Polens Nationaltrainer Paulo Sousa will gehen - Verband verweigert Freigabe

Von Christian Guinin / Tim Ursinus
Paulo Sousa möchte als Polens Nationaltrainer gerne hinschmeißen.
© getty

Paulo Sousa möchte seinen Job als polnischer Nationaltrainer gerne aufkündigen. Der Verband verweigert dem Portugiesen jedoch die Freigabe.

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Auf Twitter bestätigte Polens Verbandspräsident Cezary Kulesza das Rücktrittsgesuch Sousas. "Paulo Sousa hat mich heute darüber informiert, dass er seinen Vertrag mit dem Verband in gegenseitigem Einvernehmen auflösen möchte", schrieb der Verbandsboss auf der Social-Media-Plattform.

Dennoch wolle der Verband den 51-Jährigen, der das Amt erst im Januar 2021 übernommen hatte und dessen Vertrag noch bis Ende Dezember 2022 läuft, nicht freigeben. Das Gesuch Sousas, sich aufgrund eines Angebots eines anderen Vereins vorzeitig aus dem Vertrag zu lösen habe Kulesza entschieden abgelehnt: "Dies ist ein äußerst unverantwortliches Verhalten, das nicht den früheren Erklärungen des Trainers entspricht."

Auch Kapitän Robert Lewandowski hat angeblich mit Unverständnis auf die Entscheidung des Trainers reagiert. "Robert ist schockiert und überrascht über das Vorgehen von Trainer Sousa", sagte Monika Bondarowicz, Medienberaterin des Bayern-Stürmers, der polnischen Zeitung Interia.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge liegt dem ehemaligen Spieler von Borussia Dortmund (1996 bis 1998) eine Offerte von Flamengo Rio de Janeiro aus Brasilien vor. Dort soll er einem Zweijahresvertrag zugestimmt haben - trotz des gültigen Arbeitspapiers bei Polens Nationalmannschaft.

Polen kann sich noch für WM qualifizieren

Trotz des enttäuschenden EM-Abschneidens im Sommer sowie dem Verpassen der direkten WM-Qualifikation hat Polen noch die Chance auf eine Teilnahme am Turnier im Winter 2022. Dafür müsste jedoch ein Sieg in den Playoffs gegen Russland her, später würde es noch gegen den Gewinner aus dem Duell zwischen Schweden und Tschechien gehen.

Vor allem in der polnischen Presse stößt das Verhalten Sousas auf Kritik. Von einem "unglaublichen Skandal" ist bei Przeglad Sportowy die Rede. In seiner neuesten Ausgabe betitelte das Blatt den 51-Jährigen als "Deserteur".

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