Pieth "Zu viel Korruption bei der FIFA"

SID
Die FIFA muss sich zurzeit mit vielen Problemen herumplagen
© Getty

Der für die Korruptionsbekämpfung im Fußball-Weltverband FIFA verantwortliche Strafrechtsprofessor Mark Pieth hat die Zustände im Verband kritisiert. Derweil bleibt Roger Milla Mitglied im Komitee der FIFA.

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Es gebe in der FIFA "zu viele korrupte Einzelpersonen", sagte der Schweizer im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Die Struktur im Weltverband ließe es zu, "dass Leute in die eigene Tasche wirtschaften", erklärte er weiter. Deshalb sehe er seine Hauptaufgabe darin, die sogenannte Governance-Reform voranzutreiben.

"Es braucht eine Verbandsjustiz, die ihren Namen verdient, und eine Überprüfung der Funktionäre auf ihre Integrität." Wer eine merkwürdige Vergangenheit habe, komme nicht mehr herein, sagte er.

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Auf die Frage, ob er und das Governance-Komitee den mächtigen FIFA-Vorstand künftig vor sich hertreiben werden, antwortete Pieth: "Das werden wir. Geben Sie uns nur ein bisschen Zeit."

Zudem prognostizierte Pieth, dass "viele von denen, die heute im Exekutivkomitee sitzen, nicht mehr lange dort sein werden, weil sie wegen Skandalen zurücktreten oder ihre Zeit anders zu Ende geht".

Milla bleibt im Komitee

Derweil bleibt Roger Milla Mitglied im Komitee der FIFA. Die FIFA widersprach damit am Donnerstag Aussagen Millas, er hätte seinen Sitz im Komitee an den kamerunischen Fußball-Präsidenten Mohammed Iya abtreten müssen.

"Roger Milla behält seinen Platz im ständigen Ausschuss der FIFA und ist zudem weiterhin FIFA-Botschafter", sagte ein Sprecher des Verbandes.

Es habe sich bei den Aussagen Millas um ein Missverständnis gehandelt, welches man bedauere, verlautete es aus FIFA-Kreisen. Roger Milla wurde zum besten Spieler des 20. Jahrhunderts auf dem afrikanischen Kontinent gewählt und sitzt mit Größen wie Pele oder Michel Platini im beratenden Ausschuss der FIFA.

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