Mourinho: "Mein schwierigster Titel"

Von SPOX
Der neue spanische Meister: Real Madrid (mit Ramos, Özil, Benzema, Ronaldo, v.l.)
© Getty

Real Madrid hat durch ein 3:0 bei Athletic Bilbao die 32. Meisterschaft unter Dach und Fach gebracht! Die Königlichen liegen zwei Spieltage vor Schluss mit sieben Punkten Vorsprung auf den FC Barcelona uneinholbar vorne. Da half auch Barcas 4:1-Sieg gegen den FC Malaga mit drei Messi-Toren nichts. Immerhin liegt Messi in der Torjägerwertung mit 46 Treffern jetzt zwei Tore vor Cristiano Ronaldo.

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Athletic Bilbao - Real Madrid 0:3 (0:2)

Tore: 0:1 Higuain (16.), 0:2 Özil (20.), 0:3 Ronaldo (50.)

Gelb-Rot: Martinez (72.)

Bes. Vorkommnisse: Iraizoz halt Handelfmeter von Ronaldo (12.)

Von der ersten Sekunde an wollte Real zeigen, wer hier am Ende siegreich bleibt und damit den Titel holt. Jose Mourinhos Mannschaft legte ein enormes Tempo vor und drängte Athletic tief in die eigene Hälfte.

Die große Chance auf das beruhigende 1:0 bekam dann Cristiano Ronaldo serviert, als Schiedsrichter Teixeira Vitienes nach elf Minuten auf Handelfmeter entschied. Ronaldo schob den Ball aber viel zu überheblich nur lasch in die Mitte, Gorka Iraizoz parierte mit dem linken Bein.

Deutlich besser machte es wenige Minuten später Gonzalo Higuain. Nach einem schnellen Konter über Ronaldo und Mesut Özil bekam der Argentinier den Ball 20 Meter vor dem Tor und knallte das Ding humorlos in den rechten Winkel.

Erst jetzt wachte Bilbao auf - und hatte Pech, als Vitienes ein klares Handspiel von Sami Khedira im Strafraum nicht mit Elfmeter ahndete. Nur zwei Minuten später war das Spiel dann vorentschieden: Der nächste saubere Konter fand nach Ronaldos Traumpass am Ende Özil als Abnehmer, der aus sechs Metern kühl vollstreckte.

Bis zur Pause entwickelte sich von da an ein munteres Spiel mit Chancen für beide Mannschaften. Aber sowohl Markel Susaeta als auch Özil trafen nur Aluminium. Nach dem Wechsel dauerte es keine fünf Minuten und die Partie war endgültig gelaufen.

Ronaldo köpfte eine Ecke aus vier Metern unbedrängt ein - sein 44. Saisontor. Bilbao hatte noch eine dicke Chance durch de Marcos' Lattenkracher (67.) und verlor Javier Martinez (Gelb-Rot, 72.) wegen eines vermeintlichen Handspiels, das der schwache Unparteiische als absichtlich einstufte.

Der Rest war ein besseres Trainingsspiel für Real und die Vorfreude auf den 32. Meistertitel der Vereinsgeschichte. Für Jose Mourinho war es nach den Meisterschaften in Portugal, England und Italien der erste Titelgewinn in der Primera Division.

Kurios: Das 0:3 war Ronaldos 22. Auswärtstreffer. Damit hat der Portugiese alleine mehr Tore in fremden Stadien geschossen als alle Mannschaften der Liga, ausgenommen Real und Barca.

Der Star des Spiels: Mesut Özil hatte nicht viele Szenen - die, die er hatte, waren aber erstklassig ausgeführt. Gab den Assist zum 1:0, machte das 2:0 selbst. Traf vor der Pause noch die Latte.

Die Reaktionen:

Jose Mourinho (Trainer Real): "Das ist mein siebter Meistertitel und es war der schwierigste. Barcelona war ein sehr starker Gegner, sie haben ihre Spiele gewonnen - durch viele fragwürdige Elfmeter. Sie sind immer dran geblieben und deshalb bin ich jetzt sehr glücklich und aufgewühlt, dass wir es geschafft haben."

Iker Casillas (Real Madrid): "Wir haben die Liga vom ersten Moment an dominiert und sind zurecht Meister. Wir haben den nächsten Schritt gemacht und in der nächsten Saison wollen wir unbedingt die Champions League gewinnen."

Cristiano Ronaldo (Real Madrid): "Ich hatte schon zweimal die Torjägerkrone gewonnen, aber noch keine Liga in Spanien. Ich habe ein weiteres ghroßes Ziel in meiner Karriere erreicht."

Pep Guardiola (Trainer Barca): "Gratulation an Real Madrid. Sie haben sich den Titel verdient."

FC Barcelona - FC Malaga 4:1 (2:1)

Tore: 1:0 Puyol (14.), 1:1 Rondon (26.), 2:1, 3:1, 4:1 Messi (35./FE, 59./FE, 64.)

Barca im Spiel eins nach Pep Guardiolas Abschiedsankündigung mit einigen Anlaufschwierigkeiten. Malaga stand im Zentrum gut, nahm Messi sehr lange geschickt aus dem Spiel. Trotzdem fand der Argentinier einmal Gelegenheit, etwas zu zaubern.

Messis Pass auf Iniesta machte Puyols 1:0 erst möglich. Malaga, das davor bereits einen Pfostentreffer hatte, kam aber nach knapp einer halben Stunde durch einen schönen Flugkopfball von Rondon zum Ausgleich.

Barca brauchte einige Minuten - bis Iniestas Dribbling von Jesus Gamez ebenso plump wie unnötig gestoppt wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Messi sicher zur Pausenführung.

Nach dem Wechsel drängte Barca auf die frühe Entscheidung und bekam von Referee Javier Alvarez ein bisschen Unterstützung. Dudas Einsteigen gegen Messi ahndete Alvarez als Foulspiel. Messi ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte auch den zweiten Strafstoß sicher zum 3:1.

Der eingewechselte Ruud van Nistelrooy hätte die Partie noch einmal spannend machen können, zielte mit seiner ersten Ballberührung aus elf Metern aber hauchdünn drüber.

Quasi im Gegenzug sahen die 70.000 dann die endgültige Entscheidung und das schönste Tor des Abends. Iniesta erspähte eine kleine Lücke und schob den Ball über 30 Meter genau Messi in den Lauf. Der überlupfte den heraus eilenden Kameni und schob den Ball aus acht Metern ins leere Tor.

Für Messi war es das Saisontor Nummer 46, damit liegt er im Rennen um die Torjägerkanone zwei Treffer vor Cristiano Ronaldo. Insgesamt kommt der Argentinier nunmehr auf 68 Tore in allen Wettbewerben in dieser Saison und hat damit einen Uraltrekord von Gerd Müller aus dem Jahr 1972 geknackt.

Für Malaga, das mit einem Sieg auf Rang drei hätte springen können, war das 1:4 ein herber Rückschlag im Kampf um die direkte CL-Qualifikation.

Der Star des Spiels: Leo Messi hat zwar mal wieder drei Tore erzielt - wirklich berauschend war seine Leistung aber nicht. Vielmehr war Andres Iniesta der Vater des Erfolgs. Zwei Treffer bereitete er fantastisch vor, den Elfmeter zum 2:1 holte Iniesta dazu raus.

Die Primera Division auf einen Blick