Rekordstrafe für Verweigerer Tevez

Von SPOX
Carlos Tevez wurde bei Manchester City für zwei Wochen suspendiert
© Getty

Carlos Tevez muss für seine Verweigerung, beim Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern München und Manchester City eingewechselt zu werden, zwei Wochen zuschauen. Trainer Roberto Mancini kündigte tags zuvor an, dass der Argentinier unter seiner Führung nie mehr spielen werde. Derweil brodelt die Gerüchteküche. Ein FIFA-Offizieller fordert harte Strafen.

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Viel Lärm - um nichts? "Ich bin fertig mit ihm. Solange ich da bin, wird Carlos Tevez nicht mehr für Manchester City spielen", sagte Roberto Mancini nach dem 0:2 in der Champions League beim FC Bayern München.

Der Klub geht nun aber nicht ganz so rigoros vor und lässt Milde walten: Auf seiner Webseite verkündete ManCity, dass Tevez bis auf Weiteres suspendiert sei, diese Phase aber maximal zwei Wochen dauern werde. Tevez ist wohl vom Spiel- als auch vom Trainingsbetrieb ausgeschlossen.

Wie englische Medien berichten, wird dabei auch sein Gehalt eingefroren. Das würde die höchste Geldstrafe bedeuten, die jemals im englischen Fußball verhängt worden ist. In 14 Tagen verdient Tevez rund 500.000 Pfund (570.000 Euro). Oder eben nicht.

Retourkutsche für Mancini

Tevez hatte sich in München geweigert, eingewechselt zu werden und sorgte so für einen Eklat. "Ich habe mich einfach nicht wohl gefühlt und war mental nicht dazu in der Lage", begründete Tevez seinen Vorgang. Für Mancini war das Tischtuch zerschnitten und kündigte das Tevez-Aus bei City. Auch wenn sich der 27-Jährige später entschuldigte und seine Verweigerung leugnete. Es habe sich schlicht um ein "Missverständnis" gehandelt.

Nun also die kleine Kehrtwende, zumal Mancini auch hinterher schob, dass er die Entscheidung, Tevez gänzlich rauszuschmeißen, nicht alleine treffen könne. Möglicherweise wollten die City-Chefs den Marktwert des Argentiniers nicht weiter versauen, nachdem sie im Sommer 45 Millionen Euro für den abwanderungswilligen Stürmer verlangt hatten.

Festgespielt bei City

Die Vermutung, dass Tevez in München nicht spielen wollte, um für einen anderen Champions-League-Teilnehmer ab der Rückrunde zur Verfügung zu stehen, lag nahe, doch der Argentinier spielte sich schon am 1. Spieltag gegen Neapel bei seinem Neun-Minuten-Einsatz fest.

Was übrig bleibt, sind Gerüchte: Das englische Blatt "Daily Mirror" berichtet von einem Wortgefecht zwischen Trainer und Spieler - noch auf der Bank. Nachdem Tevez mitteilte, nicht spielen zu wollen, soll Mancini, so die Zeitung, "F... off back to Argentina" geschrien haben. Milde übersetzt, empfahl Mancini Tevez die Rückkehr in die Heimat.

Ähnliche Worte soll Mancini auch im Fall von Edin Dzeko fallen gelassen haben, als dieser seine Auswechslung mit höhnischen Gesten begleitet hatte.

FIFA-Vizepräsident: Exempel statuieren

Mittlerweile hat sich auch ein FIFA-Offizieller zu den Vorgängen geäußert: Vize-Präsident Jim Boyce hat Manchester City aufgefordert, im Fall des mutmaßlichen Arbeitsverweigerers ein Exempel zu statuieren.

Der englische Spitzenklub solle Tevez einen Wechsel zu einem anderen Klub verweigern, sagte der Stellvertreter von FIFA-Boss Sepp Blatter dem englischen Pay-TV-Sender "Sky Sports".

Außerdem wünschte sich Boyce für die FIFA die Macht, Spieler nach derartigen Vorfällen "auszusperren. Wenn er tat, was berichtet wird, dann ist sein Klub ohne ihn besser dran", sagte er.

Für den Fall, dass City Tevez Arbeitsverweigerung nachweisen und der FIFA darüber berichten sollte, hätte Boyce mit keiner noch so harten Strafe ein Problem, sagte er. "Sowas ist noch nie passiert, aber ich denke, das, was da geschehen ist, ist verabscheuungswürdig", sagte der Funktionär, der jedoch Wert darauf legte, sich als Privatperson geäußert zu haben.

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