Standards von königlicher Qualität

Von SPOX
Toni Kroos und Sergio Ramos bilden ein kongeniales Duo bei den Standards von Real Madrid
© getty

Real Madrid steht vor einer wegweisenden Woche. Am Dienstag treffen die Königlichen im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League auf den FC Bayern (20.45 Uhr im LIVETICKER), am Sonntag gastiert dann der FC Barcelona zum Clasico im Santiago Bernabeu (20.45 Uhr live auf DAZN und im LIVETICKER). In beiden Spielen könnten die Standards der Königlichen zur Waffe werden.

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Ramos - der Mann für die wichtigen Tore: Eines steht außer Frage: Geht es um Titel, ist Sergio Ramos der Mann für die entscheidenden Tore. Im Champions-League-Finale 2014 rettete er Real gegen Atletico durch einen Treffer in der 93. Minute in die Verlängerung und führte die Königlichen so zu La Decima. Zwei Jahre später traf er, ebenfalls im Königsklassen-Endspiel, zur Führung.

In der aktuellen Saison setzt sich Reals Kapitän aber die Krone auf. Im Clasico-Hinspiel traf er in der 90. Minute zum Ausgleich. Sieben Saisontore kann der Innenverteidiger bereits vorweisen und stellte damit schon einen persönlichen Rekord auf. Zuvor gelangen ihm maximal fünf Treffer in einer Spielzeit (2006/07 und 2007/08).

Mit seinen sieben Treffern ist der 31-Jährige der torgefährlichste Abwehrspieler der Liga, seine sechs Kopfballtreffer sind ebenfalls Höchstwert.

Kroos - der Standardkönig: Toni Kroos spielt eine der besten Saisons seiner Karriere. Nach 24 Spielen in LaLiga kommt der Deutsche bereits auf elf Torvorlagen (siehe nachstehende Grafik). Das ist wie bei Ramos persönlicher Rekord. Damit liegt er nur einen Assist hinter Barcelonas Luis Suarez, der Uruguayer hat allerdings bereits 30 Spiele auf dem Buckel.

Acht seiner elf Assists sammelte Kroos in dieser Saison durch Standards und führt in dieser Liste die Liga klar an. Zudem verzeichnet der 27-Jährige den höchsten Wert in den europäischen Top-Fünf-Ligen.

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Bezeichnend ist in dieser Saison vor allem eines: Alle acht Vorlagen nach Standards wurden von Innenverteidigern verwandelt (5x Ramos, 2x Pepe und 1x Varane).

Kroos und Ramos - ein Traumduo: Kroos und Ramos, das passt einfach. Das zeigte nicht zuletzt der wegen Abseits abgepfiffene Treffer des Spaniers im Viertelfinal-Hinspiel in München.

Das verdeutlicht auch die besondere Beziehung von Ramos und Kroos auf dem Platz. Der Abwehrspieler sammelt Tore en masse, Kroos legt so viele auf wie noch nie in seiner Karriere. Die fünf Vorlagen von Kroos auf Ramos sind also kein Zufall.

Alleine Ramos' letzte vier Treffer fielen nach Vorlage von Kroos. Vier der fünf koproduzierten Tore fielen nach Eckbällen, jeweils zwei von links und zwei von rechts.

Daten: Die Saison von Toni Kroos und Sergio Ramos in Zahlen

Kroos' Ecken - Präzisionsmaschinen: Bei Kroos' Ecken ist besonders auffällig, dass diese nie auf den zweiten Pfosten geschlagen werden. Der Deutsche visiert vornehmlichen den kurzen Pfosten an oder schlägt die Bälle in die Mitte des Strafraums - die Zone, in die Ramos einläuft (siehe nachstehende Grafik).

Beeindruckend ist dabei die Genauigkeit. Fast alle Hereingaben fliegen zwischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt, die gefährlichste Zone bei Standards. Dabei gibt es kleine Unterschiede, ob Kroos die Ecken von links oder rechts in die Gefahrenzone schlägt und wie sich Ramos jeweils verhält.

Ecken von links: Als Rechtsfuß zieht Kroos die Eckbälle von links natürgemäß zum Tor hin. Dieser Gegebenheit passt sich Ramos perfekt an. Der Spanier startet im Strafraum dabei leicht versetzt in Richtung des langen Pfostens. Sein Laufweg ist dabei nahezu jedes mal identisch. Von der Ausgangsposition geht es dann in Richtung Fünfmetereck des kurzen Pfostens.

Da er sich durch Kroos' Präzision darauf verlassen kann, dass der Ball an dieser Stelle in Kopfballhöhe ist, wählt Ramos den richtigen Laufweg. Beide Tore von der linken Seite fielen nach diesem Muster (siehe nachstehende Grafik).

Ecken von rechts: Die Ecken von der rechten Seite ähneln stark dem Äquivalent von links, weisen aber kleine, entscheidende Unterschiede auf. Kroos zieht diese Variante vom etwas weiter vom Tor weg, etwa auf Höhe des Elfmeterpunkts. Dementsprechend passt auch Ramos sein Verhalten an.

Seine Ausgangsposition bleibt gleich, beim Anlauf zum Kopfball wird der große Unterschied sichtbar. Da Ramos nun nicht mehr bis zum Fünfereck laufen muss, sondern nur bis zum Elfmeterpunkt, verzögert er etwas und kommt auch nicht ganz so schnell herangerauscht. Vielmehr bedient er sich geschickter Tempowechsel und Finten, um möglichst frei zum Kopfball zu kommen.

Auch von rechts scheint Ramos den Ball mit seinem Kopf fast schon magnetisch anzuziehen. Kroos weiß genau, wo er seinen Kapitän in einer solchen Situation findet (siehe nachstehende Grafik).

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