Wenn die Kleinen wie die Großen...

Von Antonio Morleo
Eden Hazard (M.) hat mit Lille ebenso Chancen auf die Meisterschaft wie Jeremy Menez (r.) von PSG
© Getty

Nicht nur in den großen Ligen Europas sind die ersten Entscheidungen gefallen. Ob Meisterschaft, CL-Quali, EL-Teilnahme oder der Abstieg aus dem Oberhaus. Spannung herrscht auch in den Ligen, die nicht so im öffentlichen Fokus stehen, aber einen interessanten Endspurt versprechen.

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Frankreich - Ligue 1 (36. von 38 Spieltagen)

Die Ausgangslage: Der Endspurt in Frankreich verspricht drei Runden vor Schluss noch richtige Spannung! Der Überraschungs-Tabellenführer aus Montpellier (73 Punkte) darf sich keine Ausrutscher erlauben. Mit drei Punkten Abstand liegt der Liga-Krösus aus Paris (70) auf der Lauer. Selbst der Tabellendritte OSC Lille (68) kann die Meisterschaft noch an sich reißen.

Auch im Kampf um die Europa-League-Plätze geht es noch heiß her. Der Pokalsieger und Tabellenvierte Olympique Lyon (59) ist nächstes Jahr sicher europäisch dabei. Dahinter kämpfen gleich drei Teams um das letzte Ticket: Stade Rennes (57), Saint-Etienne (56) und Toulouse (52).

Spannend bleibt es auch im Tabellenkeller: Mit Dijon (34), Stade Brest (34) und Sochaux (33) kämpfen gleich drei Mannschaften um den rettenden 17. Platz, der aktuell noch von Auxerre (34) besetzt wird.

Die Partien: Ganz klar: Die (Vor-) Entscheidung um die Meisterschaft fällt in Montpellier, wenn am vorletzten Spieltag der Tabellenführer den OSC Lille empfängt. Das Spiel werden sich wohl auch die Scouts der europäischen Topvereine genau anschauen, denn mit Olivier Giroud (Montpellier) und Eden Hazard (Lille) treffen zwei der begehrtesten Spieler des Transfermarkts aufeinander.

Sonst so: Ein Drittligist in der Europa League? Aber ja doch! US Quevilly verlor nur knapp im Pokalfinale mit 0:1 gegen Olympique Lyon. Da der Pokalsieger somit in der Europa League starten darf und sich wohl auch in der Meisterschaft für diesen Wettbewerb qualifizieren wird, darf Quevilly in der kommenden Saison in der Europa League für Furore sorgen.

Niederlande - Eredivisie (34. und letzter Spieltag)

Die Ausgangslage: Amsterdam feiert schon. Mit einem 2:0 gegen VVV Venlo sackte Ajax am vergangenen Spieltag seine 31. Meisterschaft ein. Die Mannschaft von Trainer Frank de Boer liegt mit sechs Punkten (73) uneinholbar vor dem großen Rivalen aus Rotterdam (67). Spannend wird es dagegen noch um den zweiten Platz und damit um die Quali für die Champions League. Feyenoord kann seinen Tabellenplatz noch an den PSV Eindhoven (66) verlieren.

Dem etwas kuriosen Playoff-Modus sei Dank, rollt der Ball bei unseren Nachbarn noch weiter. Die Plätze drei und vier, aktuell Eindhoven und Heerenveen (64) sind bei der Europa-League-Quali dabei. Den letzten noch offenen Platz ermitteln die Mannschaften, die nach dem letzten Spieltag auf den Plätzen fünf bis acht liegen. Alkmaar (62), Twente (60) und Vitesse (53) wären dabei sicher dabei. Hoffnungen dürfen sich noch Walwijk (45), Kerkrade (44) und Nijmegen (42) machen.

Auch im Tabellenkeller geht's nach 34 Spielen noch weiter, nur der Letzte (aktuell Excelsior mit 19 Punkten) steigt direkt ab. Die Mannschaften auf den Plätzen 16 (Venlo/28) und 17 (De Graafschao/21) müssen gegen den Zweit- und Drittplatzierten der 2. Liga ran.

Die Partien: Interessant wird es am letzten Spieltag, wenn der Tabellenzweite Feyenoord Rotterdam zum Vierten SC Heerenveen (So., 14.30 Uhr im LIVE-TICKER) reist. Verliert Feyernoord die Partie, kann der PSV mit einem Sieg gegen den Tabellenletzten Excelsior Rotterdam noch auf den zweiten Platz rutschen.

Und sonst so: Es war ein turbulentes Jahr in der Eredivisie. Ob der Spielabbruch bei der Partie Ajax gegen Alkmaar oder die Vorstandsposse um Louis van Gaal und Johan Cruyff in Amsterdam. Die Gazetten hatten in dieser Saison viel zu berichten. Und: Die Nation lechzt nach einem Titel für Oranje bei der kommenden Europameisterschaft.

TEIL 2: So sieht's in Belgien, Dänemark und Österreich aus

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