Dank Tevez-Hattrick: ManCity hält den Anschluss

Von SPOX
Carlos Tevez (l.) schoss gegen Wigan Athletic drei Tore in zwölf Minuten
© Getty

Manchester United geht gut gewappnet ins Duell mit dem FC Bayern München am Mittwoch: Am 32. Spieltag der Premier League kamen die Red Devils zu einem 4:0 (1:0)-Sieg bei den Bolton Wanderers und hielten damit die Tabellenspitze. Carlos Tevez schoss ManCity per Hattrick zum Sieg gegen Wigan. Der FC Chelsea schoss derweil Aston Villa mit 7:1 aus dem Stadion, Liverpool entledigte sich der Pflichtaufgabe Sunderland. Der FC Arsenal ließ dagegen wichtige Punkte gegen Birmingham City liegen.

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Kurz-Analyse: Bolton Wanderers - Manchester United 0:4 (0:1)

Tore: 0:1 Samuel (38., Eigentor), 0:2 Berbatow (69.), 0:3 Berbatow (78.), 0:4 Gibson (82.)

Manchester konnte die Tabellenspitze mit einem Punkt Vorsprung vor Chelsea verteidigen, hat aber nun die schlechtere Tor-Differenz. Drei Tage vor dem Champions-League-Viertelfinale gegen Bayern München und eine Woche vor dem Top-Duell mit Chelsea entschied Sir Alex Ferguson, Wayne Rooney (Knie) und Rio Ferdinand (Rücken) zuhause zu lassen.

Ferguson deutete aber an, dass beide im Notfall hätten spielen können. Einem Einsatz gegen Bayern sollte also nichts im Wege stehen. Auch ohne die beiden Nationalspieler reichte es zum Sieg bei den Wanderers, die zuvor in vier Spielen zuhause ohne Gegentor geblieben waren. Kurios: Das Führungstor für Manchester war bereits das elfte Eigentor zugunsten von United in dieser Saison.

Der Star des Spiels: Edwin van der Sar. Hielt, was zu halten war und auch das, was nicht haltbar schien. Unglaublich stark war sein Save gegen einen gelöffelten Schlenzer von Muamba Richtung linker Winkel, bei dem die Bolton-Fans schon den Torschrei auf den Lippen hatten (40.). In der zweiten Halbzeit beschäftigungslos.

Die Gurke des Spiels: Jlloyd Samuel. Sein Eigentor noch mal zum Mitlachen, Mitleid haben, etc.: Nani hebt den Ball links über den eigenen Körper in den Lauf von Giggs. Der bringt den Ball flach und mit Zug an den Fünfer. Am langen Pfosten sprintet Samuel in den Ball und schiebt ihn im Stile eines Torjägers gegen die Laufrichtung von Keeper Jääskeläinen genau neben den linken Pfosten ein.

Die Lehren des Spiels: Die Hausherren hatten genau einen Spielplan - lange Bälle, meistens hoch, in den Lauf oder auf die Rübe von Elmander. So viel zu Bolton. Bei ManUtd gestaltete sich das vielfältiger, und dass obwohl Berbatow ein ganz anderer Stürmertyp wie Rooney ist. Abstimmungsprobleme gab es aber nur in der Anfangsphase.

Der Bulgare ließ sich sehr oft auf eine Linie mit Nani, Giggs und Valencia fallen, Manchester agierte so phasenweise fast in einem 4-2-4-0-System, aus dem immer wieder ein anderer - meist über die Außen - nach vorne stach. Auffällig war vor allem der starke linke Flügel, wo Nani und Giggs abwechselnd für Betrieb sorgten und Ricketts Knoten in die Beine spielten.

Im Gegensatz zu van Gaal konnte sich Ferguson den Luxus leisten, Spieler wie Rooney, Ferdinand, Carrick und Park zu schonen. Zudem wurden Giggs und Scholes vorzeitig ausgewechselt. Der Rest bewies mit drei Toren in der Schlussphase, dass der Akku voll ist.

Defensiv war ManUtd kaum gefordert - vom Beispiel Bolton kann man aus Bayern-Sicht höchstens ableiten, dass hohe Bälle gegen Evans kein Mittel sind (Vidic fehlt gegen den FCB gesperrt), da dieser alles humorlos raus köpft, was auf ihn zu kommt. Wenn United zu knacken ist, dann über die rechte Seite, wo Neville nicht mehr der Schnellste ist.

Manchester City - Wigan Athletic 3:0 (0:0)

Carlos Tevez schoss Wigan Athletic mit einem lupenreinen Hattrick quasi im Alleingang aus dem Stadion. Allerdings profitierten die Citizens beim 3:0-Sieg auch von zwei strittigen Entscheidungen des Referees. Damit steht ManCity weiterhin auf dem fünften Platz und darf mit nur zwei Punkten Rückstand auf Rang vier weiter von der Champions League träumen.

Nachdem Wigan im ersten Durchgang durchaus mehrere Chancen zur Führung hatte, schickte Schiedsrichter Stuart Attwell in der 65. Minute Wigan-Spieler Gary Caldwell nach einer Gräschte gegen Tevez mit glatt Rot vom Platz. Eine strittige Entscheidung.

Kurz darauf schoss Carlos Tevez die Gastgeber in Führung: Nachdem Emmanuel Adebayor mit einem grenzwertig hohen Bein die Kugel am gegnerischen Keeper vorbei geschoben hatte, musste Tevez nur noch einnetzen (72.). Drei Minuten später erhöhte der Argentinier nach wunderschöner Hacken-Vorlage von Vincent Kompany auf 2:0.

Beim 3:0 gab es schließlich Auflösungserscheinungen in der Wigan-Defensive. Tevez ließ sich auch diese Gelegenheit nicht nehmen und legte ganz souverän zum 3:0 nach. ManCity erwies sich schlussendlich als das cleverere Team und kann sich beim Referee über die freundliche Starthilfe bedanken.

FC Liverpool - AFC Sunderland 3:0 (2:0)

Das war wohl nicht mehr als die Erledigung einer Pflichtaufgabe. Beim 3:0 machte - wie könnte es anders sein - Fernando Torres zwei Tore (3., 60.) und war damit einmal mehr der Matchwinner der Partie. Den dritten Treffer markierte Außenverteidiger Glen Johnson (32.).

Sunderland hatte durchaus die eine oder andere Chance, blieb alles in allem aber zu harmlos. Relativ gesichert auf Platz 13 liegend, ist diese Pleite gegen eins der Powerhouses der Liga aber zu verkraften.

Für Liverpool dagegen war der Sieg umso wichtiger. Wollen die Reds noch ein Wörtchen im Kampf um die Europa-League- oder gar die Champions-League-Plätze mitreden, muss es in den kommenden Wochen genauso weitergehen. Zwar liegt Pool derzeit auf Platz fünf, hat aber ein Spiel mehr als der Vierte Tottenham und zwei Spiele mehr als der Sechste ManCity absolviert.

Zum Glück steht in den nächsten Wochen ein moderates Programm an: Birmingham, Fulham, West Ham und Burnley lauten die kommenden Gegner.

FC Chelsea - Aston Villa 7:1 (2:1)

Die Blues spielten sich gegen Aston Villa in einen wahren Rausch. Die frühe Führung durch Frank Lampard (15.) glich John Carew (29.) zwar noch aus, danach gab es für die Gäste aus Birmingham aber nichts zu holen. Lampard brachte die Blues kurz vor der Halbzeit erneut in Führung (44., FE).

Mit einem Doppelschlag von Florent Malouda (57.) und erneut Lampard (62., FE) machte Chelsea alles klar. Danach zerlegten die Londoner Aston Villa in seine Einzelteile.

Noch mal Malouda (68.), Salomon Kalou (83.) und der alles überragende Lampard (90.) stellten den Endstand her. Michael Ballack saß auf der Bank und wurde erst in der 72. Minute eingewechselt.

Chelsea schob sich damit zumindest vorübergehend mit 71 Punkten an Manchester United vorbei auf Platz eins.

Birmingham City - FC Arsenal 1:1 (0:0)

Rückschlag für die Gunners. Gegen Birmingham verschenkten Arsenal in letzter Minute den Sieg und liegt nun drei Punkte hinter Chelsea auf Platz drei in der Tabelle.

Arsenal tat sich lange Zeit schwer, ging aber schließlich durch Samir Nasri in der 83. Minute in Führung. Doch Kevin Phillips schockte die Gunners mit seinem Ausgleichstreffer in der Schlussminute.

Der 32. Spieltag im Überblick