Wechseln oder Vertrag beim FC Arsenal aussitzen: Was macht Mesut Özil?

Von SID/SPOX
Mesut Özil wird den FC Arsenal offenbar in Richtung Istanbul verlassen.
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Was macht die Nummer 10? Im Transferfenster schaut alles wieder einmal auf Mesut Özil. Ein Wechsel vom FC Arsenal zu Fenerbahce Istanbul soll dabei durchaus konkrete Formen annehmen. Sicher ist aber noch nichts.

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Mesut Özil blickte mit verschränkten Armen über den pechschwarzen Bosporus auf die Stadt, die er so sehr liebt. Sehnsucht schwang ganz sicher mit, als der Weltmeister von 2014 am Dienstag ein Bild von sich in der Nacht von Istanbul teilte und in Erinnerungen schwelgte. Aber auch Kalkül? Ein Abgang des Spielmachers vom FC Arsenal wird wieder einmal heiß diskutiert. Und Özils Ziel könnte die türkische Metropole sein.

Sinn würde es ergeben, schließlich steht der 32-Jährige in London komplett im Abseits und war zuletzt nicht einmal für die Premier League gemeldet. "Wir werden in den kommenden paar Tagen entscheiden, was mit Mesut passiert", sagte Arsenal-Coach Mikel Arteta am Donnerstag.

Tags zuvor hatte die türkische Nachrichtenagentur DHA vermeldet, dass Özil sich mit Fenerbahce über einen Wechsel im Winter einig sei. Die angeblichen Eckdaten: Vertrag bis 2024 und fünf Millionen Euro Jahresgehalt. Der Berater des früheren Nationalspielers war jedoch schnell darum bemüht, die Gerüchte wieder einzufangen.

Mesut Özil könnte den FC Arsenal verlassen.
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Mesut Özil könnte den FC Arsenal verlassen.

Özil-Berater: "Jetzt können die Dinge schneller gehen"

"Wir fangen jetzt erst an, uns die Optionen mit allen Zahlen und Details anzusehen", sagte Özil-Agent Erkut Sögüt bei ESPN: "Wenn wir im Januar gehen wollen, muss ich mit Arsenal sprechen. In den nächsten sieben bis zehn Tagen wird es etwas klarer sein, denn jetzt, wo das Transferfenster offen ist, können die Dinge schneller gehen."

Nach SID-Informationen laufen aktuell die Gespräche zwischen der Özil-Seite und Arsenal. Sollten sich beide Parteien dabei über die Auflösung des bis Sommer laufenden Vertrages einigen, stünde dem Wechsel nach Istanbul wohl nichts im Wege.

Fenerbahce-Trainer Erol Bulut äßerte sich derweil zurückhaltend zu den Gerüchten. "Özils Situation wird in den kommenden Tagen klarer werden. Mesuts Name kursiert viel in den sozialen Medien. Ich kann mich aber nicht dazu äußern, solange er nicht hier ist", so der 45-Jährige.

Auch DC United aus der nordamerikanischen Major League Soccer wurde als Interessent gehandelt, aber mit einem Gang in die USA würde sich Özil in Gänze aus der fußballerischen Relevanz verabschieden.

Fakt ist, dass der einst so geniale Ballverteiler in der britischen Hauptstadt wohl nicht mehr glücklich wird. Der äußerst großzügig dotierte Vertrag, der ihm 350.000 Pfund pro Woche beschert, läuft im Sommer aus. Denkbar ist jedoch auch, dass Özil bis dahin abwartet und erst nach der laufenden Saison ablösefrei wechselt. "Er könnte bis zum Sommer bei Arsenal bleiben, aber er könnte auch gehen", sagte Sögüt: "Mesuts Priorität ist es, zu bleiben, aber man weiß nie im Fußball, die Dinge können sich sehr schnell ändern."

Mesut Özil: Abschiedsvorstellung gegen West Ham?

Theoretisch könnte Arsenal Özil, der 2013 für 47 Millionen Euro von Real Madrid gekommen war, im Winter für die Liga nachmelden. Durch die Leihe von Sead Kolasinac zu Schalke 04 ist ein Kaderplatz freigeworden. Zudem könnte Teammanager Arteta einen Back-up im offensiven Mittelfeld für den 20 Jahre alten und bestens aufgelegten Wirbelwind Emile Smith Rowe gut brauchen. Dass jener aber wirklich Mesut Özil heißt, ist schwer vorstellbar. Dafür ist in der Vergangenheit zu viel geschehen.

Der Tiefpunkt war im Oktober ein Twitter-Rundumschlag Özils nach der Nicht-Berücksichtigung für den Premier-League-Kader. "Ich habe Arsenal, dem Klub, den ich liebe, meine Loyalität und Treue geschworen", hatte er damals geschrieben: "Es macht mich traurig, dass dies nicht erwidert wird." Am 7. März 2020, im letzten Spiel vor der Corona-Unterbrechung, lief Özil zuletzt für Arsenal auf. Beim 1:0-Erfolg gegen West Ham United gab er die Vorlage zum Siegtor. Damals wird er noch nicht geahnt haben, dass es vermutlich seine Abschiedsvorstellung war.

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