Lionel Messis Korruptionsvorwürfe erregen Brasilien: "Er sollte mehr Respekt haben"

Von SPOX
Lionel Messi könnte für seine Vorwürfe gegen die CONMBEOL für zwei Jahre gesperrt werden.
© getty

Lionel Messi hat mit seinen Vorwürfen gegenüber dem südamerikanischen Verband CONMEBOL für Erregung bei Copa-America-Sieger Brasilien gesorgt. Zahlreiche Spieler antworteten dem Star des FC Barcelona mit teils deutlichen Worten. Unterstützung erhielt er derweil ausgerechnet aus Chile.

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"Er sollte mehr Respekt haben und es einfach akzeptieren, wenn er verliert", sagte Brasiliens Nationaltrainer Tite nach dem Titelgewinn bei der Copa America. Messis Vorwürfe waren für den Nationaltrainer der Selecao unerklärlich: "Wir haben sauber gegen sie gewonnen. Messi wurde gegen Chile ungerecht vom Platz geschickt. Es war eine Gelbe Karte, aber trotzdem sollte er vorsichtig sein."

Messi hatte sich nach dem Halbfinal-Aus gegen Brasilien (0:2) über zwei nicht gegebene Elfmeter empört und angedeutet, dass der Schiedsrichter manipuliert gewesen sein könnte. Im Spiel um Platz drei gegen Chile (2:1) sah er nach einem Gerangel die Rote Karte und unterstrich anschließend seine Korruptionsvorwürfe.

Marquinhos widerspricht Lionel Messi: "Von Barcelona spricht er nicht"

Insbesondere Brasilien sah Messi unfair bevorteiligt. Deren Kapitän Dani Alves widersprach: "Ich stimme nicht mit ihm überein. Hier stehen professionelle Spieler, die hart für diesen Erfolg gearbeitet haben. Wir haben sie verdient ausgeschaltet, deshalb müssen wir uns keine Gedanken darüber machen, was er sagt. Selbst wenn es Messi ist."

Auch Marquinhos wehrte sich. Der Verteidiger, auf Klubebene für Paris Saint-Germain aktiv, verwies auf die berühmte "Remontada", das 6:1 des FC Barcelona gegen PSG 2017: "Die Schiedsrichter pfeifen genauso viel zu seinen Gunsten bei Barcelona. Da spricht er dann nicht von Korruption. Er hat verloren und sollte das akzeptieren."

Deniz Aytekin wird zum Thema in Messi-Diskussion

Schiedsrichter des 6:1 war damals Bundesliga-Referee Deniz Aytekin. Auf ihn spielte auch Thiago Silva an, der von einer "lächerlichen Leistung" des Schiedsrichters sprach und betonte, dass selbst damals keiner der PSG-Akteure von Korruption gesprochen habe: "Manchmal sollte man nach einer Niederlage die Schuld nicht bei anderen suchen."

Casemiro von Real Madrid wollte sich nicht weiter mit den Aussagen Messis beschäftigen: "Wer einen Mund hat, kann sagen, was er will. Mich interessiert dieses Gerede nicht, es ist ein delikates Thema. Es liegt nicht an mir zu sagen, ob der Schiedsrichter alles gut gemacht hat", sagte der Mittelfeldspieler.

Lionel Messi droht lange Sperre

Messi droht nun eine harte Strafe durch den Verband, der das Verhalten in einer Stellungnahme als "inakzeptabel" beschrieb. Die CONMEBOL-Regularien lassen eine Sperre von bis zu zwei Jahren zu.

Unterstützung erhielt Messi, der sich seiner bronzenen Medaille verweigerte, überraschend aus dem Lager der Chilenen. Gegen Chile hatte er den fragwürdigen Platzverweis gesehen.

"Ich denke, dass Argentinien sehr klar gegen Brasilien benachteiligt wurde", sagte Arturo Vidal, der mit Messi gemeinsam beim FC Barcelona spielt. Der Verband habe auch Chile benachteiligt, erklärte Vidal. Medel, der Messi angegangen hatte, schlug sich ebenfalls auf die Seite des Argentiniers: "Der Schiedsrichter war super schlecht. Ich bin überhaupt nicht einverstanden. Das war eine Gelbe Karte für uns beide."

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