Pro und Contra zur Abschaffung der Auswärtstorregel: Macht der Kurve wird untergraben

Von Nino Duit, Jonas Rütten
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© getty

Die UEFA hat die Abschaffung der Auswärtstorregel in der Champions League, Europa League und Conference League beschlossen. Ist das eine gute oder eine schlechte Entscheidung? Das Pro und Contra.

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Pro: Die Abschaffung der Auswärtstorregel ist richtig

von Nino Duit

Die Beweisführung ist kurz: Mit der bisher gültigen Auswärtstorregel kann ein Klub ein Finale erreichen, ohne im ganzen Turnierverlauf auch nur ein einziges Spiel gewonnen zu haben. Heim immer schön 0:0, auswärts dann 1:1 oder vielleicht auch mal 2:2. Nein, dieses Schema ist unlogisch und nicht im Sinne eines fairen Wettbewerbs, der ja eigentlich die beste Mannschaft ermitteln sollte.

Das war es weder zum Zeitpunkt der Einführung 1965, als Auswärtsreisen vor allem in europäischen Wettbewerben tatsächlich lange und beschwerlich, die Unterkünfte weit vom heutigen Luxus entfernt waren und teilweise sogar verschiedene Bälle genutzt wurden. Noch ist es das heute, wo all diese Faktoren längst keine Rolle mehr spielen.

Wenn zwei Mannschaften in einem Pokalwettbewerb aufeinandertreffen, dann sollte die siegreiche auf jeden Fall mindestens ein Tor mehr geschossen haben. Und sei es wenigstens im Elfmeterschießen, wenn es nach zweimal 90 Minuten und 30 Minuten Verlängerung immer noch unentschieden steht.

Apropos Verlängerung: Die Auswärtstorregel in ihrer bisherigen Form ist während der regulären Spielzeit zwar unlogisch, aber immerhin fair. Sie gilt für beide Mannschaften gleich. Geht es in die Verlängerung, dann ist sie aber sogar unfair. Denn dann profitiert eine der beiden Mannschaften insgesamt 30 Minuten länger davon, dass ein erzieltes Tor bei Gleichstand doppelt zählt.

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