Am Mittwoch bestätigte der brasilianische Topklub Flamengo aus Rio de Janeiro die Verpflichtung des Portugiesen, der 1997 als Spieler mit Borussia Dortmund die Champions League gewonnen hatte. Sousa soll einem Zweijahresvertrag zugestimmt haben - trotz des gültigen Arbeitspapiers bei Polens Nationalmannschaft.
Anfang der Woche verweigerte der polnische Verband noch die Freigabe. Das Gesuch Sousas, sich aufgrund eines Angebots eines anderen Vereins vorzeitig aus dem Vertrag zu lösen hatte Verbandspräsident Kulesza entschieden abgelehnt: "Dies ist ein äußerst unverantwortliches Verhalten, das nicht den früheren Erklärungen des Trainers entspricht."
Auf Twitter ärgerte sich am Donnerstag Lukas Podolski: "Paulo Sousa hat alle getäuscht und enttäuscht. Polen, wo so viele sportbegeistert und fußballverrückt sind. Ein Land, das von der WM träumt. Sehr schlechtes Verhalten ...", schrieb der gebürtige Pole.
Auch Kapitän Robert Lewandowski zeigte angeblich Unverständnis über die Entscheidung des Trainers. "Robert ist schockiert und überrascht über das Vorgehen von Trainer Sousa", sagte Monika Bondarowicz, Medienberaterin des Bayern-Stürmers, der polnischen Zeitung Interia.
Sousa hatte Polen erst im Januar dieses Jahres übernommen. Bei der EM war das Team um Torjäger Robert Lewandowski bereits in der Gruppenphase gescheitert. In polnischen Medien wurde Sousa unter anderem als "Deserteur" und "Meister des Vortäuschens" attackiert.
