Peter Zeidlers Weg hat ihn über Salzburg, Sion und Sochaux zum FC. St. Gallen geführt, dort erlebte der 56-Jährige in seiner ersten Saison ein dramatisches Ende. SPOX-Chefreporter Florian Regelmann hat Zeidler in St. Gallen besucht. Im Interview mit SPOX und Goal stellt Zeidler seine große Liebe zu Frankreich unter Beweis und spricht offen darüber, dass ihn der Trainerberuf sensibel und teilweise dünnhäutig gemacht hat.
Außerdem erzählt Zeidler aus der gemeinsamen Zeit mit Thomas Tuchel und erklärt, warum ein Trainer bei manchen Spielern auch gegen die Wand rennt.
Herr Zeidler, in der Abschlusstabelle der Schweizer Super League hatten die Mannschaften auf den Plätzen drei bis sechs alle 46 Punkte auf dem Konto. Ausgerechnet Sie sind mit dem FC. St. Gallen als Letzter des Quartetts hauchdünn an der Quali für Europa vorbeigeschrammt. Wie verrückt ist die Schweizer Liga?
Peter Zeidler: Schon sehr verrückt. Die Einführung der Relegation war aus meiner Sicht eine Zäsur. Wir haben nur zehn Teams in der Liga, davon sind mit YB und Basel zwei außer Konkurrenz an der Spitze und die anderen acht prügeln sich um die restlichen Plätze. Zwischen Rang drei und acht waren es am Ende drei Zähler - Wahnsinn. Natürlich war es extrem bitter, dass meine Jungs in der Nachspielzeit den Ball nicht ins Tor bekommen haben. Ein Tor mehr und wir hätten jetzt 3,3 Millionen Euro Antrittsgeld sicher gehabt in der EL-Gruppenphase. Wenn wir in der nächsten Saison die EL-Spiele im Fernsehen sehen, werden wir wohl erst richtig realisieren, was wir für eine Chance verpasst haben. Ein paar Spiele hätten wir in der EL auch gewinnen können, das hat Zürich in der vergangenen Saison gezeigt. Auf der anderen Seite hätten wir auch noch nach unten in Gefahr geraten können, wenn wir am vorletzten Spieltag nicht zuhause Bern geschlagen hätten. Das muss man auch sehen. Und absteigen darfst du in der Schweiz auf keinen Fall, dann spielst du nämlich in der nächsten Saison in Chiasso oder Kriens.
Sie sind in St. Gallen angetreten, um eine neue attraktivere Spielphilosophie in den Klub und in die Mannschaft zu bringen. Sind Sie zufrieden mit dem ersten Jahr?
Zeidler: Wir haben teilweise sehr attraktiven Fußball gespielt. Aber ich musste auch realisieren, dass es doch etwas länger dauert, meine Art Fußball spielen zu lassen zu installieren. Eine Handschrift war erkennbar, aber es sind auch noch einige Wünsche offen geblieben, da verlange ich auch von mir als Trainer mehr. Unsere besten Spiele haben wir eigentlich schon im August gemacht, danach hat Konstanz und Stabilität gefehlt. Wir haben uns zu leicht von Kleinigkeiten aus dem Konzept bringen lassen.
Peter Zeidler über Tranquillo Barnetta: "Es war ähnlich wie bei Ribery und Robben"
Tranquillo Barnetta war mit 34 Jahren nochmal eine zentrale Figur.
Zeidler: Es war ganz entscheidend, dass wir Tranquillo Barnetta wieder in unser Spiel eingebunden haben. Barnetta konnte sein Knie gar nicht mehr richtig beugen und war weg vom Fenster, bis er ein individuelles Trainingsprogramm absolviert hat. Am Anfang habe ich ihn dann noch auf die falsche Position gestellt, er ist kein Achter, er muss in der vordersten Linie spielen. Für die Erkenntnis habe ich ein paar Wochen gebraucht, aber als wir es dann umgestellt haben, war Barnetta fantastisch. So viele Tore wie in dieser Saison bei uns hatte er nirgendwo in seiner Karriere erzielt. Sein Abschied hier beim letzten Heimspiel in St. Gallen mit einem Tor war dann ähnlich wie der von Ribery und Robben in München. Tränen vor dem Spiel, Tränen während des Spiels, Tränen nach dem Spiel. Sprechchöre noch lange nach Abpfiff - da hat man gespürt, was für eine besondere Verbindung die Fans zum FC St. Gallen haben. Fußball ist den Menschen hier extrem wichtig, der FC St. Gallen ist Kulturgut. Das hört sich jetzt pathetisch an, aber wenn ich durch die Stadt laufe, egal ob nach Sieg oder Niederlage, dann höre ich nur: "Hopp St. Gallen!"
Wie würden Sie denn den Schweizer Fußball aktuell einschätzen?
Zeidler: Wir müssen unterscheiden zwischen der Schweizer Liga und der Nationalmannschaft. Bis auf YB und Basel hat kein Team Bundesliga-Niveau. Ich würde sagen, dass wir mit dem FC St. Gallen in der zweiten deutschen Liga gut mitspielen könnten. Die Nationalmannschaft spielt stabil auf gutem Niveau, nicht top, aber gut, schlägt eigentlich alle Kleinen und kann auch mal wie gegen Belgien gezeigt die Großen ärgern. Aber die Mannschaft ist geprägt von den Legionären. Xherdan Shaqiri ist ein Heiliger in der Schweiz. Es gibt drei Heilige. Shaqiri, Yann Sommer und Lucien Favre. (lacht) Der vielleicht am meisten unterschätzte Spieler ist aber Remo Freuler von Atalanta. Er wird noch eine ganz prägende Rolle einnehmen.
Ihr Weg hat Sie zuletzt über Salzburg, Sion und Sochaux nach St. Gallen geführt. Wie wichtig war denn im Nachhinein die Salzburg-Episode?
Zeidler: Generell hatte ich in meiner Karriere Glück, in Hoffenheim und Salzburg Stationen zu erleben, bei denen so früh schon anders und sehr fortschrittlich gedacht wurde. Das hat mir enorm geholfen. Meine erfolgreichste Zeit war für mich bei der zweiten Mannschaft von Red Bull Salzburg in Liefering. Zsolt Löw war damals mein Co-Trainer und ist es jetzt bei Thomas Tuchel bei PSG, er ist ein perfekter Assistent. Als ich dann Cheftrainer bei RB geworden bin, war es für mich eine ganz schwierige Situation. Ich war nicht erste Wahl damals und bin total unvorbereitet in die Position gekommen. Außerdem war es gerade die Phase, als viele wichtige Spieler nach Leipzig gezogen wurden. Und dann war ich selbst auch nicht in Topform, da ist vieles zusammengekommen. Mit dem negativen Höhepunkt der mal wieder gescheiterten CL-Quali gegen Malmö, obwohl wir die im Hinspiel noch vorgeführt hatten. Egal wie sehr meine Frau Schweden mag, dorthin werden wir nie wieder in Urlaub fahren, das steht fest. (lacht)
Peter Zeidler: "Ich habe mich zu sehr beeinflussen lassen"
Was meinen Sie, wenn Sie sagen, Sie waren nicht in Topform?
Zeidler: Ich muss mir vorwerfen, dass ich mich damals zu sehr habe beeinflussen lassen von anderen Personen. Es gab zum Beispiel einen Vorfall mit einem Spieler. Mit meiner Pädagogik hätte ich ihn trotzdem spielen lassen, aber von anderer Seite wurde mir nahegelegt, dass ich ihn rausschmeißen solle. Als ich in Salzburg entlassen wurde und acht Monate lang ohne Job dastand, war das ein schwerer Schlag für mich. Salzburg wäre für mich die große Chance gewesen, auf europäischer Bühne mitzumischen. Aber die Zeit hat mich gelehrt, noch viel konsequenter meine eigene Linie zu verfolgen. Meine Spielphilosophie. Meine Taktik. Meine Pädagogik.
Wie ging es nach Salzburg weiter?
Zeidler: Ich wäre fast in Ungarn gelandet, weil mich Bernd Storck für die U21 gewinnen wollte. Das war schon fast fix, als ich einen Anruf aus Sion bekam. Nach Sion ins Wallis gehen zu können, war für mich als Französisch-Liebhaber natürlich ein Traum. Da hat alles gepasst. Wir haben gleich zu Beginn elf Spiele in Serie nicht verloren und sind vom vorletzten Platz auf Rang zwei nach vorne gestürmt. Präsident Christian Constantin hat mich dann auf Platz drei liegend entlassen - dabei standen wir sogar auch noch im Pokalfinale. Er hat den Fehler inzwischen eingesehen und ich werde heute noch in Sion gefeiert, wenn ich als Gästetrainer dort auftauche. Manchmal ist mir das fast schon ein wenig peinlich, aber andererseits ist es schön, weil es zeigt, dass ich da meine Spuren hinterlassen habe. Ich habe einfach perfekt ins Wallis gepasst. Danach kam Sochaux. Das war grandios, leider auch grandios chaotisch mit den chinesischen Besitzern, die da tätig waren. Wenn ich jetzt auch sehe, dass der Verein in die dritte Liga zwangsabsteigen muss, war es sicher richtig, dass ich meine Ausstiegsklausel gezogen habe und nach St. Gallen gehen konnte.
Peter Zeidlers letzte Stationen
TSG 1899 Hoffenheim (Co-Trainer) | 2008-2011 |
FC Tours | 2011-2012 |
FC Liefering | 2012-2015 |
Red Bull Salzburg | 2015 |
FC Sion | 2016-2017 |
FC Sochaux | 2017-2018 |
FC St. Gallen | 2018- |
Dabei ist Frankreich Ihre große Liebe. Wie hat sich diese eigentlich entwickelt?
Zeidler: Das ging sehr früh los. Alleine schon mit der Sprache. Ich hatte auch Französisch als Leistungskurs in der Schule.
Hatte ich auch. Als einziger Junge.
Zeidler: So war es bei mir auch. (lacht) Ich bin schon früh in den Osterferien mit dem Käfer zu U12-Turnieren nach Paris gefahren, weil ich es so geliebt habe. Heutzutage kennen die jungen Leute Europa wie ich früher Mannheim kannte, aber für mich war das eine große Sache, nach Paris zu fahren. Oder in Straßburg zu studieren und die ganze Zeit bei Racing Straßburg am Trainingsgelände zu stehen. Die Franzosen waren Anfang der 80er Jahre die Brasilianer Europas, sie haben den attraktivsten Fußball gespielt. Frankreich hat das Halbfinale 1982 gegen Deutschland zwar verloren in Sevilla, aber ich habe diese Mannschaft geliebt. Ich könnte Ihnen sofort die erste Elf aus dem Halbfinale aufsagen.
Und bitte.
Zeidler: Jean-Luc Ettori - Marius Tresor - Manuel Amoros, Gerard Janvion, Maxime Bossis - Alain Giresse, Jean Tigana, Michel Platini, Bernard Genghini - Dominique Rocheteau, Didier Six.
Wie würden Sie diese französische Mannschaft denn mit der aktuellen Weltmeister-Generation vergleichen?
Zeidler: Ich würde sagen, dass diese Mannschaft vor allem das Werk von Didier Deschamps ist. Deschamps hat bei Juve gelernt zu verteidigen und zu gewinnen. Genau das hat er den Franzosen beigebracht. Früher war Frankreich ein Team, das viel mehr das Lebensmotto "Savoir-vivre" verkörpert hat als die heutige.
Peter Zeidler über den Umgang mit Trainern: "Bin sehr sensibel geworden"
Deschamps hat zuletzt mit Frankreich gegen die Türkei verloren, so wie es aktuell läuft, gerät er bei der nächsten Pleite vielleicht auch schon wieder in die Kritik. Wie erleben Sie den Trainerberuf in diesen Tagen?
Zeidler: Das mag sich altklug anhören, aber es ist natürlich vollkommen normal geworden, dass ein Trainer sofort infrage gestellt wird, wenn er dreimal am Stück verliert. Das macht es uns Trainern nicht gerade leichter. Ich muss zugeben, dass ich persönlich auch sehr sensibel geworden bin. Ich wurde in der letzten Saison einmal von einem Journalisten gefragt, dass ja momentan Stillstand zu beobachten wäre, man vielleicht teilweise von einem Rückschritt sprechen könne und das ja irgendwann auf den Trainer zurückfällt und was ich dazu sagen kann?
Aber das ist jetzt keine ganz schlimme Frage.
Zeidler: Schlimm nicht, nein. Der Journalist hat mir dann auch erklärt, dass es ja nicht persönlich gemeint wäre und sich auf meine Funktion als Trainer beziehen würde. Das akzeptiere ich dann auch. Und ich weiß auch, dass ein Trainer austauschbar ist. Ich bin kein Utopist. Aber manchmal ist eine Entlassung eines Trainers auch ein persönlicher Schicksalsschlag. Ich will nicht auf die Tränendrüse drücken, zumal es genügend Trainer gibt, die in ihrer Karriere zwei gute Verträge und zwei Abfindungen hatten, die haben ausgesorgt. Und dann gibt es auch die, die sagen: Dann werde ich eben entlassen, ist mir doch egal, ich sehe mich eh als Globetrotter, meine dritte Beziehung ist auch wieder im Eimer, ziehe ich eben weiter. Aber bei mir war es teilweise schon existenziell. Ich hatte meinen Lehrerberuf von einem Tag auf den anderen aufgegeben und keine Sicherheiten mehr. Vielleicht bin ich deshalb da so sensibel, vielleicht manchmal auch etwas dünnhäutig.
Sportdirektor Alain Sutter betritt die Trainerkabine.
Zeidler: Komm rein, Alain! Ich hole gerade mal wieder zum Rundumschlag gegen die Journalisten aus. (lacht)
Es sind aber nicht immer nur die Journalisten. In Sion sind Sie am Ende rausgeflogen, weil der Präsident eine völlig überzogene Erwartungshaltung hatte.
Zeidler: Das ist richtig. Aber bevor das hier falsch interpretiert wird: Mein Verhältnis zu den Journalisten ist wirklich gut und sehr vertrauensvoll. Um auf die Frage zu Sion zurückzukommen: Die Champions League war der Lebenstraum des Präsidenten und er dachte, mit dem Deutschen, der ein bisschen was von Fußball versteht und Französisch spricht, könnte es klappen. Umso wichtiger ist, dass Einigkeit im Klub herrscht. Wir sind alle ehrgeizig. Wir wollen in der neuen Saison mit St. Gallen einen Schritt nach vorne machen, das ist auch möglich, aber wir können auch Achter werden und haben dann unter Umständen genauso gute Arbeit verrichtet.
Hätte Jürgen Klopp nicht die Champions League gewonnen, hätte es Leute gegeben, die ihm weiterhin seine vielen verlorenen Finals vorwerfen.
Zeidler: Das ist ein sehr gutes Beispiel. Aber eines ist für mich klar: Jürgen Klopp, Pep Guardiola, Thomas Tuchel. Das sind für mich die drei großen und genialen Trainer unserer Zeit. Ich habe mal mit dem VfR Aalen gegen Klopp gespielt, da ist er auf mich zugekommen: "Ich kenne dich, du spielst ja genauso wie ich!" Ein typischer Kloppo. Authentischer und charismatischer geht es nicht. Aber generell kann man sich von vielen Trainern etwas abschauen. In Frankreich heißt es, dass die besten Trainer die Voleur d'idées sind, sie klauen Ideen von allen möglichen Seiten. Es gibt auch viele verschiedene Wege, wie du als Trainer zum Erfolg kommen kannst. Barnetta hat mir erzählt, dass Jupp Heynckes sein bester Trainer überhaupt gewesen wäre. Weil er in jedem Moment wusste, wie er mit seinen Spielern umgehen muss. Heynckes ist ein Empathie-Trainer. Das gleiche gilt für Ottmar Hitzfeld. Gerard Houllier hat immer nur gesagt: "Think the team first!" So banal, aber auch so wahr. Houllier wollte mich einst nach New York holen zu Red Bull, ich saß mal bei ihm in seiner Wohnung in Paris, direkt gegenüber von Roland Garros, aber es ist dann leider doch nicht dazu gekommen.
Sie haben Tuchel schon erwähnt. Wie haben Sie denn seine erste Saison bei PSG erlebt?
Zeidler: Ich würde vier Punkte nennen. Erstens die Art und Weise, Fußball spielen zu lassen und wie er diese zu Beginn installiert hat. Wie Neymar nach Ballverlust da sofort mitgemacht hat, war beeindruckend. Das hat er vorher noch nie gemacht. Gleicher Fall bei Mbappe. Thomas hat Neymar und Mbappe besser gemacht, das ist grandios. Das ist für jeden Trainer auch das wichtigste Kriterium seiner Arbeit. Zweitens hat er es geschafft, die Führungsspieler fachlich und auch menschlich zu überzeugen. Drittens hat er es geschafft, mit der französischen Öffentlichkeit klarzukommen, in der es den ganzen Tag 24 Stunden lang nur über PSG, PSG und nochmal PSG geht. Viertens war es aber natürlich auch so, dass er vier der letzten sechs Spiele gegen Mannschaften wie Reims verloren hat. Dazu auch das Pokal-Finale verloren hat, nicht im Ligapokal-Finale stand und auf unfassbare Weise gegen ManUnited in der Champions League ausgeschieden ist. Und Thomas ist trotzdem immer noch PSG-Trainer, das ist seine größte Leistung.
Peter Zeidler über Thomas Tuchel: "Der typische Student, nie frisiert, Löcher in der Hose"
An was erinnern Sie sich besonders gerne, wenn Sie an die Zugfahrten mit Tuchel zum Trainer-Lehrgang nach Köln denken?
Zeidler: Was mich begeistert hat, war es zu sehen, welch großer Fußball-Liebhaber Thomas ist. Er liebt den Fußball wie ein Fan. Er ist fasziniert von der Begeisterung, die der Fußball entfachen kann. Er liebt die Traditionsklubs. Er war natürlich auch der typische Student, der morgens mal zu spät kam, nie frisiert war und Löcher in den Jeans hatte. Aber ich habe schnell gemerkt, dass er besonders ist. Ich weiß noch gut, wie er in der Ausbildung sagte: Das können wir noch besser machen. Wir müssen in die Schweiz schauen, da hin, dort hin. Und er hatte Recht.
Was ist denn die wichtigste Qualität eines Trainers?
Zeidler: Die Spieler müssen merken, dass du dich wirklich für sie interessierst. Dass du ihnen helfen willst. Wenn ich Lehrer bin und nach drei Monaten den Vornamen meines Schülers nicht kenne, habe ich den Jungen verloren. Da kann ich fachlich der weltbeste Lehrer sein, das nützt mir alles nichts. Genauso ist es als Trainer auch. Ich muss eine gewisse Distanz wahren, aber ich habe das Gefühl, dass es wichtig ist, immer noch mehr mit den Spielern zu sprechen. Ich nehme mir das jede Woche aufs Neue vor, noch mehr mit den Jungs zu reden, sie einfach erzählen zu lassen. Erziehung bedeutet Liebe und Konsequenz - das habe ich von Ralf Rangnick gelernt.
Aber immer klappt das auch nicht, oder?
Zeidler: Nein, ich muss auch akzeptieren, dass ich es nicht immer hinbekomme. Nassim Ben Khalifa hatte vor mir in seiner Karriere schon zwölf Trainer, keiner hat es geschafft. Es gibt den inneren Impuls, dass du glaubst, dass du den Spieler jetzt einfängst. Ich hatte auch mal einen Schüler, der Drogenprobleme hatte, da dachte ich das auch. Aber wenn es zwölf Trainer vor mir vergeblich versucht haben, warum soll es ausgerechnet bei mir anders sein? Es ist nicht immer möglich.
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