euro, die aufgrund einer Klausel in Koemans Vertrag zustande kommen.

Jene Klausel sichert dem 58-Jährigen sechs Millionen Euro zu, sofern sein 2022 auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Hintergrund hierbei war eine Vereinbarung, dass Koeman 2020 eine Entschädigung an den niederländischen Verband KNVB zahlen musste, um dort aus seinem unbefristeten Vertrag bei der Nationalmannschaft herauszukommen und Barca-Trainer werden zu können.

Koeman-Abfindung, neuer Trainer: Wie kann Barca sich das leisten?

Nach der Entlassung von Koeman beim FC Barcelona, der in diesem Jahr Verluste in Höhe von 481 Millionen Euro verbucht hat, ist der Verein nun darum bemüht, einen neuen Trainer einzustellen.

Die Trainersuche geht allerdings mit erheblichen Einschränkungen einher, da Barca neben den hohen Schulden aktuell weiterhin die Gehaltsgrenze überschreitet. Folglich darf Barca aufgrund der Überschreitung nur noch 4 Prozent (3,8 Millionen Euro) der ursprünglich 97 Millionen Euro für Gehälter ausgeben.

Wie die Marca berichtet, müssen von den 3,8 Millionen Euro noch weitere Verbindlichkeiten im Hinblick auf Koemans Vertrag abgezogen werden. Letztlich bleiben Barca noch 2,9 Millionen Euro, womit sie sowohl den neuen Cheftrainer, dessen Co-Trainer und einen weiteren Assistenten einstellen müssen. Kein leichtes Unterfangen.

FC Barcelona: Wer wird Nachfolger von Ronald Koeman?

Der Nachfolger von Ronald Koeman beim FC Barcelona steht und fällt mit Ex-Barca-Star Xavi. Nach Informationen von SPOX und Goal hat die Barca-Klubführung den langjährigen Kapitän bereits kontaktiert und ihm den Job angeboten.

Nach übereinstimmenden spanischen Medienberichten haben sich Xavi und Barca-Präsident Joan Laporta bereits auf eine Zusammenarbeit verständigt. "Xavi sagt Ja zu Laporta", titelte die Marca.

Laut der Sport stehe zudem bereits fest, dass Xavi durch Bruder Oscar sowie Sergio Alagre als Co-Trainer unterstützt wird. Derzeit arbeitet der 41-Jährige als Trainer bei Al Sadd SC. Beim katarischen Klub besitzt er allerdings eine Ausstiegsklausel - einem sofortigen Wechsel stünde daher grundsätzlich nichts im Weg.

Xavi: "Es ist mein Wunschtraum, Barcelona zu trainieren"

Xavi, der in der Vergangenheit bereits zwei Offerten des FC Barcelona auschlug, hat noch nie einen Hehl daraus gemacht, eines Tages bei seinem Herzensverein an der Seitenlinie zu stehen. "Es ist mein Wunschtraum, Barcelona zu trainieren", sagte er zuletzt im Gespräch mit 20 Minutos.

Neben Xavi werden unter anderem auch Belgiens Nationaltrainer Roberto Martinez sowie der bei Juventus Turin gescheiterte Andrea Pirlo als mögliche Koeman-Nachfolger gehandelt.

Nach Koeman-Aus bei Barca: Wer übernimmt als Interimstrainer?

Nachdem Ronald Koeman von seinen Funktionen als Barca-Trainer entbunden wurde, übernimmt Sergi Barjuan, Trainer der zweiten Mannschaft, interimsweise als Cheftrainer. Das bestätigten die Katalanen am Donnerstagnachmittag.

Sobald der FC Barcelona einen neuen Trainer gefunden hat, soll Barjuan anschließend wieder seinen ursprünglichen Posten einnehmen.

Vor der Länderspielpause im November stehen für Barca noch drei Partien auf dem Programm: In LaLiga treffen die Blaugrana auf Deportivo Alaves und Celta Vigo, in der Champions League ist man zu Gast bei Dynamo Kiew.

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