Die Top-Stürmer der Premier League: Kane, Salah, Agüero - was macht sie so stark?

Kommen derzeit auf zusammen 96 Tore in allen Wettbewerben: Sergio Aüero, Harry Kane und Mohamed Salah.
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Harry Kane, Mohamed Salah und Sergio Agüero verzücken in der Premier League die Fans mit ihren Toren. Alle drei Angreifer haben bereits über 20 Tore erzielt und könnten mit Recht Anspruch auf den Titel "Bester Stürmer Englands" erheben. SPOX nimmt das Trio genauer unter die Lupe - und lässt die Zahlen sprechen.

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Harry Kane

"He's just a one season wonder", schallt es mal wieder durch das Wembley Stadium, wenn Harry Kane trifft. Nur eine Eintagsfliege, dieser Kane. Selbstironie vom Allerfeinsten: In London hat man nicht vergessen, wie die vereinseigene Torgarantie belächelt wurde, als sie in der Saison 2014/2015 plötzlich mit 21 Toren auf der ganz großen Bühne auftauchte.

Naja, in der Saison darauf waren es 25 Buden und die Torjägerkrone. 2016/2017 sogar 29 Tore, wieder der Golden Boot. Und in dieser Spielzeit schon wieder 24 Treffer. Jedes Jahr das gleiche Spiel: Kane startet vergleichsweise langsam in die Saison, aber dann fängt es an zu klingeln. Und hört nicht mehr auf.

"Ich habe es immer im Hinterkopf", sagte er über das "one season wonder"-Label, nachdem er im Jahr 2017 mit 39 Ligatoren den Rekord von Alan Shearer gebrochen hatte - und mit 56 Toren in allen Wettbewerben Lionel Messi und Cristiano Ronaldo ablöste. Sieben Jahre haben sich die beiden Superstars diese Bestmarke geteilt. Und jetzt: Harry Kane.

Die Skepsis war anfangs vielleicht noch verständlich. Der junge, 1,88 Meter große Schlacks schien eine Art Thomas Müller auf der Insel zu sein - zur richtigen Zeit eben am richtigen Ort, aber ohne diese eine herausragende Fähigkeit. Wenn man es despektierlich ausdrücken wollte, scheint es bei Kane, als hätte ein eher mittelmäßiger Stürmer einen herausragend guten Tag erwischt. Nur eben schon vier Jahre lang.

Gleichzeitig ist Kane mittlerweile ein kompletter Stürmer. Enorm kopfballstark, beidfüßig, er kann es aus der Distanz, er kann es vom Punkt, er kann es akrobatisch. Für den klassischen Finisher ist er zu spielstark und seine Technik zu gut, für einen mitspielenden Neuner ist er vor dem Tor zu brachial.

Und er strotzt vor Selbstvertrauen. Als Liverpool-Keeper Loris Karius seinen Strafstoß kurz vor Schluss hielt, trat er in der letzten Minute der Nachspielzeit noch einmal an, verwandelte eiskalt und richtete danach folgenden Gruß in die Kameras: "Einem wie mir kann man nicht gleich zwei Versuche geben."

Die unerschütterliche Überzeugung von der eigenen Stärke könnte Kanes größte Stärke sein. "Er ist einer der besten Stürmer, bewahrt immer die Ruhe", lobte Trainer Mauricio Pochettino, nachdem Kanes Elfer gleichzeitig sein 100. Tor in der Premier League war - schneller war nur Shearer. "Für 100 Premier-League-Tore braucht man richtig große Eier."

Vier fantastische Jahre Premier League hat Kane gespielt - und ist erst 24. Kein Wunder, dass immer wieder Gerüchte um einen Abschied aus Tottenham aufkommen. Summen von bis zu 200 Millionen Euro werden genannt, seinen Arbeitgeber könnte er sich wohl aussuchen. Titel seien für ihn die oberste Priorität, sagt er. Allerdings ist es fraglich, ob Tottenham in naher Zukunft konstant um Trophäen mitspielen kann - vor allem international.