55 Millionen Euro trotz Schulden: So kann sich Barcelona die Verpflichtung von Manchester Citys Ferran Torres leisten

Von SPOX
Dembele soll bei den Katalanen kurz vor einer Verlängerung stehen.
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Der Transfer von Ferran Torres von Manchester City zum FC Barcelona wirft angesichts der hohen Schulden des Klubs Fragen auf. So konnte der Deal gestemmt werden.

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Der FC Barcelona hat Ferran Torres verpflichtet. Der Transfer wirft eine entscheidende Frage auf: Wie konnten sich die Katalanen den Spanier überhaupt leisten?

Wie allgemein bekannt ist, hat Barca horrende Schulden. Rund eine Milliarde Euro beträgt der Schuldenberg, dennoch haben sich die Blaugrana den Wechsel von Torres nach Informationen von SPOX und GOAL rund 55 Millionen Euro plus mögliche Boni kosten lassen. Damit dies für einen Klub, der aufgrund der Regularien der spanischen Liga im Sommer den zu teuren Superstar Lionel Messi ziehen lassen musste, realisierbar ist, braucht Barca einen ausgeklügelten Finanzierungsplan.

Barcelona konnte sich zuletzt eine halbe Milliarde Euro von der Investmentbank Goldman Sachs leihen. Theoretisch wäre die Finanzierung also bereits gesichert - doch das Problem liegt erneut bei den spanischen Transferregularien. Bereits zu Beginn der Saison hätte Sergio Agüero nicht zum Einsatz kommen können, wenn langjährige Spieler wie Busquets oder Alba nicht auf große Teile ihres Gehalts verzichtet hätten.

Barca: Darf Ferran Torres überhaupt registriert werden?

Ähnlich sieht es aktuell für Torres aus: Da Barca die Regeln für Transfers und vor allem Gehaltszahlungen bereits jetzt überschreitet, könnte der Neuzugang zunächst nicht registriert werden - im Klartext: er dürfte nicht spielen. Generell sind Gehälter das große Problem des Gigantenklubs. Da Barca hier mehr als erlaubt zahlt, darf der Verein nur ein Viertel seiner Einnahmen ausgeben.

Zunächst kommt den Katalanen nun ein eigentlich trauriger Umstand zupass. Agüero hat wegen Herzproblemen seine Karriere vorzeitig beendet und verzichtet auf das zweite Jahr seines Vertrags. Barca kann sich so sein Gehalt für dieses Jahr sparen. Des Weiteren wird Torres für das erste halbe Jahr vermutlich deutlich weniger als später verdienen, um die Finanzen des Klubs in dieser Saison nicht mehr als nötig zu belasten.

Die Ablösesumme für den Spanier, von der 5,5 Millionen Euro an dessen Ex-Klub FC Valencia gehen, wird zudem nicht komplett direkt fällig, sondern wie im Business üblich über die Dauer des Vertrags stückweise abbezahlt. Diesbezüglich ist es auch zwingend erforderlich, dass der Vertrag mit Ousmane Dembele verlängert wird. Nicht nur, weil man diesen sonst ablösefrei verlieren würde, sondern vor allem auch deswegen, weil man dessen restliche Freigabesumme sonst nicht im Verlauf der nächsten Jahre, sondern auf einen Streich im Sommer abbezahlen müsste. Zudem sollen bei Dembele und auch Sergi Roberto Gehälter reduziert oder umgeschichtet werden.

Der spanische Nationalspieler wird künftig für den FC Barcelona auflaufen.
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Der spanische Nationalspieler wird künftig für den FC Barcelona auflaufen.

Barcelona: Verkauf von Coutinho scheint am dringendsten

Doch alle Pläne werden Barca nicht viel nützen, wenn man eines nicht schafft: ungewollte, aber teure Spieler zu verkaufen. Am dringendsten erscheint hierbei der Verkauf von Philippe Coutinho, der für Trainer Xavi kaum von Nutzen ist. Ein Verkauf wäre optimal, aber auch eine Leihe wäre akzeptabel, um wenigstens das hohe Gehalt des Brasilianers einsparen zu können.

Weitere Verkaufskandidaten sind Samuel Umtiti und Ersatzkeeper Neto. Sollte es für Spieler wie Frenkie de Jong oder Sergino Dest sehr hohe Angebote geben, könnten die Katalanen ebenfalls schwach werden. Top-Talente wie Pedri, Ansu Fati, Gavi und Nico Gonzalez gelten aktuell als unverkäuflich.

Für Barcelona geht es bei dem durchaus gewagten Torres-Transfer nicht nur um sportliche Qualität, sondern auch ein emotionaler Wert spielt eine Rolle. Der Deal soll ein Zeichen dafür sein, dass der kriselnde Verein nicht tot ist - ein wichtiges Zeichen an Fans und potenzielle Sponsoren. Zumindest für die mittelfristige finanzielle Zukunft könnte die Verpflichtung also sogar einen positiven Effekt haben.

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