Arsenal siegt glanzlos ohne Özil

Von Ben Barthmann
Olivier Giroud traf nach einer guten Stunde per Kopf zur Führung der Gunners
© getty

Der FC Arsenal hat die am Samstag an Manchester City verlorene Tabellenführung der Premier League zurückerobert: Die Gunners gewannen durch einen Treffer von Olivier Giroud mit 1:0 (0:0) bei Newcastle United. Mesut Özil und Lukas Podolski kamen bei Arsenal nicht zum Einsatz.

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Vor 51.749 Zuschauern im St. James' Park blieben der FC Arsenal und Newcastle United dem Publikum lange die Action schuldig, die die Ansetzung zwischen dem Tabellenzweiten und -sechsten der Premier League versprach.

Erst Olivier Giroud ließ den Knoten platzen, als er per Kopf nach einem Freistoß traf (65.)

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Kieran Gibbs musste verletzt ausgewechselt werden, Lukas Podolski, der am Boxing Day gegen West Ham United sein Comeback gegeben hatte, blieb über 90 Minuten auf der Bank.

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Vor dem Anpfiff: Newcastle United nach dem 5:1-Sieg über Stoke City mit einer etwas defensiver ausgelegten Variante, Tiote rutscht für Ben Arfa in die Startaufstellung, Sissoko dafür auf den rechten Flügel.

Wenger rotiert seine Mannschaft dagegen ordentlich durch: Koscielny beginnt statt Vermaelen, die Doppelsechs besteht aus Flamini und Wilshere. Rosicky darf in der offensiven Dreierreihe ran, Özil steht aufgrund von Schulterproblemen gar nicht im Kader.

5.: Gibbs kommt nach einem schönen Lückenpass aus dem Mittelfed links im Strafraum an die Kugel, kann den Ball aber zweimal nicht entscheidend in die Mitte bringen.

17.: Gouffran legt sich den Ball auf der linken Seite an Per Mertesacker vorbei und flankt in die Mitte - dort kommt Sissoko aus spitzem Winkel zum Kopfball, Szczesny packt aber sicher zu.

25.: Weiter Freistoß von Cabaye, keiner kommt ran, weshalb Debuchy plötzlich aus dem rechten Halbraum zum Abschluss kommt, sein Schuss geht aber weit vorbei.

27.: Rosicky probiert es nach Zuspiel von Wilshere aus der Distanz - keine Gefahr für Krul, der den Ball locker aufnimmt.

42.: Per Mertesacker kommt nach einer zu kurzen Abwehr an der Strafraumgrenze zum Abschluss aus der Drehung, verzieht allerdings deutlich.

45+2.: Anita mit einer starken Balleroberung im Mittelfeld. Debuchy versucht es zu schnell direkt auf das Tor, sein Versucht wird abgeblockt, Sissoko donnert den Nachschuss auf den Kasten der Gunners, aber der polnische Torhüter der Gunners ist zur Stelle.

45+2.: Gleich die anschließende Ecke: Cabaye bringt den Ball in die Mitte, wo Debuchy am höchsten springt und an Lattenkreuz köpft. Giroud feuert die Kugel anschließend aus dem Strafraum.

52.: Flanke aus dem rechten Halbraum auf Gouffran. Szczesny fliegt vorbei, zwei Gunners behindern sich gegenseitig, können aber noch rechtzeitig klären.

65.: 0:1, Giroud! Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld - Giroud schleicht sich im Rücken von Williamson davon und drückt die Kugel mit dem Kopf am herausstürzenden Krul vorbei.

68.: Doppelchance für Arsenal. Flamini hebelt mit einem einfach Pass die Viererkette von Newcastle aus, Walcott scheitert zuerst an Krul, dann klärt Debuchy seinen Lupfer spektakulär auf der Linie.

70.: Im Gegenzug herrscht plötzlich Verwirrung im Strafraum der Gunners. Flamini reißt Debuchy zu Boden, Schiedsrichter Probert lässt aber weiter spielen.

81.: Nach einem Rückpass läuft Loic Remy den Torhüter der Gäste an. Dieser schießt dem Stürmer aus zwei Metern ins Gesicht, der Ball rollt links am Tor vorbei - ganz viel Glück für Arsenal!

90.: Krul ist mit vorne dabei, als es Eckball für seine Farben gibt. Dann wird es kurios: Arsenal bekommt einen Einwurf in der Hälfte der Gunners, der Torwart ist noch nicht im Tor. Bendtner will den Ball, Jenkinson spielt dagegen auf Zeit.

Fazit: Letztlich ein glücklicher Sieg für den FC Arsenal. Die Mannschaft von Arsene Wenger tat sich ohne Mesut Özil und Aaron Ramsey gegen das physisch sehr präsente Mittelfeld Newcastles schwer und hatte gleich mehrfach Glück.

Der Star des Spiels: Matthieu Debuchy. Der Rechtsverteidiger der Magpies war nahezu überall auf dem Feld zu finden. Nicht nur offensiv immer gefährlich, sondern auch defensiv stabil, gewann neun Zweikämpfe und verlor nur einen. Dazu mit einem Lattentreffer und der Rettungsaktion gegen Theo Walcott.

Der Flop des Spiels: Yoan Gouffran. Der Stürmer fand auf der linken Seite gegen Bacary Sagna kaum Platz, um sich entscheidend am Spiel zu beteiligen. Über seine Seite ging wenig, er brachte nur etwas mehr als die Hälfte seiner Pässe an den Mann und verlor nahezu jeden Zweikampf. Schwach bei Arsenal, trotz Torvorlage: Walcott.

Der Schiedsrichter: Lee Probert hielt sich zu Beginn der Partie angenehm zurück und ließ das Spiel laufen. Hätte dann allerdings gegen Ende der ersten Halbzeit konsequenter durchgreifen müssen, als Newastle sich mit vielen harten Fouls behalf. Den Elfmeter an Debuchy nach Foul von Flamini hätte man durchaus geben können (70.), es entsprach allerdings der großzügigen Linie, weiterlaufen zu lassen. Behielt auch, als es hektisch wurde, den Durchblick.

Das fiel auf:

  • Die Innenverteidiger des FC Arsenal standen zu Beginn sehr eng, Newcastle attackierte geschickt und sehr aggressiv die angespielten Mittelfeldspieler und schaffte es so, den Spielaufbau der Gäste unpräzise werden zu lassen. Wenger reagierte und ließ das Trio aus Wilshere, Flamini und Cazorla immer weit nach hinten abkippen, um sich Bälle aus der Zentrale zu holen.
  • Die Magpies wirkten in der ersten Viertelstunde sehr hektisch im Passspiel, viel blieb an Innenverteidiger Coloccini hängen, der das Spiel meist alleine eröffnen musste. Auch hier reagierte der Trainer, Alan Pardew zog Cheick Tiote weiter nach hinten, womit die Gastgeber merklich sicherer wurden und sich aus dem hohen Pressing der Gunners befreien konnten.
  • Walcott ließ die rechte Seite anfang nahezu unbesetzt, orientierte sich sehr zentral und agierte fast als zweite Sturmspitze neben Giroud. Sagna musste seine Seite nahezu alleine bearbeiten, ehe der Engländer gegen Ende der ersten Halbzeit öfter auf seiner angestammten Seite zu finden war.
  • Newcastle war eine deutliche Asymmetrie in der Offensive anzusehen. Links bekam Gouffran vergleichsweise wenig Bälle, Außenverteidiger Santon hielt sich merklich zurück. Dafür machte die rechte Seite mit den starken Debuchy, Sissoko und auch Anita der Defensive von Arsenal immer wieder Probleme. Pardew brachte Ben Arfa und schob Sissoko auf die linke Seite, was das Offensivspiel der Magpies sichtlich behinderte, weshalb er wenig später mit der Einwechslung von Ameobi nachbesserte.
  • Das Spiel ballte sich einige Meter vor dem Strafraum Newcastles. Die Zentrale der Gunners, sowie die sehr eng gestaffelte Zentrale der Gastgeber machten den Raum sehr eng. Es konnte kaum kombiniert werden, was zu vielen Abspielfehlern und wenig Kombinationen durch die Mitte führte.

Newcastle - Arsenal: Daten & Fakten

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