Englands Glen Johnson: Klobrillen-Klau trotz Millionen-Gehalt

Von Daniel Buse
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Manchmal macht ein Mensch Sachen, die hinterher unerklärlich sind. Der ehemalige englische Nationalspieler Glen Johnson klaute eine Klobrille.

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"Everything happens for a reason" - "alles passiert aus einem Grund" - steht auf dem Tattoo, das der ehemalige englische Nationalspieler Glen Johnson trägt. Derselbe Glen Johnson hatte diesen Spruch auch schon im Januar 2007 auf seinem linken Arm, als er in einem Baumarkt in Dartford beim Stehlen von Badezimmerzubehör erwischt wurde. Die Beute bestand aus einer Klobrille.

Zu diesem Zeitpunkt stand Johnson mit seinen 22 Jahren beim damals noch sehr ambitionierten FC Portsmouth unter Vertrag, verdiente umgerechnet rund 2,3 Millionen Euro pro Jahr.

"Wir haben alle Johnson erkannt", sagte ein Mitarbeiter des Baumarkts, "niemand konnte glauben, dass ein Typ wie er, mit all seinem Geld, bescheuert genug ist, eine Klobrille zu klauen." Und deshalb stellte sich nicht nur der Baumarkt-Mitarbeiter die entscheidende Frage nach dem Warum, die nur Johnson selbst beantworten konnte - denn schließlich passiert ja alles aus einem Grund.

Glen Johnson: 'Wo ist die versteckte Kamera?'

Und Johnson beantwortete die Frage aller Fragen 2009 der Daily Mail - wenn auch zögerlich. Er erzählte seine Version der Geschichte. "Ich war mit einem Kumpel dort, der sein Badezimmer einrichten wollte. Er wollte ein Toiletten-Set kaufen, wo alles zusammen drin ist", sagte Johnson. "Aber wir haben die Klobrille mit Deckel rausgenommen und ausgetauscht, denn der andere Deckel ging langsamer zu, damit die Finger seiner Kinder nicht eingeklemmt werden konnten", fügte er hinzu. Was er zu dem Zeitpunkt nicht wusste: Der hinzugefügte Deckel war 2,35 Pfund teurer als der Original-Deckel.

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Darauf machte sie der 74 Jahre alte Ladendetektiv des Baumarkts aufmerksam und kündigte an, dass er nun die Polizei rufen werde. "Wir haben laut gelacht und gedacht 'Wo ist die versteckte Kamera?'. Aber er meinte 'Jetzt wird's ernst'", erinnerte sich Johnson.

Die Polizei erschien, fand die Geschichte laut Johnson ebenfalls erst amüsant, verkündete aber schließlich, dass nun zwei Möglichkeiten bestünden, wie es für das Diebes-Duo weitergehe: Entweder käme es zu einem Gerichtsverfahren oder Johnson und sein Freund müssten eine Strafe in Höhe von jeweils 70 Pfund zahlen. "Wir haben bezahlt, aber dadurch sah es natürlich so aus, als ob wir schuldig wären", meinte Johnson. "Welcher Dieb geht durch die Kasse und zahlt nachher noch die Strafe? Wenn ich ein Dieb wäre, würde ich mir die Sachen schnappen und einfach wegrennen", lautete die Analyse, mit der Johnson in der Öffentlichkeit nicht viele Pluspunkte sammelte.

"Everything happens for a reason" also: Glen Johnson wurde zum Ladendieb, weil sich die Kinder seines Kumpels nicht die Finger einklemmen sollten.

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