Gianluigi Buffon spricht über Sandro Tonali und Nicolo Fagioli: "Wetten an sich sind kein Verbrechen"

Von James Hunsley
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Italiens Torhüter-Legende Gianluigi Buffon hat sich zu seinen Landsleuten Sandro Tonali und Nicolo Fagioli geäußert, die aktuell wegen ihrer Verwicklung in einen Wettskandal gesperrt sind.

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"Das ist ein sehr heikles Thema", sagte Buffon der italienischen Zeitung Corriere della Sera: "Ich denke, dass es falsch ist, zu kriminalisieren und nicht zu differenzieren. Wetten an sich sind kein Verbrechen."

Die Stadien und die TV-Übertragungen seien voll von Werbung für Sportwetten, außerdem fördere der Staat das Glücksspiel, meinte der 45-Jährige.

"Wenn ein Fußballer auf Fußball wettet, wird er zu Recht bestraft. Wenn er aber auf Volleyball, Basketball oder Hunderennen wettet, begeht er kein Verbrechen", so Buffon.

Glücksspiele seien nicht unbedingt ein Problem des Geldes, erklärte der Weltmeister von 2006 weiter. Vielmehr sei die viele Zeit das Problem, die manche dem Wetten widmen.

"Das müssen wir den Kindern erklären: Es ist nicht so, dass es in Ordnung ist, wenn man ständig 1-Euro-Wetten abschließt und stundenlang vor der App sitzt, während es nicht in Ordnung ist, wenn man einmalig eine Million ausgibt. Wir können sagen, er ist ein Idiot, das ist okay. Aber die Krankheit rührt von der Sucht her, von der Kontinuität, mit der man etwas tut."

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Buffon: "Ich mag keine Fanatiker"

Tonali, Mittelfeldspieler bei Newcastle United, wurde wegen Wetten auf Spiele, die er für die AC Milan bestritten hatte, mit einer 10-monatigen Sperre belegt.

Auch Juventus-Star Fagioli wurde wegen des Platzierens von Wetten auf illegalen Plattformen mit einer siebenmonatigen Sperre bestraft.

Buffon wurde während seiner Spielerkarriere ebenfalls die Verstrickung in einen Wettskandal unterstellt. Ihm wurde vorgeworfen, zwischen 2004 und 2005 auf fünf Juventus-Spiele gewettet zu haben. Trotz einer Flut von Negativschlagzeilen, gegen die er sich stets gewehrt hat, wurde der altgediente Torhüter schließlich freigesprochen.

"Ich mag keine Fanatiker, die mit einer abartigen Oberflächlichkeit urteilen, ohne wirklich zu wissen, was die Beweggründe sind", so Buffon: "Ich habe es selbst erlebt, dass ich beschmutzt wurde, ohne etwas getan zu haben: Wenn die Dinge geklärt sind, vergisst man sich zu entschuldigen und lässt die Leute mit einem Etikett zurück. Das finde ich zutiefst falsch."

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