Fener mit abgeklärtem Derby-Erfolg

Von Cihan Acar
Fenerbahce und Besiktas schenkten sich wie immer nichts
© getty

Durch einen Last-Minute-Treffer von Bulut kann Galatasaray gegen Kasimpasaspor einen 0:1-Rückstand drehen. Für Ärger sorgte allerdings die Personalie Sneijder. Im Derby verpasst Besiktas das Statement im Titelkampf, Fenerbahce besänftigt die Fans

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Galatasaray - Kasimpasaspor 2:1 (0:1)

Tore: 0:1 Adem Büyük (41.), 1:1 Burak Yilmaz (53.), 2:1 Umut Bulut (90.)

Durch einen Last-Minute-Treffer von Umut Bulut in der 90. Minute konnte Galatasaray gegen Kasimpasaspor einen 0:1-Rückstand drehen und damit einen wichtigen 2:1(0:1)-Sieg feiern, der nach den schlechten Ergebnissen und diversen Querelen in den letzten Tagen gut tun dürfte. Burak Yilmaz gleich in der 53. Minute aus, nachdem Adem Büyük die Gäste in der 41. Minute in Führung gebracht hatte.

Für Diskussionen dürfte die Nichtberücksichtigung von Wesley Sneijder durch Trainer Cesare Prandelli sorgen. Der Holländer, dem von türkischen Medien derzeit Unzufriedenheit nachgesagt wird, begann ohne Angabe von näheren Gründen auf der Bank und kam erst kurz nach der Halbzeit in die Partie.

Seine Kollegen taten sich bis dahin sehr schwer und wurden zur Halbzeit mit Pfiffen in die Kabine begleitet. Im ersten Durchgang hatte Gala zwar mehr Ballbesitz als der Gegner, brachte aber nur keinen einzigen Schuss aufs Tor zustande. Gefährlicher agierten da die Gäste, die kurz vor dem Seitenwechsel durch Adem Büyük mit 1:0 in Führung gingen (41.).

Zur zweiten Halbzeit stellte Prandelli auf zwei Stürmer um und brachte Umut Bulut in die Partie. Nun fanden die Hausherren allmählich ins Spiel und übernahmen immer mehr die Kontrolle, auch wenn Kasimpasa bei Gegenstößen immer gefährlich blieb. Nach Vorlage von Umut besorgte Burak Yilmaz dann aus abseitsverdächtiger Position den Ausgleich (53.). Als in den Schlussminuten alles auf ein Unentschieden deutete, kam Gala doch noch zum Sieg. Ermöglicht wurde der durch einen Kraftakt von Aurelien Chedjou. Der Innenverteidiger tankte sich in der letzten Minute bis nach vorne durch und holte eine Ecke heraus. Die legte er dann per Kopf auf Umut Bulut, der aus kurzer Distanz zum Siegtreffer einköpfte.

Besiktas - Fenerbahce 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Emenike (3.), 0:2 Sow (86.)

Gelb-Rote-Karte: Olcay Sahan (43.)

Fenerbahce hatte die rechte Abwehrseite des Gegners als Schwachstelle ausgemacht, startete so gut wie jeden Angriff über links und kam früh zum Erfolg. Den ersten Angriff trug Linksaußen Alper Potuk nach vorne und bediente Stürmer Emenike, der aus kurzer Distanz zum 1:0 einschieben konnte. Auch danach blieb Fener die gefährlichere Mannschaft und hatte bis zur Pause reihenweise Chancen. Alper (13.), Dirk Kuyt (17.), Gökhan Gökhan (34.) und Caner Erkin (35.) probierten ihr Glück, fanden aber jeweils im starken Keeper Tolga Zengin ihren Meister.

Von Besiktas kam dagegen nicht viel, nur bei Standards wurde man gefährlich. Demba Ba (27.) und Tomas Sivok (41.) scheiterten per Kopf an Keeper Volkan Demirel. Kurz vor der Halbzeit dann der Knackpunkt der Partie: Der bereits verwarnte Olcay Sahan holte sich für einen Trikotzupfer die zweite Gelbe Karte ab (43.).

Die Adler, die schon vorher Probleme hatten, fanden im zweiten Durchgang in Unterzahl nie richtig in die Spur. Fener zog sich zurück, lauerte auf Konter und blieb dabei die gefährlichere Mannschaft. Vor allem über den immer wieder beteiligten Emenike, der ein starkes Spiel machte. Der Nigerianer vergab zunächst freistehend die Chance zum 2:0 (66.), bereitete dann aber die Entscheidung vor. Nach Ballverlust von Ramon Motta kurz vor Schluss bediente Emenike den eingewechselten Moussa Sow, und der machte alles klar (86.).

Damit feiert Fener den ersten Auswärtssieg der Saison und schnappt sich zudem zum ersten Mal in dieser Spielzeit die Tabellenführung. Für Besiktas ist es dagegen nach dem 2:3 in Kayseri die zweite Niederlage in Folge.

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