"Völliger Unsinn!" Barcelona-Präsident Joan Laporta handelt sich Ärger ein

Von Jamie Spencer
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Ajax Amsterdam, Feyenoord Rotterdam und die AS Roma haben die jüngsten Behauptungen von Joan Laporta zurückgewiesen. Der Präsident des FC Barcelona hatte gesagt, die Klubs seien bereit, der Super League beizutreten.

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Alle drei Vereine haben sich öffentlich von dem wieder aufkeimenden, umstrittenen Projekt der Super League distanziert. Blaugrana-Chef Laporta zählte 15 Mannschaften aus verschiedenen Ländern Europas auf, die seiner Meinung nach bereit seien, dem Wettbewerb beizutreten, der bereits in der nächsten Saison an den Start gehen könnte. Es handele sich um Barcelona, Real Madrid, Inter, AC Mailand, Napoli, Roma, Marseille, Sporting CP, Benfica und Porto, Ajax, Feyenoord, PSV Eindhoven, Club Brügge und Anderlecht sowie "jede Mannschaft aus La Liga außer Atletico Madrid".

Die Ajax Supporters Association setzte sich daraufhin mit dem Verein in Verbindung und übermittelte anschließend die folgende Nachricht: "Nachforschungen im Verein haben ergeben, dass Ajax dies nie mit Laporta besprochen, geschweige denn vereinbart hat. Ajax ist von dieser ungerechtfertigten Behauptung völlig überrascht."

Die kurze Erklärung von Feyenoord lautete: "Feyenoord ist sehr überrascht von den Berichten in den internationalen Medien, dass der Verein einer Teilnahme an der sogenannten Super League zugestimmt hat. Das ist völliger Unsinn."

Die Roma gab eine etwas längere Erklärung ab, in der es hieß: "Wie bereits einige Stunden nach der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs im Fall der Super League öffentlich erklärt, bekräftigt die AS Roma, dass sie kein Projekt im Zusammenhang mit der sogenannten Super League unterstützt. Der Verein erklärt außerdem, dass er seine Position in dieser Angelegenheit nie geändert hat und auch keine Diskussionen über einen anderen Weg geführt hat, als den, dass die Vereine über die ECA in enger Partnerschaft und Zusammenarbeit mit der UEFA und der FIFA zusammenarbeiten."

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Super League muss noch viele Hürden nehmen

Das Projekt der Super League wurde im Dezember 2023 wiederbelebt, als der Europäische Gerichtshof entschied, dass das Vorhaben von der UEFA und der FIFA unrechtmäßig blockiert wurde. Das Organisationsunternehmen A22 muss trotzdem noch viele Hürden überwinden, es ist noch lange nicht sicher, dass das Projekt zustande kommt. Die UEFA ist jedoch rechtlich verpflichtet, Vorschläge für diesen oder jeden anderen vorgeschlagenen neuen Wettbewerb in ihrem Zuständigkeitsbereich umfassend und fair zu prüfen.

Die Premier-League-Klubs, Atletico Madrid, Inter und Juventus haben sich alle von der ursprünglichen Ausschreibung für 2021 zurückgezogen, während Bayern München und Paris Saint-Germain nie beteiligt waren.

Auch nach dem Gerichtsurteil vom vergangenen Jahr ist es den Vereinen der Premier League automatisch untersagt, sich an nicht lizenzierten Wettbewerben - wie der ersten Super League - zu beteiligen, und zwar unter Bedingungen, die von der neuen unabhängigen Regulierungsbehörde des englischen Fußballs festgelegt werden.

Die Charta der Eigentümer der Premier League verbietet es den Vereinen seit 2022 auch, sich an der Schaffung neuer Wettbewerbsformate außerhalb der Regeln der Premier League zu beteiligen. Beide Maßnahmen wurden als Folge der Ereignisse und des Aufruhrs von 2021 beschlossen.

Unabhängig von der Loyalität von Vereinen wie Barcelona und Real Madrid wird die Super League ohne die Unterstützung einer ausreichenden Zahl potenzieller Mitgliedsvereine nur schwer an den Start gehen können. Angesichts der Tatsache, dass einige der von Laporta genannten Klubs jegliche Beteiligung schnell dementiert haben und das Konzept nach wie vor kritisiert wird, ist die größte Herausforderung für die Existenz der Super League die Bereitschaft der Klubs, sich zu beteiligen.